Donnerstag,
14.11.2019 - 18:30
3 min
Bauhoffahrzeug in der Warteschleife

Von Michael Tietz
Redakteur Gladenbach

Orange "Allzweckwaffe": Das alte Multicar des städtischen Bauhofs soll gegen ein neues Fahrzeug ausgetauscht werden. Ob es gemietet oder gekauft wird, steht allerdings noch nicht fest. Foto: Stadt Gladenbach
GLADENBACH - Der Grundstücksverkauf im Gewerbegebiet ist besiegelt, die Kindergarten-Gebühren sinken und ein Runder Tisch beschäftigt sich künftig mit der medizinischen Versorgung in Gladenbach: Große Einmütigkeit herrschte im Stadtparlament bei diesen Punkten. Weiteren Beratungsbedarf meldeten die Abgeordneten bei zwei geplanten Investitionen für Bauhof und Kindergarten an.
Grundstücksverkauf
Einstimmig sprachen sich die Stadtverordneten für den Verkauf eines 11 607 Quadratmeter großen Grundstücks im Gewerbegebiet "Im Tiefen Graben" in Erdhausen an ein Ingenieurbüro aus Bad Endbach aus. Dafür zahlt der Investor rund 395 000 Euro an die Stadt. Der Unternehmer plant, auf dem städtischen und auf zwei angrenzenden privaten Flurstücken ein Bürogebäude und eine Kfz-Prüfstelle sowie gegebenenfalls Stellplätze und eine Lagerhalle zu errichten.
Runder Tisch
Auf Antrag der CDU wird ein Runder Tisch zum Thema "Medizinische Versorgung in Gladenbach" eingerichtet. Das Gremium soll Lösungen erarbeiten, wie ein drohender Mangel an Allgemeinmedizinern und Fachärzten im Stadtgebiet verhindert werden kann. "Die Bürger sollen auch in Zukunft eine dem Mittelzentrum angemessene medizinische Vorortbetreuung vorfinden", beschreibt die CDU das Ziel der Initiative. Dem Runden Tisch sollen die in Gladenbach niedergelassenen Ärzte, der Stadtverordnetenvorsteher und dessen Stellvertreter, der Bürgermeister, der Erste Stadtrat sowie neun weitere Parlamentariern von SPD (3), CDU (3), Freien Wählern (2) und Grünen (1) angehören. Außerdem sollen Vertreter des Landkreises und der Kassenärztlichen Vereinigung zu den Gesprächsrunden eingeladen werden.
TERMINE FESTGELEGT
Die nächste Bürgerversammlung findet am Dienstag, 19. November, ab 18 Uhr im Gladenbacher Haus des Gastes statt. Der Reigen wird dann im kommenden Jahr fortgesetzt. Dafür legte Stadtverordnetenvorsteher Roland Petri (SPD) folgende Termine fest: 26. Februar (Mittwoch) in Diedenshausen, 31. März (Dienstag) in Friebertshausen, 19. Mai (Dienstag) in Kehlnbach und 8. September (Dienstag) in Römershausen. Die Versammlungen beginnen jeweils um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus.
Betreuungskosten
Die Gebühren für einen Betreuungsplatz für ein über dreijähriges Kind sinken im kommenden Jahr um 2,71 Euro pro Monat. Grund ist eine höhere Jahrespauschale, die das Land Hessen für die Kindergärten an die Stadt Gladenbach zahlt. Diese wird nun im vollen Umfang an die Eltern weitergegeben. Einstimmig passte das Parlament nun die Gebühren für die drei Betreuungsmodule in den Kindergärten an. Seit August 2018 ist die Betreuung für die Ü3-Kinder für sechs Stunden am Tag kostenfrei. Für das Modul 1 mit maximal 25 Betreuungsstunden pro Woche müssen Eltern weiterhin nichts zahlen. Die Gebühr für das Modul 2 (für 32,5 Stunden pro Woche inklusive Mittagsbetreuung) sinkt auf 8,79 Euro pro Monat. Eine Ganztagesbetreuung im Kindergarten (maximal 44,75 Stunden pro Woche) kostet monatlich nur noch 31,69 Euro. Unverändert bleiben die Gebühren für die Betreuung der Kinder unter drei Jahren: Sie liegen bei 140, 170 und 190 Euro pro Monat.
Bauhof
Noch nicht entschieden ist die Frage, wie ein neues Fahrzeug für den städtischen Bauhof finanziert werden soll. Seit 2012 hat die Kommune ein Multicar gemietet. Dieses soll nun gegen ein Neues ausgetauscht werden. Die Reparaturkosten für das alte Fahrzeug summierten sich in den vergangenen sieben Jahren auf insgesamt 19 200 Euro. Die Bauverwaltung schlägt nun ein Leasingmodell für das neue Multicar vor. Demnach würden für einen fünfjährigen Mietvertrag inklusive einer Maschinenversicherung 98 830 Euro für die Stadt anfallen. Der Haupt- und Finanzausschuss forderte von der Verwaltung daraufhin noch eine weitere Finanzierungsvariante (Kauf über ein Darlehen) zum Vergleich an. Diese liegt den Parlamentariern nun vor. Auf Vorschlag von Robby Jahnke (SPD) sprachen sich die Abgeordneten einstimmig dafür aus, das Thema noch einmal ausführlich im Haupt- und Finanzausschuss zu beraten.
Kindergarten
Vertagt hat das Parlament seine Entscheidung zur geplanten Sanierung des Evangelischen Kindergartens Mornshausen. Laut einer Kostenschätzung werden dafür 585 000 Euro benötigt. Die Stadt Gladenbach muss davon gemäß des Kindergartenbetriebsvertrages mit der Kirchengemeinde 60 Prozent übernehmen - das wären 351 000 Euro. Dieser Betrag erscheint vielen Parlamentariern jedoch deutlich zu hoch. Sie meldeten deshalb weiteren Beratungsbedarf an und plädieren für einen Vor-Ort-Termin. Dann wollen sie sich selbst ein Bild von den Schäden an Dach, Fassade und Fenstern machen sowie auch mit Vertretern des beauftragten Architekturbüros und der Kirchengemeinde sprechen. Dazu ist für den 29. November eine Sitzung des Gladenbacher Jugendausschusses angesetzt. Sie beginnt um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Mornshausen - also direkt neben dem Kindergarten.