Nach Absage in Mainz: Auch Kölner Rosenmontag wird anders

aus Coronavirus-Pandemie

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2021 war der Rosenmontag bereits ein tristes Unterfangen. 2022 werden die Vereine ebenso auf vielen Kosten sitzenbleiben. Archivfoto: Lukas Görlach
© Archivfoto: Lukas Görlach

Wie schon in Mainz fällt wohl auch der Kölner Rosenmontagsumzug aus. Das Festkomitee hält sich zwar eine Hintertür offen, bastelt aber längst an Alternativen.

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KÖLN. Der Rosenmontagszug in Köln mit Hunderttausenden Zuschauern wird voraussichtlich wegen der Pandemielage nicht stattfinden. Wie das Festkomitee Kölner Karneval am Montag mitteilte, werden derzeit Alternativen zum klassischen Zug Ende Februar geprüft. "In Anbetracht der Prognosen zur Omikron-Variante gehen wir derzeit davon aus, dass ein normaler Rosenmontagszug mit Hunderttausenden von Zuschauern nicht möglich sein wird", sagte Zugleiter Holger Kirsch laut Mitteilung.

So sollen wie 2021 Persiflagewagen an verschiedenen Stellen zu sehen sein. "Die wird es auf jeden Fall auch in diesem Jahr zu sehen geben. Aber natürlich beobachten wir die Corona-Lage weiterhin sehr genau und prüfen, welche alternativen Konzepte kurzfristig möglich sein könnten, um den kölschen Jecken trotzdem einen besonderen Rosenmontag zu bereiten", sagte Kirsch.

Absagen aus Mainz und Wiesbaden standen schon fest

Zuvor reagierten die Verantwortlichen aus Mainz ähnlich und sagten den Rosenmontagsumzug wegen Corona gänzlich ab. «Wir machen keine Züge, weil wir sie nicht machen können», sagte MCV-Präsident Reinhard Urban im Dezember der Deutschen Presse-Agentur.

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Kurz nach der Entscheidung wurden auch die geplanten Fastnachtssitzungen in Wiesbaden abgesagt. „Der Schutz der Menschen und der Gesundheit steht für uns an erster Stelle“, erklärt Simon Rottloff, Vorsitzender der Dacho Wiesbaden vor einigen Tagen auf Anfrage.

Alternativen in Köln werden geprüft

Neben den verschiedenen Standorten für die Persiflagewagen in mehreren Stadtvierteln prüft das Festkomitee auch die sogenannte Rio-Variante für die Zuschauer. Dabei stehen feste Tribünen auf beiden Seiten eines deutlich verkürzten Zugwegs. Dabei könnten auf Sitzplätzen die nötigen Abstände eingehalten werden, und die Rückverfolgung der Besucher wäre möglich. Auch ein Umzug durch das Fußballstadion des 1. FC Köln werde als Alternative unter 2G-Plus-Bedingungen (Zutritt für Geimpfte und Genesene plus Test) geprüft.

"All diese Varianten sind natürlich kein Ersatz für einen normalen Rosenmontagszug, das ist allen Beteiligten bewusst", erklärte Kirsch. Im Februar 2021 hatte es einen Umzug in Miniaturformat gegeben, der dann im Fernsehen übertragen wurde. "Dabei ist vielen Kölnern während des letztjährigen Lockdowns warm ums Herz geworden. Auch wenn wir diese im wahrsten Sinne des Wortes "einmalige" Idee nicht noch einmal umsetzen können, wollen wir das Rosenmontagsfest dennoch irgendwie zu den Menschen nach Hause bringen", sagte Kirsch. Der traditionell am Sonntag stattfindende Umzug der Schulen ("Schull- un Veedelszöch") wurde bereits abgesagt. Die Logistik am Vortag baue auf dem Rosenmontagsumzug auf. Ein Alleingang sei deshalb nicht möglich, teilte das Festkomitee mit.

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Bereits Mitte Dezember war entschieden worden, dass der Großteil des Sitzungskarnevals in Nordrhein-Westfalen auch in der laufenden Saison 2021/22 wegen Corona ausfällt. Darauf hatte sich die Landesregierung mit Vertretern des organisierten Karnevals geeinigt. Am Montag hatte das Ensemble der legendären Kölner Stunksitzung mitgeteilt, dass wegen der Corona-Pandemie alle 46 Sitzungen abgesagt wurden. Schon im vergangenen Karneval waren die alternativen kabarettistischen Live-Veranstaltungen ausgefallen. Die Düsseldorfer Karnevalisten haben ihren Rosenmontagszug wegen Corona bereits auf den 29. Mai verschoben.

Von dpa