Mehr als 120 Einsatzkräfte sind am Mittwoch an 16 Orten im Einsatz gewesen und haben reichlich Drogen und weitere Dinge beschlagnahmt. Schwerpunkt war der Kreis Marburg-Biedenkopf.
Von red
Gleich an 16 Orten gleichzeitig suchten die Polizisten am Mittwoch in Mittelhessen nach Beweismitteln. Symbolfoto: dpa
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MITTELHESSEN - Bei einem der größten Razzia-Einsätze dieser Art im Landkreis Marburg-Biedenkopf haben Fahnder am Mittwochmorgen zunächst dreizehn Beschuldigte vorläufig festgenommen und unter anderem etwa zehn Kilogramm Betäubungsmittel (Cannabis, Amphetamin und Kokain), mehr als 63.000 Euro Bargeld, drei Autos, 42 verschiedene Datenträger sowie umfangreiches Equipment zur Impfpassfälschung als Beweismittel sichergestellt.
Darüber hinaus händigten die Ermittler Beschlüsse über sogenannte dingliche Arreste im Gesamtwert von circa 220 000 Euro an zwei der Beschuldigten aus, was zur Sperrung und Pfändung sämtlicher Konten und Vermögenswerte der beiden führt.
Der Zugriff durch die mehr als 120 beteiligten Beamtinnen und Beamten, die aus sämtlichen Dienststellen der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf, des Polizeipräsidiums Frankfurt sowie aus der zentralen Kriminalinspektion des Polizeipräsidiums Mittelhessen und der Bereitschaftspolizei herangezogen wurden, erfolgte zeitgleich an 16 Orten überwiegend im Landkreis Marburg-Biedenkopf, aber auch im Kreis Gießen, im Lahn-Dill-Kreis sowie in Frankfurt.
Bei den vorläufig Festgenommenen im Alter von 22 bis 36 Jahren handelt es sich überwiegend um polizeibekannte Personen. Gegen zwei der festgenommenen Beschuldigten wurden bereits im Vorfeld durch das Amtsgericht Marburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Marburg Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen und des Haftgrundes der Fluchtgefahr erlassen. Diese Haftbefehle wurden im Zuge der Maßnahme vollstreckt. Die beiden Beschuldigten wurden am dem zuständigen Richter am Amtsgericht Marburg vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete. Gegen zwei weitere der vorläufig festgenommenen Beschuldigten wurde von der Staatsanwaltschaft Marburg der Erlass von Untersuchungshaftbefehlen ebenfalls wegen des dringenden Tatverdachts des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und des Haftgrundes der Flucht- bzw. Wiederholungsgefahr beantragt, welche in Vollzug gesetzt wurden. Die vier Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. Die übrigen Beschuldigten wurden nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Die Ermittlungen sowie die Auswertung des sichergestellten umfangreichen Beweismaterials dauern an.
Umfangreiche Ermittlungen im Vorfeld
Dem Großeinsatz am Mittwoch gingen seit mehreren Monaten andauernde intensive und aufwändige Ermittlungen wegen des Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen voraus, die zur Identifizierung von mehr als einem Dutzend Tatverdächtigen führten. Den Beschuldigten liegt zur Last, teils eigenständig, als auch zum Teil in gemeinsamen Strukturen, in mehr als 70 Fällen mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen gehandelt zu haben.
Es besteht der Verdacht, dass sie mindestens 250 Kilogramm verschiedener Betäubungsmittel umsetzten und dadurch Gelder in Höhe von mindestens 250 000 Euro erlösten. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse erließ das Amtsgericht Marburg die Durchsuchungsbeschlüsse für insgesamt zwanzig Objekte an 16 Orten, die schließlich mit dem groß angelegten Einsatz am Mittwochmorgen vollstreckt wurden.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 29.04.2022 um 12:30 Uhr publiziert.