Bahnverkehr in Hochwasser-Regionen massiv eingeschränkt

Ein Regionalzug steht im Bahnhof von Kordel (Rheinland-Pfalz) im Wasser. Der Strom fiel aus und die Bahn blieb liegen. Foto: dpa
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Die Unwetter haben Schienen und Bahnhöfe beschädigt. Worauf sich Reisende im Nah- und Fernverkehr einstellen müssen – und, wo Straßen gesperrt sind.

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FRANKFURT. Über- und unterspülte Gleise, umgestürzte Bäume, beschädigte Betriebsanlagen – der Bahnverkehr in den betroffenen Hochwasserregionen ist massiv eingeschränkt. Reisende müssen sich im Nah- und Fernverkehr auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. „Der Verkehr auf der Eifel- und der Ahrtalbahn wurde vorerst komplett eingestellt“, berichtete eine Bahnsprecherin in Frankfurt. In Hessen laufe der Schienenverkehr dagegen reibungslos.

Alle aktuellen Informationen zur Hochwasser-Katastrophe finden Sie hier.

Reisen nach NRW verschieben

Die Bahn rät allen Reisenden, Fahrten nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben. Denn im Fernverkehr kommt es aktuell zu gravierenden Einschränkungen. So ist die Strecke Köln-Wuppertal-Hagen-Dortmund derzeit laut Bahn nicht befahrbar. Das gilt auch für die Strecke Köln-Koblenz über Bonn. Nur der Abschnitt Köln-Koblenz über Bonn-Beuel auf der rechten Rheinseite ist passierbar. Aber auch hier kommt es nach Angaben der Bahn zu Verspätungen und Ausfällen von Haltestellen. Der Hauptbahnhof in Hagen ist gesperrt. „Züge aus Richtung Süddeutschland enden und wenden in Koblenz oder in Köln.“ Für die vom Extremwetter betroffenen Regionen behalten alle für den 14. und 15. Juli gebuchten Fahrkarten für den Fernverkehr Gültigkeit. „Sie können entweder kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden“, teilte die Bahn mit. Betroffene Reisende, die ihre bereits gebuchte Fahrt nicht antreten möchten, könnten ihre Tickets zurückgeben.

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Die Bahn hat nach eigenen Angaben Taxi- und Hotelgutscheine an betroffene Fahrgäste ausgegeben. Zudem wurden in Köln, Hamburg und Hannover Aufenthaltszüge bereitgestellt. Reisenden wird empfohlen sich unter www.bahn.de, im DB Navigator oder bei der telefonischen Reiseauskuunft Telefon 030-2970 über ihre Verbindungen zu informieren.

Viele Straßensperrungen durch Hochwasser

Besonders im Norden und Westen von Rheinland-Pfalz gibt es zudem vielerorts massive Einschränkungen im Straßenverkehr. In mehreren Landkreisen sind Straßen überschwemmt. Wie groß das Ausmaß genau ist, lässt sich aktuell noch nicht sagen, da viele Überschwemmungen noch nicht erfasst und gemeldet sind – auch, da einige Straßenmeistereien selbst von dem Hochwasser betroffen sind.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) meldet bisher für den südlichen Teil der Eifel Überschwemmungen auf rund 80 Straßenabschnitten, im Landkreis Ahrweiler an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen sind mindestens drei Bundesstraßen wegen Überschwemmung gesperrt. Auch entlang der Mosel kommt es immer wieder zu Straßensperrungen. Etwa im Landkreis Bernkastel-Wittlich sowie im benachbarten Kreis Trier-Saarburg, wo mehrere Bundes- und Landesstraßen direkt am Fluss überschwemmt sind. Auch im Kreis Mayen-Koblenz sind zwei Bundesstraßen sowie mehrere Landstraßen streckenweise gesperrt, im Landkreis Cochem-Zell ist eine Bundesstraße betroffen. Alle bisher erfassten Sperrungen zeigt der Mobilitätsatlas des Landes unter www.verkehr.rlp.de.

Derweil scheinen Autobahnen in Rheinland-Pfalz bisher weitgehend verschont zu bleiben von dem Hochwasser. Lediglich die A61 ist laut einer Sprecherin der Autobahn GmbH zwischen Meckenheim und Bad Neuenahr-Ahrweiler in Richtung Ludwigshafen nur auf einer Spur befahrbar. Grund hierfür ist ein Schaden an einer Stützmauer.