Bis zu 39 Grad in der Region: Kühle Tipps für heiße Tage

Erneut ist eine Hitzewelle im Anmarsch. Symbolfoto: dpa
© Symbolfoto: dpa

Deutschland steht der heißeste Tag der Woche bevor. Insbesondere ältere Menschen leiden unter der Hitze. Warum es wichtig ist, viel zu trinken und ab wann Sport gefährlich ist.

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REGION. Für Donnerstag sind Temperaturen von bis zu 37 Grad vorausgesagt. Extreme Hitze ist ein Risiko für die Gesundheit. Vor allem ältere Menschen, aber auch Schwangere und chronisch Kranke leiden besonders darunter, denn Anstrengungen in der Hitze belasten Herz und Kreislauf extrem. Schwere körperliche Belastungen sollte man im Freien bei großer Hitze vermeiden, rät das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM). Zudem sollte man sich auf keinen Fall längere Zeit der prallen Sonne aussetzen.

Wichtig: viel trinken

Besonders wichtig ist es, dass Erwachsene und Kinder viel trinken. Ab einer Außentemperatur von etwa 30 Grand setzt der Körper noch stärker die eigene Kühlung in Gang, um sich vor Überhitzung zu schützen, erläutert die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz: Hierfür muss der Körper schwitzen. Dabei legt sich Schweiß auf die Haut und verschafft der heißen Körperoberfläche durch seine Verdunstung die nötige Abkühlung. An heißen Sommertagen verdunstet der Körper mehr als zwei Liter am Tag – und damit auch wertvolle Mineralien.

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Der Wasserverlust, der durch vermehrtes Schwitzen entsteht, muss unbedingt ausgeglichen werden. Je nach Körpergewicht sollten zwischen 1,8 und 2,5 Liter pro Tag getrunken werden, rät das UKGM. Sehr kalte Getränke sollte man allerdings nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Vorsicht gilt bei Alkohol: Er fördert den Wasserverlust des Körpers. Zu den Mahlzeiten empfiehlt sich sogenannte leichte Kost: Obst- und Gemüsesalate, Fisch oder kalte Suppen. Fette Speisen belasten hingegen den Körper, weil er sich mehr anstrengen muss, um Schwerverdauliches zu verarbeiten. Die Folge: Es entsteht zusätzliche Wärme im Körper.

Da Kinder oft das Trinken vergessen, müssen sie gerade bei Hitze immer wieder dazu aufgefordert werden. Das gilt auch für alte Menschen, denn im Alter lässt das Trinkbedürfnis nach. Daher ist es wichtig, auch alte Menschen immer wieder daran zu erinnern, genügend zu trinken.

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Die Gefahr, einen Hitzschlag zu erleiden, ist mittags am größten. Spaziergänge oder Einkäufe sollte man bei sehr heißen Tagen am besten in die Morgen- oder Abendstunden verlegen. Angenehm bei Hitze ist zudem weite Kleidung. Sie engt nicht ein, sondern fördert die Luftzirkulation auf der Haut. Wichtig ist auch eine gute Sonnenbrille, damit die Augen keinen Sonnenbrand bekommen. Beim Besuch von Schwimmbad und Badesee müssen vor allem Kinder mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden.

Bei hohen Temperaturen steigen auch die Ozonwerte. Das kann die Atmungssysteme reizen. Ein Gesundheitsrisiko für empfindliche Bevölkerungsgruppen besteht bei Ozonwerten von über 180 µg/m³.

Wann ist Sport gefährlich?

Sport sollte man generell besser im Schatten ausüben, raten Sportmediziner. Ist es schwül, sollte man ab etwa 28 bis 29 Grad auf Sport verzichten. Ab wann Sport gefährlich ist, hängt auch davon ab, wie viel Schweiß der Körper produziert. Leistungssportler seien bei Hitze weniger gefährdet, da Hitzeresistenz trainiert werden könne. Man lernt die Schweißmenge wesentlich zu erhöhen und damit die Verdunstungskälte deutlich zu optimieren, so die Sportmediziner.

Grundsätzlich sollte man auf die Warnsignale seines Körpers hören: Erschöpfung, Schwindel, Sehstörungen, aber auch Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können bei extremer Hitze auftreten.

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Dass Sport bei Hitze anstrengender ist, liegt daran, dass der Körper bei hohen Außentemperaturen einen großen Teil seines Blutvolumens in die Haut verlagert. So wird gewährleistet, dass man schwitzt, damit die notwendige Verdunstungskälte entsteht. Dabei kühlt nicht nur die Haut, sondern auch das Blut ab, und die Körpertemperatur kann bei circa 37 Grad gehalten werden, erklärt das Deutsche Grüne Kreuz (DGK), ein Verein zur Förderung der gesundheitlichen Vorsorge und Kommunikation in Deutschland. Den Muskeln steht dadurch weniger Blut zur Verfügung und auch der zentrale Venendruck verringert sich. Das Herz muss schneller pumpen, um genügend Blut in lebenswichtige Organe zu bringen.

Körper passt sich an

Hitzeverträglichkeit ist aber auch eine Gewöhnungssache, erklärt das DGK. Nach rund zehn Tagen Aufenthalt in der Wärme habe sich das Blutvolumen vergrößert und die Schweißproduktion beginne früher. Sie ist stärker und zugleich ärmer an Elektrolyten – was die Verdunstung auf der Haut begünstigt. Dadurch gelingt es besser, die Körpertemperatur auf einem niedrigen Niveau zu halten.