Freude in Erbach über „Echo hilft!” für den Brudergrund

Derzeit ist der Hauptweg im Erbacher Wildpark Brudergrund nur schwer begehbar. Das soll sich auch dank der Spenden aus der Aktion "Echo hilft!" bald ändern.

Dank Spendengeldern aus der Aktion „Echo hilft!” kann absehbar der Hauptweg des Wildparks instandgesetzt werden, den Bürgermeister Traub ein „Identifikationsobjekt” nennt.

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Erbach. Gerade im Moment lässt sich der Bedarf besonders gut nachvollziehen: Der Hauptweg im Erbacher Brudergrund präsentiert sich derzeit ziemlich schlammig und schwer passierbar. Arbeiten zur Verbreiterung haben dort ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die aktuell laufende Erneuerung der Holzbrücke im hinteren Bereich, die der städtische Bauhof vornimmt. Bis das Frühjahr kommt und mit ihm wieder die in den vergangenen Jahren stetig gewachsene Menge an Besuchern, soll sich das Bild freilich geändert und der Untergrund ganze neue Qualität bekommen haben. Allerdings muss dafür das Wetter mitspielen, erläutert Revierförster Rolf Kohlhage. Losgehen kann es, „sobald der Weg abgetrocknet ist und die Temperaturen dauerhaft über zehn Grad liegen”.

Logo Echo Hilft
Logo Echo Hilft (© VRM)

Wie berichtet, war für die Kampagne „Echo hilft!” diesmal der Wildpark in der Odenwälder Kreisstadt als Förderobjekt ausgewählt worden, um dort den viel genutzten Weg entlang des Wildgatters instand zu setzen. Nachdem die Spendensammlung beendet ist, stehen absehbar (die spitze Abrechnung folgt noch) knapp 22.000 Euro für diesen Zweck zur Verfügung. Geld, mit dem ein Vorhaben angegangen werden kann, das die Stadt schon seit einiger Zeit im Auge hat, so Bürgermeister Dr. Peter Traub auf Nachfrage: „Der Bedarf ist schon lange erkannt, das Projekt Weg stand schon länger an”, sagt er. Die Umsetzung aber sei bisher verschoben worden, bis nun die Spendenkampagne einen entscheidenden Impuls bedeutet habe: „Ohne „Echo hilft!” wäre es nicht gegangen”, betont der Bürgermeister. Über die nun mögliche Umsetzung freut er sich vor allem deshalb, weil es in der Stadt und darüber hinaus zum Brudergrund „keine zwei Meinungen” gebe. Den 14 Hektar großen Wildpark „finden alle gut, er ist für Erbach ein echtes Identifikationsobjekt”.

Den Brudergrund finden alle gut.

PT
Peter Traub Erbacher Bürgermeister
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Schließlich können die Besucher der Natur dort völlig kostenlos nahekommen und beim Spaziergang – oder auch beim Durchqueren des Areals auf einer längeren Wanderrunde – nicht nur das idyllische, langgestreckte Tal genießen, sondern auch mehr als 50 Wildtiere aus unmittelbarer Nähe beobachten und sogar füttern: 15 Rothirsche, 25 Damhirsche und zwölf Mufflons leben aktuell in dem Gehege, es gibt Informationen zu heimischen Flora und Fauna, dazu Spiel- und Rastmöglichkeiten. Während der Corona-Hochzeiten wuchs die Anziehungskraft des bis auf wenige Wochen im ersten Lockdown offengehaltenen Geländes noch mehr, zumal es sich von den Parkplätzen unmittelbar an der Kreisstraße nach Mossautal (oder auch vom Erbacher Bahnhof) aus gut erreichen lässt.

Der Wildpark Brudergrund in Erbach ist eine feste Adresse insbesondere für Familien mit Kindern. Als Ausflugsziel ließ ihn Franz Graf zu Erbach-Erbach in den Fünfzigerjahren auch anlegen.
Der Wildpark Brudergrund in Erbach ist eine feste Adresse, insbesondere für Familien mit Kindern. Als Ausflugsziel ließ ihn Franz Graf zu Erbach-Erbach in den Fünfzigerjahren auch anlegen. (© Joaquim Ferreira)

Besser vorankommen mit Kinderwagen oder Rollator

Um Familien mit Kindern und Kinderwagen, aber auch Älteren und Personen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, den Besuch zu erleichtern und komfortabler zu machen, ist nun also vorgesehen, den über die Jahre teilweise sehr unwegsam gewordenen Hauptweg, der mitten durch das Gelände führt, auszubessern und zu verbreitern. Umgesetzt wird das in Kooperation mit dem Erbach-Michelstädter Verein „Mein Baum in meiner Stadt”, der Spendenempfänger bei „Echo hilft!” war.

Unter anderem soll im Zuge der Herrichtung zunächst Schotter und dann „feineres Material” aufgebracht werden, sodass Fußgänger fortan besser darauf laufen können, hatte Förster Kohlhage als Vorsitzender während der Kampagne im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert. „Eine Folge ist natürlich, dass dann Leute mit Kinderwagen oder Rollatoren besser als bislang vorankommen. Bisher war es ein ganz normaler Waldweg, der eben nicht geschottert war, wo keine Deckschicht drauf war, und das soll jetzt besser werden. Es ist ein Hauptziel, dass die Begehbarkeit des Weges für die Bevölkerung verbessert wird.”

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Aber es gibt noch andere Aspekte, die eine Rolle spielen: „Wir wollen den Weg einerseits etwas verbreitern, damit Holzschlepper dahin fahren können, falls da mal was sein sollte”, so Kohlhage seinerzeit. Gerade auf der Böschungsseite des Geländes stünden viele Altbäume, die im Sinne der Verkehrssicherung im Auge behalten werden müssten. „Es fallen immer wieder Bäume um, und dann müssen wir da mit der Maschine hinkommen. Das ist momentan nicht gewährleistet, weil der Weg zu schmal ist”, ergänzt er. Der Förster hofft, dass die Herrichtung des Weges solche und andere Arbeit im 14 Hektar großen Gelände nun erleichtert und der Wildpark besser instandgehalten werden kann. Ein weiterer Grund für die Verbreiterung des Weges ist der Brandschutz: Sollte auf dem Areal tatsächlich brennen, könnte die Feuerwehr nur schwer dorthin kommen. Auch das wird sich ändern.