Für mehr Mobilität: Die Stadt Marburg und Hessen Mobil wollen den Pharmastandort in Michelbach auf Radwegen erreichbar machen.
Von red
Der Standort Behringwerke soll mit Radwegen erschlossen werden. Die ersten Planungen für mögliche Radwegetrassen hat die Stadt Marburg nun vorgelegt. Archivfoto: Georg Kronenberg
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MARBURG - Das Fahrrad wird für immer mehr Menschen ein attraktives, alternatives Fortbewegungsmittel - auch für den Weg zur Arbeit. Dafür braucht es aber auch gute Radwegeverbindungen. Die Stadt Marburg hat nun eine erste konkrete Planung für einen Radweg zum Pharmastandort in Michelbach vorgelegt.
Eine weitere Anbindung plant Hessen Mobil. So könnten rund 950 Beschäftige in Zukunft mit dem Fahrrad sicher zur Arbeit kommen.
Stadtteile und das Lahntal anbinden
Die Stadt Marburg hat mit der konkreten Planung für einen Radweg entlang der Kreisstraße 72 vom Oberen Rotenberg über den Sellhof bis Wehrshausen und einen weiteren Radweg von Wehrshausen entlang der K 80 zum Pharmastandort begonnen. Die Radwegeanbindung des Pharmastandorts aus der Kernstadt und den unmittelbar angrenzenden Stadtteilen ist auch eine zentrale Maßnahme im Radverkehrsplan der Stadt, den die Stadtverordnetenversammlung 2017 beschlossen hat. Die gesamte Erschließung gelingt aber nur im Zusammenspiel mit weiteren beteiligten Akteuren.
Das wichtigste Teilstück für die Verbindung zum Pharmastandort ist der Radweg entlang der L 3092 vom Stadtteil Marbach bis zum Görzhäuser Hof. Hierfür hat Hessen Mobil im Sommer 2020 in Abstimmung mit der Stadt mit der Planung begonnen. Über diesen Teilabschnitt sollen nicht nur die Marburger Stadtteile, sondern auch die Gemeinde Lahntal und das obere Lahntal angebunden werden.
Im Stadtgebiet sind es die Wege entlang der K 72 und der K 80, die gebaut werden müssen - als gemeinsamer Geh- und Radweg. Geplant und gebaut wird hier in enger Abstimmung mit dem Landkreis - denn für einen Teil der Radwegeverbindung ist der Landkreis verantwortlich.
Damit aber zugunsten der Menschen schneller und zugunsten der Verwaltungen mit weniger bürokratischem und planerischem Aufwand gebaut werden kann, haben Stadt und Kreis einen gemeinsamen Weg gesucht: Die federführende Planung und Umsetzung übernimmt bei sich überschneidenden Projekten jeweils eine der beiden Verwaltungen.
Die Geh- und Radwege werden nicht einfach exakt entlang der bestehenden Kreisstraßen gebaut. Grundsätzlich ist für den kompletten erstmaligen Bau des Weges eine mehrstufige Planung notwendig, in der auch mehrere Varianten der Trassenführung untersucht werden. Daraus entstehen dann die Entwurfsplanung und die Genehmigungsplanung.
Großen Einfluss auf die Trassenführung haben die wasser- und naturschutzfachlichen Belange und die Frage, welche Grundstücke für den Bau zur Verfügung stehen.
Auch weitere Vorgaben haben Einfluss auf die Trassenführung: Die aktuell gültigen Richtlinien sehen eine Breite des Weges von mindestens 2,5 Metern beim Bau von gemeinsamen Geh- und Radwegen vor. Und weil die geplanten Trassen außerhalb geschlossener Ortschaften verlaufen, müssen sie aus Sicherheitsgründen mindestens 1,75 Meter von der Fahrbahn entfernt gebaut werden.