So schützen Sie sich vor Internet- und SMS-Betrügern

Im Internet sind Betrüger oft besonders aktiv. Foto: cendeced/adobe.stock
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Vom Verkäuferschutz- über den Transportkosten-Trick und Schadsoftware per SMS: Betrüger sind aktuell besonders aktiv. Das rät die Polizei.

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REGION. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit gehen viele im Internet auf Schnäppchensuche. Portale für Kleinanzeigen sind dabei besonders beliebt, denn Flohmärkte oder Basare meiden viele wegen Corona - wenn sie überhaupt stattfinden. Doch unter den vielen Anbietern lauern auch einige Betrüger, die es nur auf das Geld der Kunden abgesehen haben. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz zeigen die gängigsten Betrugsmaschen auf.

Der Käuferschutz-Trick:

Auf der Suche nach einem Router wurde ein Verbraucher bei eBay-Kleinanzeigen fündig. Er schrieb den Verkäufer an und man wurde sich schnell einig. Der Verkäufer bat darum, die Bezahlung per Paypal durchzuführen und wies den Verbraucher darauf hin, dass die Option "Geld an Freunde und Familie senden" günstiger und schneller sei. Der Verbraucher wurde leider nicht misstrauisch und wählte die gewünschte Option aus. Der Router kam nie bei ihm an und auch der Verkäufer war für ihn nicht mehr erreichbar. Auf den Käuferschutz von Paypal konnte sich der Verbraucher nicht berufen, da der Anbieter den Käuferschutz nur bei Transaktionen mit der Option "Geld senden für Waren und Dienstleistungen" gewährt. Im Fall der Option "Geld an Freunde und Familie senden" gilt der Käuferschutz hingegen nicht.

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Der Transportkosten-Trick:

Bei einer anderen Masche geht es den Betrügern darum, die Verbraucherinnen und Verbraucher zur Überweisung angeblicher Transportkosten zu bringen. Ein Verbraucher wollte über eBay ein Klavier verkaufen. Es meldete sich ein potentieller Käufer, der vorgab, aufgrund eines Auslandsaufenthalts den Termin zur Abholung und Bezahlung der Ware nicht persönlich wahrnehmen zu können. Als Lösung bot der Käufer an, den Kaufpreis und die anfallenden Transportkosten auf das Bankkonto des Verbrauchers zu überweisen und eine Spedition mit der Abholung zu beauftragen. Der Verbraucher erhielt kurze Zeit später eine E-Mail, die bestätigte, dass der Kaufpreis inklusive der Abholkosten vom Konto des Käufers abgebucht wurde. In einer weiteren E-Mail forderte der Käufer den Verbraucher auf, die Transportkosten an eine Spedition zu zahlen. Die angebliche Überweisungsbestätigung war allerdings gefälscht. Dem Konto des Verbrauchers wurde der Betrag nie gutgeschrieben und der von ihm überwiesene Betrag an die angebliche Spedition war nicht mehr rückgängig zu machen.

Der Personalausweis-Trick:

Auch von der scheinbar seriös wirkenden Legitimation von Verkäufern sollten Sie sich nicht blenden lassen. Ein Verbraucher entdeckte auf eBay-Kleinanzeigen eine Spielekonsole für 500 Euro. Der Verkäufer legitimierte sich mit einem Foto "seines" Personalausweises, woraufhin der Verbraucher den Kaufpreis per Echtzeitüberweisung zahlte. Die Konsole kam nie beim Verbraucher an und der Verkäufer war nicht mehr erreichbar.

Polizei warnt außerdem vor betrügerischen SMS

In der Weihnachtszeit versuchen Betrüger verstärkt, mit falschen SMS über eine angebliche Paketlieferung an die Daten potentieller Opfer zu kommen. Arglose Nutzer werden hier zur Installation einer, als Paketverfolgungs-App getarnten, Schadsoftware verleitet.

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Grade im Zuge der Corona-Pandemie werden in der Weihnachtszeit viele Geschenke über Onlineanbieter bestellt und versandt. Wer ein Paket erwartet und dann eine SMS über einen angeblichen Zustellversuch mit Ablagenachricht erhält, ist geneigt, den kryptisch wirkenden Link am Ende der Nachricht anzuklicken, ohne weiter darüber nachzudenken. Die Betroffenen werden zum Download einer angeblich notwendigen App zur Sendungsverfolgung animiert oder direkt auf eine betrügerische Webseite weitergeleitet, wo sie ihre Daten preisgeben sollen. Durch Installation der App gelangen Täter an hochsensible Daten der Opfer.

Die Polizei warnt daher vor dem Öffnen von SMS unbekannter Absender. Insbesondere sollten Empfänger solcher Nachrichten misstrauisch werden, wenn sie am Ende der Nachricht auf eine, ihnen unbekannte, Seite geleitet werden sollen. "Laden Sie keine Dateien aus unbekannten Quellen herunter. Löschen Sie die verdächtige SMS unverzüglich", rät die Polizei in Wiesbaden. Weitere Informationen zu dem Phänomen sowie Verhaltenshinweise sind über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter dem Suchbegriff "Smishing" (Zusammensetzung aus SMS und Phishing) zu finden.

Von red