Die Polizei hat am Dienstag 17 Wohn- und Geschäftsräume von mutmaßlichen Drogendealern im Rhein-Main-Gebiet und im Westerwald durchsucht. Ein Mann wurde verhaftet.
FRANKFURT. Der Polizei ist ein Schlag gegen zwei Drogendealergruppen gelungen. Wie das Frankfurter Zollfahndungsamt am Mittwoch mitteilt, sind am Dienstag insgesamt 17 Wohn- und Geschäftsräume im Rhein-Main-Gebiet und im Westerwald durchsucht worden. Dabei wurden mehrere Mobiltelefone, ein gefälschten Impfpass und Führerschein sowie eine geringe Menge Kokain und Marihuana sichergestellt. Zudem wurde ein bestehender Haftbefehl gegen einen Beschuldigten vollstreckt.
Bereits seit Mitte 2020 ermittelt das Zollfahndungsamt Frankfurt im Auftrag der Staatsanwaltschaften Koblenz und Darmstadt gegen zwei Rauschgiftgruppierungen aus dem Raum Montabaur/Westerburg und dem Rhein-Main-Gebiet. Diese sollen große Mengen an aus dem europäischen Ausland nach Deutschland einführen und verkaufen.
Rauschgiftübergaben im September
Bereits im September wurden dabei konspirative Treffen der mutmaßlichen Täter beider Gruppierungen, Rauschgiftübergaben und Transporte von einem Kilogramm Kokain und drei Kilogramm Marihuana sowie eine Bunkerwohnung zur Lagerung von elf Kilogramm des Cannabiskrauts und einem Kilogramm Haschisch durch Zoll und Polizei aufgedeckt werden.
Ursprung der Verfahren war die Sicherstellung einer Postsendung mit Amphetamin und Amphetaminöl aus den Niederlanden. Die daraufhin aufgenommenen Ermittlungen mündeten in einer Vielzahl weiterer Ermittlungsverfahren und Erkenntnissen, die die Zollfahnder letztlich auf die Fährte der oben genannten Tätergruppierungen führte, so die Mitteilung weiter. Die Spur führte die Polizei auch zu einem Drogenlabor im Raum Münster/Osnabrück.
Sechs Kilogramm Amphetamin
Insgesamt wurden im Rahmen dieses Ermittlungsverfahrens circa sechs Kilogramm Amphetamin und circa zehn Liter Amphetaminöl, aus dem über 30 Kilogramm der synthetischen Droge hätten hergestellt werden können, fast 20 Kilogramm Marihuana, circa 24.000 Tabletten Ecstasy, mehr als elf Kilogramm MDMA, über ein Kilogramm Kokain und rund 3.500 LSD Trips sichergestellt.
"In diesem Verfahrenskomplex, zu dem auch die beiden Rauschgiftgruppierungen aus dem Westerwald und dem Rhein-Main-Gebiet zählen, wurden bis dato rechtskräftige Haftstrafen von insgesamt 40 Jahren und neun Monaten gegen diverse Täter verhängt. Die Auswertungen der Speichermedien werden zeigen, ob weitere Haftstrafen hinzukommen", so die Pressesprecherin des Frankfurter Zollfahndungsamtes.
Hessische und rheinland-pfälzische Landespolizei
Der Einsatz wurde durch die hessische und die rheinland-pfälzische Landespolizei sowie durch Kräfte der Hauptzollämter Frankfurt, Gießen und Koblenz unterstützt.
Von mpz