Auch beim Polizeipräsidium Südhessen gibt es einen Rechtsextremismus-Fall. Wie die Polizei jetzt mitteilt, ist der Beamte seit Mai suspendiert.
DARMSTADT. Im Zuge der Ermittlungen zu rechten Chatgruppen beim Spezialeinsatzkommando der Polizei in Frankfurt war auch bei der südhessischen Polizei ein Fall bekannt geworden. Bei dem Polizeibeamten gehe es um eine mittlere Vorwurfslage, hatte der südhessische Polizeipräsident Bernhard Lammel auf Anfrage kürzlich mitgeteilt. Aber anders als zunächst kommuniziert, ist dieser Mann nicht nur außer Dienst, sondern tatsächlich suspendiert – und zwar seit Mai. Ein Disziplinarverfahren sei eingeleitet worden, teilte eine Polizeisprecherin am Donnerstag mit. Über einen privaten Chat seien Nachrichten und Bilder versandt worden. Über genauere Inhalte und weitere Details könnten derzeit wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben gemacht werden, hieß es weiter. Der Vorfall liegt schon zwei Jahre zurück.
Zuvor haben wir über diesen Fall berichtet: Rechtsextremismus bei der Polizei: Fall in Südhessen
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Nach Bekanntwerden von rechtsextremen Chats bei der hessischen Polizei hatte Innenminister Peter Beuth (CDU) das SEK des Frankfurter Polizeipräsidiums aufgelöst. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Beamte. Die Polizisten sollen unter anderem Hakenkreuze und Hitlerbilder ausgetauscht haben. Außerdem laufen disziplinarische und arbeitsrechtliche Maßnahmen. In der vergangene Woche hatten sich betroffene Polizisten anonym an die Medien gewandt. Ein Vorgehen, das ein Vertreter der Gewerkschaft der Polizei scharf kritisiert hatte.
In einer früheren Version hieß es nur, ein südhessischer Beamter sei suspendiert, aber nicht, seit wann.
Von dpa/lhe/bif