Damit mehr Kinder schwimmen lernen, bietet die DLRG verstärkt Schwimmkurse in Wiesbaden an. Außerdem lädt sie zum "Tag des Schwimmabzeichens"
ins Freizeitbad Mainzer Straße.
Von Dominik Theis
Volontär
Unterstützung in Rot und Gelb am Beckenrand: DLRG-Mitglieder nehmen am Sonntag in Wiesbaden Schwimmabzeichen ab.
(Foto: DLRG)
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WIESBADEN - Immer weniger Kinder können schwimmen. Ein Trend, der sich seit Jahren fortsetzt. Vor der Pandemie waren ein Drittel der Kinder in Deutschland keine sicheren Schwimmer. Wie sich die Lage während der Pandemie verschärft hat, können Experten noch nicht klar beurteilen.
Um eine ganze „Generation Nichtschwimmer“ zu verhindern, bieten die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Hessische Schwimmverband mittlerweile verstärkt Schwimmkurse an. Um dem Trend entgegenzuwirken, ruft die DLRG nun zum bundesweiten „Tag des Schwimmabzeichens“ auf. Diesem Ruf folgt die DLRG-Kreisgruppe Nordenstadt/Wallau und nimmt am Sonntag, 22. Mai, zwischen 10 und 15 Uhr Schwimmabzeichen im Wiesbadener Freizeitbad Mainzer Straße ab. Kinder und Erwachsene können dazu ohne Voranmeldung ins Schwimmbad kommen. „Einfach auf einen der anwesenden Helfer in rot-gelber Kleidung zukommen und nach einem Abzeichen fragen. Uns übersieht man bei den Farben nicht“, erklärt Christoph Eich schmunzelnd. Er ist der erste Vorsitzende der Kreisgruppe und wird am Sonntag zusammen mit seiner Frau Andrea (Technische Leiterin bei der Kreisgruppe) und 15 weiteren Helfern vor Ort sein.
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„Wir wollen mit dem Aktionstag einerseits den Kindern die Möglichkeit geben, erstmals ein Schwimmabzeichen zu machen. Andererseits auch denjenigen, die vor der Pandemie schon eines erfolgreich abgelegt haben, aber in den vergangenen zwei Jahren kaum trainieren konnten, noch mal die Möglichkeit zur Auffrischung geben“, erklärt Christoph Eich, der betont, dass auch Erwachsene am Sonntag eines der vier Schwimmabzeichen absolvieren können. Neben dem „Seepferdchen“ kann auch das Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold abgelegt werden. Die Kosten belaufen sich beim Seepferdchen auf vier Euro und bei den anderen drei Abzeichen, die einem „sicheres Schwimmen“ attestieren, auf fünf Euro.
Dass es wieder mehr „sichere Schwimmer“ gibt, hat sich die Kreisgruppe aber nicht nur mit dem Aktionstag auf die Fahne geschrieben. „Im vergangenen halben Jahr konnten wir unser Kursvolumen verdoppeln. Allerdings kommen nun die Badegäste wieder zurück, weshalb unsere Wasserzeiten wieder knapper werden“, erklärt Andrea Eich. Schon vor der Pandemie seien die Wartelisten der Schwimmkurse übergelaufen. „Wir versuchen, der hohen Nachfrage nachzukommen, indem wir das Maximum aus den zur Verfügung stehenden Wasserzeiten herausholen“, so Christoph Eich.
Auch Vereinskurse und Schulschwimmen sind wichtig
Kurse im Verein seien nur ein Schlüssel zum Erfolg. Der andere liege beim Schwimmunterricht in den Schulen. Dieser dürfe nicht wegbrechen, betont das Ehepaar Eich. „Wir erleben es immer wieder, dass Schulen keinen Zugang zu Schwimmbädern haben, weil sie zu weit weg liegen oder Bäder gar nicht zur Verfügung stehen, weil sie aus finanziellen Gründen geschlossen werden.“
Die Eichs empfehlen den Familien, die keinen Kursplatz und auch kein Schwimmangebot in der Schule bekommen, selbst regelmäßig ins Schwimmbad zu gehen und die Kinder an das Wasser zu gewöhnen. „Die Angst vor dem Wasser ist bei den Kleinsten die erste Hürde. Wenn sie die schon übersprungen haben, sobald sie zu uns kommen, ersparen uns die Eltern viel Zeit, die wir für das richtige Schwimmtraining nutzen können.“
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 20.05.2022 um 02:00 Uhr publiziert.