BRESLAU Gewisse Rituale hat sich Gudmundur Gudmundsson bewahrt. Wie schon als Bundesliga-Trainer bei den Rhein-Neckar Löwen, so beordert er auch in seinem Amt als Coach der dänischen Nationalmannschaft seine Spieler nach dem Abpfiff erst einmal in die Kabine.
Von Arne Wohlfarth
Sportredakteur Wetzlar
Ein Energiebündel: Gudmundur Gudmundsson.
(Foto: Witters)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BRESLAU Gewisse Rituale hat sich Gudmundur Gudmundsson bewahrt. Wie schon als Bundesliga-Trainer bei den Rhein-Neckar Löwen, so beordert er auch in seinem Amt als Coach der dänischen Nationalmannschaft seine Spieler nach dem Abpfiff erst einmal in die Kabine.
Dann vollzieht der 55-jährige Isländer eine erste Analyse. Am Sonntagabend nach dem 27:23 im Hauptrundenspiel der Europameisterschaft gegen Spanien fiel die natürlich positiv aus.
Der Europameister von 2008 und 2012 hatte den ersten Bewährungstest bei der EM in Polen mit Bravour bestanden. Danach sprach Gudmundur Gudmundsson über …
… die Entwicklung seiner Mannschaft bei diesem Turnier: "Wir haben besser und besser gespielt. Alle Partien bei einer EM sind schwer. Wir haben uns aber stets gesteigert. Das ist sehr positiv."
… den Druck in Dänemark: "Die Dänen lieben Handball. Die ganze Nation ist dabei. Alle wollen Erfolg haben. Deswegen sind die Erwartungen an uns auch sehr hoch. Damit müssen wir leben. Aber wir genießen das auch."
… die deutsche Mannschaft: "Sie hat sehr gut gespielt. Ich habe sie zwar noch nicht so im Fokus, weil wir erst am Mittwoch gegen sie antreten, aber das, was ich gesehen habe, war stark. Was mich übrigens nicht überrascht. Die deutschen Spieler sind alle in der Bundesliga aktiv und das ist die stärkste Liga der Welt. Die wissen also, was es heißt, Woche für Woche Top-Leistungen zu bringen."
… den Nachteil, am Dienstag und Mittwoch spielen zu müssen: "Das ist eine unglaubliche Geschichte. Die zwei letzten Partien der Hauptrunde innerhalb von 20 Stunden zu haben, ist nicht zu unseren Gunsten. Es ist sogar gefährlich für meine Spieler, zwei solch wichtige Begegnungen kurz hintereinander zu haben. Das ist unfair. Das sehen alle in der Welt. Wer dafür verantwortlich ist, hat einen riesengroßen Fehler gemacht."
... die Rhein-Neckar Löwen, für die er von September 2010 bis Juni 2014 tätig war: "Ich darf das ja gar nicht so laut sagen, aber mein Herz schlägt immer noch für die Löwen. Ich schaue jedes Spiel."