Mehr Tempo in Sachen Ortsumgehung: Die CDU Dautphetal möchte, dass sich die Gemeinde bei Hessischen Verkehrsministerium dafür stark macht, dass mit den Planungen der Ortsumgehung Buchenau begonnen wird. Aktuell schlängelt sich sehr viel Verkehr durch den Ortsteil. Im Haupt- und Finanzausschuss ist man sich schnell einig. "Gegen diesen Antrag kann man nichts haben", sagt Sozialdemokrat Günter Grebe. Foto: Christian Röder
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DAUTPHETAL-BUCHENAU - "Gegen diesen Antrag kann man eigentlich nichts haben." So fasst Günter Grebe (SPD) die Diskussion über einen Antrag von Dautphetals CDU-Fraktion kurz und bündig zusammen. Darin geht es um die Ortsumgehung Buchenau - ein Thema, das in Dautphetal schon seit Jahren immer mal mehr, mal weniger intensiv diskutiert wird.
Bislang stehen die Planungen für die Umgehungsstraße an der Bundesstraße 62 noch ganz am Anfang, beziehungsweise sie haben offiziell noch gar nicht begonnen. Das soll sich nun ändern: Die CDU wünscht sich, dass der Gemeindevorstand beim Hessischen Verkehrsministerium beantragt, dass mit den Planungen zum Bau der Ortsumgehung Buchenau endlich begonnen wird. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist das Projekt aktuell als vordinglicher Bedarf mit zweistreifigem Ausbau eingestuft.
Wie Bürgermeister Bernd Schmidt (Freie Wähler) erklärt, gebe es bereits verschiedene Gedankenspiele, wie eine mögliche Trassen- und Linienführung der Entlastungsstraße um Buchenau einmal aussehen könnten. Auch Gespräche habe man von Dautphetaler Seite bereits mehrere geführt; unter anderem mit Landesministern und Abgeordneten, der Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil und der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) Lahn-Dill.
Als möglichem Einstieg in die "große Ortsumgehung" schwebt Bürgermeister Schmidt eine Art "Ortsumgehung light" vor. Diese sieht vor, eine Entlastungsstraße für Buchenau von der B 62 etwa ab dem Help-Center zum Gewerbegebiet entstehen zu lassen. Damit wäre der Ortsteil vom Lieferverkehr der dortigen Firmen Roth Industries und Pracht Lichttechnik befreit.
"Das hat Priorität", so der Verwaltungschef. "Der Anschluss an das Gewerbegebiet könnte dann in einem nächsten Schritt in die große Ortsumgehung einfließen." Bevor allerdings mit dieser Stichstraße begonnen werden könnte, müsse erst die komplette Planung stehen.
Diese Ideen seien auch bereits "nach oben", zu den zuständigen Stellen, kommuniziert. "Es fehlt derzeit aber noch ein wenig an Ressonanz", so Schmidt. Insofern begrüßt auch er den Antrag der CDU. "Ich denke, es ist okay, wenn man auf diesem Wege ein wenig Druck ausübt und demonstriert, dass man nach wie vor hinter dem Projekt steht."
Einig seien sich zudem nahezu alle Stellen, dass die Buchenauer momentan durch die vielen Autos und vor allen den Schwerlastverkehr zu leiden hätten. Eine Ortsumgehung könnte Abhilfe schaffen.
FW-Fraktionsvorsitzender Michael Honndorf spricht sich ebenfalls für den Antrag aus. Man habe sich bereits vor Jahren dafür ausgesprochen. "Wir unterstützen das auch weiterhin. Das ist das, was wir alle wollen." Zudem habe er in Sachen Verkehrswegeplanung immer mal wieder das Gefühl, "dass wir am ausgestreckten Arm verhungen", sagt er. "Woanders werden vierspurige Autobahnen geplant und gebaut und hier wird nicht mal eine Straße fertig errichtet ..."
Selbst wenn zeitig mit den Planungen der Ortsumgehung Buchenau begonnen wird, wird es bis zu einer tatsächlichen Realisierung noch ein paar Jährchen dauern. So steht unter anderem eine Untersuchung der Flora und Fauna an und es muss ein "konfliktfreier Korridor" gefunden werden, auf dem die Trasse letztlich verlaufen kann. Dem schließen sich das "Linienbestimmungsverfahren" und ein Vorentwurf der Straße an. Letzterem muss das Bundesverkehrsministerium zustimmen. Erst dann kann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, ohne das es kein Baurecht geben kann.
"Steter Tropfen höhlt den Stein", begründet CDU-Fraktionschef Horst Falk denn auch den Antrag seiner Fraktion. Ziel sei es schlicht und einfach "Bewegung in die Sache zu bringen".
Dautphetals Gemeindevertreter stimmen am Montagabend, 8. April, über den Antrag ab. Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Parlament die Zustimmung.