Sturm „Ignatz“ wütet im Rhein-Main-Gebiet

Auf der Rheinbrücke der A61 bei Speyer steht ein Lastwagen quer.  Foto: Rene Priebe/Pr-Video/dpa

Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und Straßenschilder auf den Straßen. Kräftige Böen sorgen für Staus und Vollsperrungen. Hier gibt es alle Nachrichten zur aktuellen Lage.

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REGION. Das Sturmtief "Ignatz" über Deutschland hat am Donnerstag zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. "In Nordrhein-Westfalen ist der Fernverkehr komplett eingestellt", teilte die Deutsche Bahn am Vormittag mit. Besonders betroffen seien auch das Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Teile Sachsens. Es komme zu Zugausfällen und Verspätungen. Im Laufe des Tages rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Streifen über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen.

Vielerorts rückten die Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume, herabgefallener Äste und Teile von Dächern aus. Im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg kollidierte in der Nacht ein Güterzug mit einem herabgefallenen Ast auf dem Gleis. Die Berliner Feuerwehr rief den Ausnahmezustand Wetter aus. Seit dem Morgen habe es bereits Dutzende wetterbedingte Einsätze gegeben. In Hamburg-Ohlsdorf stürzten zwei etwa 15 Meter hohe Bäume auf ein Auto und ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus. Verletzt wurde dabei niemand.

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20.25 Uhr: So verlief das Sturmtief „Ignatz“ in Mainz und Umgebung

In Mainz und Umgebung hatte die Feuerwehr über 50 windbedingte Einsätze. Bäume und Straßenschilder stürzten um. Auf der A643 sorgte ein Baum für Rückstaus im Berufsverkehr. Mehr dazu hier.

18.20 Uhr: Zahlreiche Einsätze für Feuerwehr in Wiesbaden

Noch in den frühen Morgenstunden, um 4.15 Uhr, wurde über den Notruf der erste umgestürzte Baum des Tages Am Parkfeld gemeldet. Um kurz nach sieben Uhr ging es richtig los, die Einsatzkräfte der Feuerwehr Wiesbaden sind ohne Unterbrechung im Einsatz bis in den Abend. Allein im Zeitraum von 7.20 Uhr bis zum Mittag wurden durch die Feuerwehr 25 Unwettereinsätze abgearbeitet. Alle Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr waren mit der Beseitigung von Bäumen auf Straßen, Gehwegen und Fahrzeugen beschäftigt. Die Freiwillige Feuerwehren Stadtmitte, Dotzheim, Bierstadt, Schierstein, Biebrich und Breckenheim unterstützten bei der Abarbeitung der diversen Einsatzaufträge.

Großes Glück hatte eine Dame, der beim Fahren ein Baum auf ihren Pkw gestürzt ist. Sie kam mit einem Schreck davon, teilt die Feuerwehr am Abend mit. Mehrere Bäume und große Äste landeten auf Freileitungen, was ein besonders umsichtiges Arbeiten der Einsatzkräfte erforderte. Ein Baum war auf ein Haus gestürzt. Da dieser nach dem Abbrechen keine Gefahr mehr darstellte, kümmerte sich der Eigentümer um die Beseitigung.

Sturm „Ignatz“ sorgte für zahlreiche Einsätze in Wiesbaden.  Foto: Feuerwehr Wiesbaden
Sturm „Ignatz“ sorgte für zahlreiche Einsätze in Wiesbaden. (© Feuerwehr Wiesbaden)
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Bei mehreren Dächern wurden Ziegel und eine Wellblecheindeckung abgedeckt. Die Dächer wurden entweder mit Hilfe der Drehleiter oder wo diese nicht hinkam, über angeseilte Einsatzkräfte provisorisch Instandgesetzt. In der Parkstraße war ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte über drei Stunden im Einsatz. Es musste ein auf einen Pkw umgestürzter Baum beseitigt und ein zweiter notgefällt werden, um weiteren Schaden zu verhindern.

Im Blaumeisenweg lies Sturm „Ignatz“ ein großes Baugerüst in die Knie gehen. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr war allerdings bereits das zuständige Gerüstbauunternehmen vor Ort und kümmerte sich um die Sicherung. Auf einem Supermarkparkplatz in Nordenstadt drohte ein Fahnenmast abzubrechen. Der Fahnenmast wurde zur Abwehr drohender Gefahr mit Unterstützung der Drehleiter und durch die Besatzung eines Hilfeleistungs-Löschfahrzeuges demontiert und umgelegt.

Nach dem Mittag beruhigte sich die Lage leicht. Trotzdem waren die Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr, insbesondere die Drehleitern, weiterhin fast ununterbrochen im Einsatz. Acht weitere Unwettereinsätze verteilten sich über den Nachmittag.

