Erste Bürgermeisterin in Greifenstein: Sander setzt sich durch
GREIFENSTEIN-BEILSTEIN Manche haben dieses Ergebnis erhofft, die meisten aber sicher nicht erwartet – und doch: Marion Sander hat auf Anhieb die Bürgermeisterwahl...
. GREIFENSTEIN-BEILSTEIN Manche haben dieses Ergebnis erhofft, die meisten aber sicher nicht erwartet – und doch: Marion Sander hat auf Anhieb die Bürgermeisterwahl gewonnen. Sie wird am 1. Oktober die erste Rathauschefin der Burgengemeinde.
Voll war’s Sonntagabend im DGH Beilstein, und warm, sehr warm. Etwa 200 Menschen hatten sich versammelt, um mitzuerleben, welcher der drei unabhängigen Kandidaten das Rennen macht: Marion Sander, die sich der Unterstützung von SPD und ULfG versichert hatte, Marc Schmittdiel, dem die CDU den Rücken stärkte, oder Steffen Schenk, der Mann aus der Verwaltung.
Das erste Ergebnis flimmerte um 18.10 Uhr über die Leinwand, es kam aus Odersberg und sah Schmittdiel vorn. Zehn Wahlbezirke später hatte sich manifestiert, was sich bereits nach dem neunten abzeichnete: Marion Sander, die Frau aus Neunkirchen, liegt vorn, mit 51,6 Prozent der Stimmen.
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Gespanntes Warten auf das Ergebnis der Briefwahl, denn es war das Zünglein an der Waage und entschied über Sieg oder Stichwahl. Am Ende konnte Sander ihren Vorsprung sogar noch ausbauen, auf 52,9 Prozent. Als das klar war, brach im heiß;en Saal groß;er Jubel los.
Denn damit hatte kaum jemand gerechnet, die meisten Befragten hatten sich auf eine Stichwahl eingestellt. Aber es kam anders und eine strahlende Marion Sander freute sich über den Beifall, die vielen Glückwünsche und über den Blumenstrauß; von Amtsinhaber Martin Kröckel, den er vorsorglich beschafft hatte. Auch die Mitbewerber Marc Schmittdiel, der auf 32,2 Prozent kam, und Steffen Schenk (14,9 Prozent) gratulierten. Steffen Schenk zeigte sich zwar enttäuscht über den Ausgang der Wahl, er sagte Marion Sander aber gute Zusammenarbeit zu.
"Ich habe total Lust auf den Job", ruft die Siegerin und erntet Jubel
Marc Schmittdiel freute sich über den fairen Wahlkampf, dankte seinen Unterstützern in Greifenstein wie auch seiner Familie und den Freunden und vor allem seiner Partnerin. Und er befand: "Ich hätte den Job gerne gemacht."
Marion Sander sagte, sie sei "total glücklich" über dieses super Ergebnis und dankbar für den fairen Wahlkampf und dass die Greifensteiner ihr so eindeutig das Vertrauen geschenkt haben. Sie dankte ihren Unterstützern und versprach, das Bürgermeisteramt mit viel Liebe und viel Kraft anzugehen.
"Ich habe total Lust auf den Job", rief sie und erntete Jubel. Zwar lud die Siegerin zu einem Umtrunk ins "Hui Wäller" ein, aber auch das war zu hören: Sander erinnerte daran, dass es in Greifenstein Menschen gibt, denen es schlechter geht. Und darum spende sie einen Teil des Budgets, das für die Feier gedacht war, an eine Familie mit einem kranken Kind. Eine persönliche Geste, die gut ankam. Apropos.
Auch der Blick in die Tabelle offenbart persönliche Aspekte. Während Marion Sander in fast allen Ortsteilen auf gute bis sehr gute Ergebnisse kommt – zum Beispiel 64 Prozent in Rodenroth und 58,8 Prozent in Ulm – dürfte sich Schenk über ein Ergebnis wirklich gefreut haben, über die 60 Prozent aus Rodenberg, wo er aufgewachsen ist und wo seine Eltern leben.