Künftig kann das Ja-Wort in dem Gladenbacher Stadtteil in besonderem Ambiente fallen. Schon am 1. Juni gibt's die erste Trauung im Hinz Hoob. Was Paare jetzt wissen müssen.
Von Sascha Valentin
Freuen sich gemeinsam darüber, dass in Hinz Hoob nun auch Trauungen vorgenommen werden können: (v.l.) Reiner Kegel, Peter Kremer, Martin Müller, Markus Wege, Renate Bauer und Anne Schepp. Foto: Sascha Valentin
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GLADENBACH-WEIDENHAUSEN - Lange hat der Heimatverein darum gekämpft - nun ist es endlich möglich: Ab sofort können im Regionalmuseum Hinz Hoob in Weidenhausen standesamtliche Trauungen stattfinden. Die Erste steht bereits in wenigen Tagen am 1. Juni an.
Bereits vor zehn Jahren war Anneliese Müller-Ehrlich, Vorsitzende des Heimatvereins, mit der Bitte an die Stadt herangetreten, in dem Museum eine Außenstelle des Standesamtes einzurichten. Damals gab es gegen eine solche Entwicklung jedoch noch Vorbehalte, erinnert sich Bürgermeister Peter Kremer (parteilos).
2020 habe der Verein dann einen neuen Anlauf unternommen, wobei er auch vom Ortsbeirat unterstützt wurde. Ortsvorsteher Markus Wege hatte in seiner Funktion als Parlamentsmitglied nämlich einen gleichlautenden Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Unter anderem die baulichen Entwicklungen, die seitdem im Museum geleistet wurden, hätten schließlich dazu geführt, dass der Außenstelle des Standesamtes zugestimmt wurde, sagt Peter Kremer. Zu den Vereinbarungen, die die Stadt darüber mit dem Heimatverein getroffen hat, gehört unter anderem, dass der Verein für sämtliche Planungen und Durchführungen im Umfeld der Trauung zuständig ist - also zum Beispiel dafür Sorge trägt, dass der Hof des Museums bei Trauungen im Winter von Schnee befreit wird und stets ein Ansprechpartner für die Standesbeamten vorhanden ist.
Paare haben nun die Auswahl
Groß ist beim Heimatverein die Freude. "Nun haben die Brautpaare eine Wahl, wo sie sich trauen lassen wollen", betont Anne Schepp vom Vereinsvorstand. Wer es modern möge, der könne sich für das Trauzimmer im Rathaus entscheiden, wer hingegen ein wenig nostalgisches Flair bevorzuge, der sei in Hinz Hoob sehr gut aufgehoben.
Und auch dort haben die Paare noch einmal die Wahl. Die Trauung kann nämlich entweder im Erdgeschoss, auf der Empore oder sogar in den Räumen der Lenz-Ausstellung zwischen dessen alten Heimatbildern vollzogen werden. "Das ist nicht nur eine Aufwertung für Weidenhausen, sondern für das gesamte Stadtgebiet", betont auch Ortsvorsteher Markus Wege. Denn natürlich stehe die Wahl des Trauungsortes jedem offen. Wege dankte sowohl dem Heimatverein, als auch dem Standesamt für dessen Offenheit bei der Einrichtung der Außenstelle. Die ersten Trauungen stellten sicherlich eine Art Probelauf dar, sagt auch Standesbeamter Martin Müller. Fest steht aber auch: Im Regionalmuseum sollen lediglich die Trauungen stattfinden, vielleicht noch ein kleiner anschließender Sektempfang. Es werde aber keine Feiern dort geben, macht Vorstandsmitglied Renate Bauer deutlich. Denn der museale Charakter des Ortes und die dort ausgestellten Exponate seien nicht vereinbar mit ausschweifenden Festen.