18.15 Uhr: So verlief Sturm „Ignatz“ in Darmstadt

Auch in Darmstadt hat Sturmtief "Ignatz" für viel Wirbel gesorgt. Der wohl schwerwiegendste Einsatz erfolgte in Eberstadt. Mehr dazu hier.

16.32 Uhr: Mehrere Einsätze in der VG Rüdesheim

Am Donnerstag kam es zu vier Einsätzen im Gebiet der Verbandsgemeinde Rüdesheim: Bereits gegen 8 Uhr stürzte ein Baum auf der L108 zwischen Winterburg und Bockenau um. Die Feuerwehren Bockenau und Winterbach beseitigten ihn gemeinsam mit der Straßenmeisterei. Gegen 10 Uhr stürzte ein Baum auf die L 108 zwischen Winterbach und Winterburg, der von der Winterbacher Feuerwehr beseitigt wurde. Ein größerer Ast wurde um 13 Uhr auf einer Straße des Winterbacher Ortsteils Kreershäuschen gemeldet, der jedoch schon vor Eintreffen der Feuerwehr beseitigt war. Gegen 15.30 Uhr blockierte ein Baum die Kreisstraße 55 bei Sponheim. Die Feuerwehren aus Sponheim und Bockenau entfernten den Baum mit Unterstützung eines Landwirts. Sachschäden entstanden nicht, es kam lediglich zu kurzen Verkehrsbehinderungen.

16.21 Uhr: Sturmtief Ignatz fegt über den Kreis Bergstraße

Mit Tempo 100 und mehr ist Sturmtief Ignatz am Donnerstagmorgen über den Kreis Bergstraße gerauscht. Feuerwehr und Polizei rückten zu zahlreichen Einsätzen aus – vor allem wegen umgekippter Bäume, sagt Polizei-Sprecherin Christiane Hansmann. „Am Morgen gingen bei uns minütlich die Meldungen ein.“

Die größte Störung verursachte ein abgeknickter Strommast an der Autobahn 5 bei Laudenbach. Die Strecke zwischen Heppenheim und Hemsbach musste für gut eine Stunde in beide Richtungen voll gesperrt werden, nachdem der Sturm eine Pappel hat umstürzen lassen, die wiederum auf den Strommast gekracht war. Dessen Kopf ist dadurch abgeknickt. Zwei der drei Starkstromleitungen hingen daraufhin über der Fahrbahn. „Ein hoher Transporter hat sie mitgezogen, sodass sie gerissen sind“, erklärt Hansmann. Zwischenzeitlich drohte auch die dritte Leitung, auf die Fahrbahn zu stürzen. Nach Erdung und Sicherung der Kabel wurde der Verkehr wieder freigegeben. Mehr dazu hier.

15.31 Uhr: Starke Windböen lassen Kleinlaster auf A45 umkippen

Sturmtief "Ignatz" hat im Raum Gießen am Donnerstag für viele Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Fast 100 Einsätze wurden im Gebiet der Polizeidirektion Mittelhessen im Zusammenhang mit dem Sturmtief gemeldet. Vor allem auf der Straße liegende Bäume hielten die Beamten auf Trab. Auf der A45 in Höhe der Talbrücke Langgöns brachten die Sturmböen allerdings auch eine Kleinlaster zum Umkippen. Mehr dazu hier.

15.07 Uhr: Umgefallene Bäume und Stromausfall im Rheingau-Taunus

Sturmtief „Ignatz“ wütet am Donnerstag besonders im Idsteiner Land und sorgt für mehrere Straßensperrungen. Alle Einzelheiten gibt es hier.

14.33 Uhr: Wiesbadener Kurpark geschlossen

Wegen der Sturmböen bleibt der Kurpark in Wiesbaden am Donnerstag, 21. Oktober, und am Freitagvormittag, 22. Oktober, geschlossen. Nach dem Abklingen der Sturmböen wird der Park am Freitagvormittag auf Schäden kontrolliert. Nach Angaben der Stadt ist der Kurpark voraussichtlich am Freitagnachmittag wieder frei zugänglich.

14.25 Uhr: Über 50 Einsätze in Mainz

In Mainz wurden bis in den Mittag hinein Einsatzkräfte zu über 50 sturmbedingten Einsatzstellen alarmiert, davon 28 im Stadtgebiet Mainz. Bei den Einsätzen handelte es sich um umgestürzte Bäume, losgerissene Teile von Dächern und lose Fassadenteile, berichtet die Feuerwehr. Glücklicherweise kamen bei diesen Einsätzen keine Personen zu Schaden. Auch waren im Stadtgebiet Mainz keine größeren Sachschäden zu verzeichnen. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Mainz wurden durch die Freiwilligen Feuerwehren aus Bretzenheim, Drais, Ebersheim und Hechtsheim unterstützt.

