Knapp ein viertel Jahr nach der Vorstellung der eingearbeiteten Änderungen liegen die neuen Planunterlagen für den Ersatzneubau der Autobahn-Talbrücke Sechshelden ab Montag, 10. September, einen Monat lang im Haigerer Rathaus aus.
Von Christoph Weber
Redakteur Dillenburg
Für den Ersatzneubau der Talbrücke Sechshelden gibt es ein Planänderungsverfahren. Die Unterlagen liegen ab Montag im Haigerer Rathaus aus.
(Foto: C. Weber)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
Haiger-Sechshelden - Knapp ein viertel Jahr nach der Vorstellung der eingearbeiteten Änderungen liegen die neuen Planunterlagen für den Ersatzneubau der Autobahn-Talbrücke Sechshelden ab Montag, 10. September, einen Monat lang im Haigerer Rathaus aus.
Bis zum 9. Oktober haben die Bürger Gelegenheit, sich in die Unterlagen einzulesen und im Zuge dieses zweiten Anhörungsverfahrens Einsprüche gegen den Ersatzneubau einzureichen. Die bereits vor einem Jahr erhobenen Einsprüche gelten unverändert.
Bei einer Informationsveranstaltung am 21. Juni hatte Marco Gräb von „Hessen Mobil“ zusammen mit drei Experten im Sechsheldener DGH die Eckdaten des Planänderungsverfahrens vorgestellt. Dabei ging es auch um Verschattung durch die dann sechsspurige Brücke sowie den Baulärm. Ein erstes Anhörungsverfahren war im Juli 2017 durch das Regierungspräsidium Gießen eingeleitet worden. Grund für ein erneutes Verfahren sind neue Verkehrszahlen. „Hessen Mobil“ hatte im Januar die Prognosen aktualisiert, dabei auch neue Immissions- und Luftschadstoffanalysen in die Berechnungen eingeplant.
Bei der Informationsveranstaltung war, entgegen der Hoffnung der Bürgerinitiative „Menschen unter der Talbrücke“ (MuT), die von den Anwohnern geforderte Tunnellösung nicht zur Sprache gekommen. „MuT“ wünscht sich eine westlicher verlaufende Route zunächst mit einem Tunnel durch den „Klangstein“. Diese deutlich teurere Variante lehnen die verantwortlichen Planer ab.
Für 113 Millionen Euro sollen „Am Schlierberg“ auch zusätzliche Parkplätze entstehen
Die Talbrücke Sechshelden wird schon seit vielen Jahren diskutiert. In der Vergangenheit wurden viele Millionen Euro in das Bauwerk gesteckt, um es so lange „überlebensfähig“ zu halten, bis die Planungen für einen Ersatzneubau abgeschlossen sind. Aktuell gibt es zusätzliche Stützmaßnahmen unterhalb der Brückenkonstruktion, darüber hinaus sind auch Fahrstreifen gesperrt.
Die Kosten betragen nach derzeitigem Stand rund 113 Millionen Euro. Die Gesamtbauzeit ist mit etwa sechs Jahren veranschlagt. Das Vorhaben erstreckt sich vom Parkplatz „Auf dem Bon“ bis zur Anschlussstelle Dillenburg auf einer Länge von rund 2,2 Kilometern. Mit eingeplant sind neben dem Ersatzneubau auch der Ausbau des Parkplatzes „Am Schlierberg“ mit zusätzlichen Pkw- und Lkw-Stellplätzen. Der Neubau von zwei Regenrückhaltebecken und zwei Stützwänden sowie von umfangreichen Lärmschutzanlagen gehört ebenfalls zum Plan.
Um die Anwohner des Haigerer Stadtteils vor Verkehrslärm zu schützen, sind auf der Brücke und entlang der Strecke auf beiden Seiten 5,5 bis 6,5 Meter hohe Lärmschutzwände vorgesehen.
Neben der öffentlichen Auslage bei der Stadtverwaltung Haiger sind alle Unterlagen sowie der Bekanntmachungstext auf der Internetseite des RP Gießen (www.rp-giessen.hessen.de) in der Rubrik Presse und dann unter „Öffentliche Bekanntmachungen“ sowie auf dem UVP-Portal des Landes Hessen (www.uvp.verbund.de) zugänglich.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird sich das Regierungspräsidium – gegebenenfalls in einem Erörterungstermin – mit allen Einwänden und Stellungnahmen befassen. Alle Ergebnisse und Planunterlagen werden dann dem hessischen Verkehrsministerium vorgelegt, das über den notwendigen Planfeststellungsbeschluss entscheidet.