Gladenbacher Schüler bekommen Einblicke die Jobwelt
Während der Corona-Pandemie fand Berufsberatung größtenteils digital statt. Nun freuen sich alle beteiligten, dass sie wieder von Angesicht zu Angesicht möglich ist.
Von sval
Sascha Becker von der Agentur für Arbeit erklärt den Jugendlichen, welche Berufe besonders gefragt sind und wo es großen Bedarf an Nachwuchskräften gibt. Foto: Sascha Valentin
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GLADENBACH - Um ihnen die Orientierung zu erleichtern, wie es nach der Schule für sie weitergehen könnte, hat die Europaschule Gladenbach ihre Neuntklässler zu einem "Café Beruf" eingeladen. Dabei waren Vertreter aus 13 Betrieben zu Gast in der Schule und stellten den Schülern ihre Arbeit vor und gaben ihnen Tipps, worauf sie bei der Berufswahl achten sollten. Für die Schule sei diese Schnittstelle zur Wirtschaft ein wichtiger Baustein in ihrem Berufsorientierungskonzept, stellte Frank Vogel von der Schulleitung fest. Denn für viele Schüler dieses Alters sei die Frage nach dem richtigen Beruf noch keineswegs geklärt. Oft herrsche sogar eine gewisse Unsicherheit und da sei es wichtig, den Jugendlichen eine Hilfestellung zu geben. Besonders freute sich Vogel darüber, dass nach den vergangenen beiden Jahren, in denen dieses Angebot ausschließlich digital stattfand, man sich nun wieder gegenübersitzen und in die Augen schauen könne.
Ina Wagner und Saskia Schmidt vom Ausbildungsteam der Kreisverwaltung gaben den interessierten Schülern Einblicke in die Arbeit einer Verwaltung und zeigten auf, welche Voraussetzungen dafür nötig sind und wie der Arbeitsalltag aussieht.
Für das Handwerk hatte Schreinermeister Reinhold Merte Stellung bezogen und wies die Jugendlichen auf die Nachwuchssorgen hin, die viele Betriebe haben. Weil sich immer mehr Schüler für ein Abitur und anschließendes Studium entscheiden, fehlt es den Handwerksbetrieben an Auszubildenden. Daneben waren aber auch die Sparkasse und die Weso, aber auch die Lebenshilfe und Awo mit eigenen Ständen bei dem Café vertreten und warben für Ausbildungen in ihrem Haus. Besonders viele Schüler interessierten sich auch für die Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Deren Mitarbeiter Sascha Becker stellte den Jugendlichen unter anderem die derzeit begehrtesten Ausbildungsberufe vor. Diese lägen im Bereich der Informatik beziehungsweise Medien und Kommunikation. Enormer Bedarf bestehe aber auch an Pflegefachkräften, betonte Becker.
Die reine Berufsorientierung bilde jedoch nur einen Aspekt dieser Veranstaltung, erklärte Oberstufenleiter Markus Wege. Er selbst beriet die Schüler zu Fragen rund um die Oberstufe.
Welcher Abschluss qualifiziert für die Oberstufe
"Was viele gar nicht wissen: Mit dem qualifizierenden Realschulabschluss, den man bei uns erwerben kann, qualifiziert man sich auch für die Oberstufe und kann das Abitur machen und studieren", betonte er. Voraussetzung dafür sei ein Notenschnitt von 3,0.
Auf eine andere Möglichkeit für den weiteren Bildungsweg wies Holger Leinweber hin. Der Leiter der Beruflichen Schulen in Biedenkopf warb für die duale Ausbildung, bei der die Lehrlinge sowohl in ihrem Ausbildungsbetrieb tätig sind, als auch weiterhin die Schulbank drücken.