14.24 Uhr: 55 Einsätze für Feuerwehren im Kreis Groß-Gerau

Trotz vieler Einsätze wegen umgestürzter Bäume und herabfallender Äste hat Sturmtief Ignatz keine größeren Schäden im Kreis hinterlassen. In Wäldern ist weiterhin Vorsicht geboten. Mehr dazu hier.

13.20 Uhr: Sturmtief Ignatz hinterlässt Spuren in Worms

Die Wormser Feuerwehr muss allein am Donnerstagvormittag 14 Mal ausrücken. Das ehemalige Kaufhofgebäude in der Innenstadt ist am Stärksten getroffen. Mehr dazu hier.

12.46 Uhr: Sturmtief löst Bahnchaos in weiten Teilen des Landes aus

Das Orkantief über Deutschland hat am Donnerstag zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. "In Nordrhein-Westfalen ist der Fernverkehr komplett eingestellt", teilte die Deutsche Bahn am Vormittag mit. Besonders betroffen seien auch das Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Teile Sachsens. Es komme zu Zugausfällen und Verspätungen. "Hunderte Mitarbeitende sind im Einsatz, um Bäume und andere Hindernisse aus den Gleisen zu räumen, Oberleitungen zu reparieren und Schäden aufzunehmen", teilte eine Sprecherin mit.

Fahrgäste, die aufgrund des Unwetters ihre Reise verschieben wollen, könnten ihr gebuchtes Ticket ab sofort bis einschließlich sieben Tage nach dem Ende der Störungen einlösen.

12.15 Uhr: Sturm "Ignatz" sorgt für 20 Einsätze in Marburg-Biedenkopf

Umgestürzte Bäume, abgeknickte Äste und eine gesperrte Straße: Der erste Herbststurm hält auch dem Landkreis Marburg-Biedenkopf die Einsatzkräfte auf Trab. Rund 20 Mal mussten die Retter wegen der Wetterlage ausrücken. Mehr dazu hier.

12.11 Uhr: Fasanerie, Alter Friedhof und Friedhöfe in Wiesbaden geschlossen

Am Donnerstag bleiben der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie, das Freizeitgelände „Alter Friedhof“ und alle Wiesbadener Friedhöfe aufgrund der starken Sturmböen für Besucherinnen und Besucher geschlossen bleiben. Dies teilt die Landeshauptstadt mit.

Zusätzlich sind für den Donnerstag alle Bestattungen im Bestattungswald „Terra Levis“ abgesagt. Terminierte Beisetzungen und Trauerfeiern auf den übrigen Friedhöfen finden wie geplant statt. Bis einschließlich Sonntag, 24. Oktober, sollten Wälder aufgrund eines Verletzungsrisikos durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume gemieden, so die Mitteilung weiter.

12.04 Uhr: Baum versperrt A643

Die Feuerwehr Mainz wurde zu einem umgestürzten Baum auf die A643 zwischen der Anschlussstelle Mainz-Gonsenheim und dem Autobahndreieck Mainz in Fahrtrichtung Bingen alarmiert. Nach Angaben der Feuerwehr ist ein etwa 10 Meter langer Baum durch den starken Wind umgestürzt und lag quer über den Standstreifen, sowie der rechten Fahrspur. Die Autobahnpolizei war bereits vor Ort und sicherte die Gefahrenstelle ab. Durch die Feuerwehr Mainz wurde der Baum mittels Motorkettensäge zerkleinert und die Baumteile im Grünstreifen neben der Autobahn abgelegt. Der Einsatz der Feuerwehr war nach etwa 15 Minuten beendet, sodass die rechte Fahrspur nach kurzer Zeit durch die Autobahnpolizei wieder freigegeben werden konnte. Während des Einsatzes kam es zu einem Rückstau in Fahrtrichtung Bingen.

11.35 Uhr: Kaum Schäden in Limburg-Weilburg

in paar Äste auf den Straßen, mal ein umgestürzter Baum - keine großen Einsätze verzeichnen derzeit Feuerwehren und Polizei im Landkreis Limburg-Weilburg während Sturm "Ignatz" über Hessen fegt. "Wir hatten kleinere Einsätze, aber nur in geringer Zahl", sagt Thomas Schmidt aus der Leitstelle in Limburg, die die Einsätze der Feuerwehren im gesamten Kreis koordiniert. Straßen hätten noch nicht gesperrt werden müssen, es sei bisher auch niemand zu Schaden gekommen wegen der orkanartigen Böen, sagt Schmidt. Mehr dazu hier.

