Ab Mittwoch werden in Hessen wieder neue Impf-Termine vergeben. Nach den Pflegeheimbewohnern sollen dann auch diejenigen Senioren drankommen, die zuhause leben.
WIESBADEN. Ab Mittwoch, 3. Februar, werden in Hessen neue Termine für die Corona-Impfung vergeben. Es werde dann für die Impf-Berechtigten keine Begrenzung bei der Terminvergabe mehr geben, wie Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag erklärt hatte. Beim Start der Impfterminvergabe in Hessen war die Zahl der Termine auf 60.000 begrenzt. „Wir werden allen Berechtigten der höchsten Priorisierungsstufe einen Termin anbieten können – das geht dann aber in den April oder Mai hinein.“ Dann hätte man alle Personen der ersten Priorisierungsgruppe geimpft, das sind in Hessen 550.000 Menschen. Die Serverkapazitäten für die Terminvergabe wurden nochmals ausgebaut, „aber wenn alle Berechtigten auf einmal anrufen, wird es nach wie vor etwas Geduld erfordern, bis man einen Termin erhält“, sagt Beuth.
Wöchentlich stehen Hessen 60.000 Impfdosen zur Verfügung. Die Dosen werden dann ab dem 9. Februar in den hessenweit 28 Impfzentren verabreicht. Die Anmeldung erfolgt über eine Telefonhotline oder auf einem Online-Portal (siehe Infokasten).
„Mit diesen mageren Mengen sind wir in den Impfzentren noch lange nicht bei Volllast“, betont der Innenminister. In den Impfzentren könnten bis zu 1000 Personen täglich geimpft werden, „aber wenn wir für das Zentrum in Darmstadt-Dieburg lediglich 800 Dosen in der Woche haben, erreichen wir dies nicht mal wöchentlich. Angesichts der aktuell und perspektivisch geringen Menge an Impfdosen, die der Bund uns zur Verfügung stellt, werden wir noch viele Wochen für die höchstpriorisierte Gruppe benötigen“.
Er gehe davon aus, dass im Laufe des Februars alle Impfwilligen in den Alten- und Pflegeheimen geimpft werden können. Dann würden bei den mobilen Impfteams Ressourcen frei, die zur Impfung der immobilen Senioren, die aber zuhause leben, genutzt werden können. Diese Gruppe umfasst laut Beuth etwa 50.000 Personen, habe man durch die Abfrage über die Benachrichtigungsbriefe ermittelt. „Diese leben natürlich im gesamten Land verteilt – durch die notwendige Kühlung des Impfstoffs ist die Impfung hier eine logistische Herausforderung. Ich bin mir aber sicher, dass wir diese meistern werden“, betont der Innenminister. „Voraussichtlich im zweiten Quartal werden die Impfstofflieferungen deutlich erhöht. Sobald zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung steht, können Impftermine auch vorgezogen werden.“
Für die neuen Impftermine kommen Senioren ab 80 Jahren, die nicht in einem Alten- oder Pflegeheim leben sowie Angehörige mobiler Pflegedienste infrage.
Bei der ersten Anmelde-Runde Mitte Januar hatten viele Menschen Geduld aufbringen müssen: Es gab lange Wartezeiten bei der Hotline, zudem war das Online-Portal zeitweise überlastet. "Nun wurden weitere Serverkapazitäten hinzugenommen und das System bis zuletzt mehreren Lasttests unterzogen", teilte das Ministerium weiter mit. Geplant ist demnach auch, dass Paare künftig einen gemeinsamen Termin ausmachen können. Zum Start der Vergabe am Mittwoch stehe diese Option allerdings noch nicht bereit, "sie wird aber zeitnah implementiert".