Offen, ehrlich und verbindlich sein
Viele Glückwünsche gab es für die neue Bürgermeisterin, Geschenke, natürlich Blumen – und es gab einiges, das auch durch die Blume gesagt wurde.
Greifenstein-Beilstein. Viele Glückwünsche gab es für die neue Bürgermeisterin, Geschenke, natürlich Blumen – und es gab einiges, das auch durch die Blume gesagt wurde.
Marion Sander, Ende Mai mit absoluter Mehrheit schon im ersten Wahlgang zur Nachfolgerin von Greifensteins Bürgermeister Martin Kröckel gewählt, hatte am Donnerstagabend im Beilsteiner Rathaus ihren Amtseid abgelegt. Am 1. Oktober wird sie ihr Amt antreten. Als Auftrag und Verpflichtung, gleichzeitig auch als groß;e Ehre sehe sie das gute Ergebnis bei der Wahl, bei der sie aus dem Stand 52,9 Prozent der stimmen bekommen hatte. Die, die sie nicht gewählt hatten, wolle sie überzeugen, sagte sie. Sie freue sich darauf, dass sich die Bürger einbringen, dass sie miteinander und nicht übereinander reden mögen. Als wichtigste Punkte beschrieb sie die Notwendigkeit, Greifenstein als attraktive Wohngemeinde zu erhalten, die gute Bedingungen für alle Bevölkerungsgruppen biete. Das Ehrenamt wolle sie stärken, denn schließ;lich prägten auch in Greifenstein die Vereine das Bild. Die Kulturelle Vielfalt sei noch zu erweitern und der Tourismus zu fördern. Und schließ;lich müsse die Gemeinde ein attraktiver Partner für Gewerbe und Handwerk bleiben. Das Rathaus sehe sie als Dienstleistungsbetrieb, der noch besser werden könne als er jetzt schon sei.
"Wäre ich Pessimist, müsste ich sagen, ich beneide Sie nicht," sagte Werner Spies, der Vorsitzende der Gemeindevertretung bei der Einführung am Donnerstag. Positiv gesehen heiß;e das aber, dass es nun die Chance gebe, gemeinsam Politik zu gestalten. Dafür wünschte er Marion Sander Kraft, Entschlossenheit und gute Nerven. Dass sie letztere mit Blick auf den Zwist der vergangenen Jahre brauchen kann, klang auch in den Reden der Fraktionsvorsitzenden an.
Ideen offen und transparent einbringen
Johannes Arns von der FWG schaute zurück auf das erste Zusammentreffen mit Marion Sander, bei dem auch über die Vergangenheit gesprochen worden war: "Wir hatten den Eindruck, die kommt nicht wieder."
Aber Marion Sander kam wieder und wird jetzt mindestens sechs Jahre lang Bürgermeisterin sein. Dafür gab es viele Glückwünsche, gute Ratschläge und Geschenke. Zur Erweiterung des Gestaltungsspielraums im Bürgermeisteramt gab es Gutscheine für Einrichtungsgegenstände im neuen Büro von ULfG und FWG. Bürgermeisterkollege Roland Lay, der die Kreisversammlung der Bürgermeister im Lahn-Dill-Kreis vertrat, will für Überblick sorgen – mit einem Gutschein für einen Rundflug über Greifenstein. Und die FDP schenkte Karten fürs Theater in Gieß;en. Johann Ferber: "Wenn Ihnen hier in diesem Theater mal alles zu viel ist und Sie echte Schauspieler sehen wollen..."
Wichtig sei es, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen, mahnte Peter Kreutzer von der SPD. "Bringen Sie Ideen offen und transparent in die Gremien ein", bat er.
Erster Kreisbeigeordneter Heinz Schreiber gab den Tipp, zugewandt zu agieren, verlässlich und verbindlich zu sein, auch im Kleinen zu loben und respektvoll zu kritisieren. Ähnliches hatte zuvor schon der Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, Karl-Christian Schelzke, geraten: Gehen Sie auf die Menschen zu, seien Sie offen und ehrlich!"
Von Martin H. Heller