Landrätin Kirsten Fründt ist tot

Kirsten Fründt (SPD) ist im Alter von 54 Jahren gestorben. Archivfoto: Mark Adel
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 19.01.2022 um 11:48 Uhr publiziert.
Kirsten Fründt (SPD) ist im Alter von 54 Jahren gestorben. Archivfoto: Mark Adel
.Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) reagierte ebenfalls betroffen. "Kirsten Fründt war eine engagierte Politikerin, die die Dinge mit viel Herzblut und Leidenschaft vorangebracht hat."
."Mit Kirsten Fründt verlieren wir eine leidenschaftliche Politikerin, die als Landrätin mit großem Einsatz und offensichtlicher Begeisterung für die Region gearbeitet und ihren Landkreis Marburg-Biedenkopf geprägt hat", sagte Regierungspräsident Christoph Ullrich.
.Der Präsident des Hessischen Landkreistages, Landrat Wolfgang Schuster (Lahn-Dill-Kreis), betonte, Kirsten Fründt habe stets das Wohl der Menschen im Blick gehabt und "mit ihrer begeisternden Art viel vorangebracht".
.Der Tod von Kirsten Fründt hat über Parteigrenzen hinweg Trauer und Bestürzung ausgelöst. "Du hast Marburg-Biedenkopf verändert, moderner und offener gemacht", schrieb der SPD-Bundestagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Sören Bartol auf Facebook. "Gemeinsame Termine, Feste und unsere legendären Currywurst-Pommes-Treffen werde ich nie vergessen. Mit dir war jeder Termin immer ein bisschen schöner." In einer offiziellen Mitteilung der Kreis-SPD äußerte sich Bartol gemeinsam mit Werner Hesse, SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag: "Sie prägte als Landrätin einen völlig neuen Stil, der nichts mehr mit landgräflicher Haltung zu tun hatte, sondern auf menschlicher Nähe, Kompetenz und Partizipation beruhte. Sie war eine echte Teamplayerin, die jetzt schon schmerzlich fehlt."
."Meine Zusammenarbeit mit Frau Fründt war immer sehr vertrauensvoll und von einem guten Miteinander geprägt", schrieb Werner Waßmuth, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag, auf Facebook.
."Sie hat es verstanden, über Parteigrenzen hinweg Politik zu gestalten", würdigte der Marburger CDU-Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger. "Sie hat die Herzen der Menschen berührt und wird uns allen sehr fehlen."
Lebenslauf
.Kirsten Fründt wurde am 30. März 1967 in Marburg geboren. Nach dem Abitur an der Elisabethschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Gärtnerin im Botanischen Garten der Philipps-Universität. Drei Jahre arbeitete sie anschließend als Gärtnerin in Stuttgart und Marburg.
.Es folgte ein Studium der Agrarwissenschaften (Fachrichtung Umweltsicherung und Entwicklung ländlicher Räume) an der Justus-Liebig-Universität Gießen, das sie als Diplom-Ingenieurin abschloss. Drei Jahre arbeitete sie an der Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Landschaftsökologie und Landschaftsplanung.
.In den Jahren 2000 bis 2012 war sie Sachbearbeiterin Fachdienst Stadtgrün, Umwelt und Natur der Stadt Marburg. Sie war am Aufbau des Grünflächen-Informations-Systems beteiligt. Von 2010 bis 2011 war sie neben ihrem Beruf Leiterin des Bundesmodell-Projekts "Querfeldein" für den Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit. 2012 arbeitete sie in Teilzeit im Fachdienst Sport der Stadt Marburg, den sie ab 2013 leitete.
.Seit dem 1. Februar 2014 war Kirsten Fründt Landrätin des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
.Daneben übernahm sie zahlreiche Ämter und Funktionen: Alternierend Vorsitzende/stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrats der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Aufsichtsratsmitglied der EAM, Aufsichtsratsvorsitzende der Energienetz-Mitte, Aufsichtsratsvorsitzende Regionalmanagement Mittelhessen, stellvertretendes Mitglied im Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, Aufsichtsratsmitglied der Hessischen Landgesellschaft (HLG); Vorsitzende des Fachbeirates Ökoagentur, Mitglied im KGSt-Gutachterausschuss Personalmanagement, Mitglied im Aufsichtsrat der Zeiteninsel Archäologisches Freilichtmuseum Marburger Land, Mitglied im Aufsichtsrat der Herrenwald Wohnbau, Mitglied im Stiftungsrat der Otto-Ubbelohde-Stiftung.
.In der SPD war Kirsten Fründt seit 2010 Mitglied. Sie war als Teil der Doppelspitze Vorsitzende im Unterbezirk Marburg-Biedenkopf, stellvertretende Vorsitzende im Landesverband der SPD und Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik.
.Von Kindheit an war sie Mitglied im TSV Marburg-Ockershausen. Kirsten Fründt war Elternbeirätin in Kita und Schulen, langjährige Übungsleiterin im Jugendbereich des TSV Marburg-Ockershausen, den sie viele Jahre auch als Vorsitzende führte. Sie war Mitglied der kooperativen Planungsgruppe für den Sportentwicklungsplan der Universitätsstadt Marburg, von 2009 bis 2011 stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises Marburg, langjähriges Mitglied bei der Gewerkschaft ver.di und Flötistin in der Musikabteilung des VfL Marburg. Auch der Ski-Abteilung von Blau-Gelb Marburg gehörte Kirsten Fründt an.
Beim Biedenkopfer Grenzgang 2019 zählt Kirsten Fründt zu den Ehrengästen. Natürlich geht sie auch unter die Fahne. (Archivfoto: Mark Adel)