11.30 Uhr: Wiesbadener Parkstraße weiter gesperrt

Die Wiesbadener Parkstraße ist weiterhin gesperrt: Man geht davon aus, dass ein weiterer Baum umstürzen könnte, wie die Polizei berichtet. Ein Sachverständiger der Feuerwehr sei vor Ort. Der umgestürzte Baum in der Wolfram-Eschenbach, der einige Autos beschädigt hat, sei mittlerweile weggeräumt. In der Seerobenstraße im Wiesbadener Westend hat sich nach Polizeiangaben ein Verkehrsschild gelöst und einen Mercedes getroffen. Im Stadtteil Dotzheim ist in der Straße „Auf der Eich“ wohl auch ein Baum auf einen Pkw gefallen – die Feuerwehr fahre hin, sobald sie Kapazitäten habe. Momentan ist sie auch unterwegs in die Bertramstraße, wie die Pressestelle der Feuerwehr auf Anfrage mitteilt: Dort haben sich Ziegel vom Dach gelöst, daher werde der Bereich um das Haus abgesperrt. In der Robert-Krekel-Anlage im Stadtteil Biebrich ist das schon passiert, weil ebenso lose Ziegeln runtergefallen sind. Die Feuerwehr ist auch auf dem Weg in die Pfingstbornstraße in Wiesbaden-Breckenheim, weil zwei Bäume umgestürzt sind.

Weiterhin handele es sich um Sachschäden, die entstanden sind, Personen wurden nicht verletzt.

In der Wiesbadener Parkstraße liegt seit kurz nach 8 Uhr ein Baum quer über der Fahrbahn, die Straße ist aktuell voll gesperrt. Foto: René Vigneron
In der Wiesbadener Parkstraße liegt seit kurz nach 8 Uhr ein Baum quer über der Fahrbahn, die Straße ist aktuell voll gesperrt. (© René Vigneron)

Der Busverkehr in Wiesbaden ist durch die Böen bisher kaum beeinträchtigt worden, sagt Christian Giesen, Pressesprecher von Eswe Verkehr. Nur in der Ludwig-Erhard-Straße sei es zu kleinen Verzögerungen gekommen. Dort haben umgefallene Bäume, wie schon berichtet, Autos beschädigt. In Taunusstein, ein paar hundert Meter vor dem Restaurant „Waldgeist zur Eisernen Hand“, hat ein Baum auf der Busspur gelegen, weshalb ein Bus durch ein abruptes Ausweichmanöver ausweichen musste, wie Giesen berichtet.

Sturmtief Ignatz raste in den Morgenstunden auch durch den Untertaunus. In Lenzhahner Weg in Niedernhausen wurde ein PKW durch einen abgebrochenen Baum beschädigt. Zahlreiche Bäume stürzten um und es führte dazu, dass im Idsteiner Land die Landesstraßen 3023 zwischen Idstein und dem Idsteiner Stadtteil Heftrich, sowie die Landesstraße 3011 zwischen Heftrich und dem Eppsteiner Stadtteil Ehlhalten gesperrt werden mussten. Foto: Feuerwehr Niedernhausen
Sturmtief Ignatz raste in den Morgenstunden auch durch den Untertaunus. In Lenzhahner Weg in Niedernhausen wurde ein PKW durch einen abgebrochenen Baum beschädigt. Zahlreiche Bäume stürzten um und es führte dazu, dass im Idsteiner Land die Landesstraßen 3023 zwischen Idstein und dem Idsteiner Stadtteil Heftrich, sowie die Landesstraße 3011 zwischen Heftrich und dem Eppsteiner Stadtteil Ehlhalten gesperrt werden mussten. (© Feuerwehr Niedernhausen)

11.25 Uhr: Wormser Tiergarten verschiebt Öffnungszeiten

Mit Sorge blickt auch das Team des Wormser Tiergartens auf den Wetterbericht. Aus Sicherheitsgründen öffnen sich die Türen heute erst um 14 Uhr. Sollte sich daran etwas ändern, informiert das Team die Besucher auf der Homepage oder der Facebook-Seite des Tiergartens.

11.06 Uhr: Sturmtief Ignatz wütet im Landkreis Darmstadt-Dieburg

Das Sturmtief „Ignatz“ hat seit dem frühen Donnerstagmorgen für zahlreiche Einsätze in Darmstadt-Dieburg gesorgt. Gegen 9.30 Uhr ist auf der Landstraße 3098 ein Baum auf einen Wagen gestürzt, hierbei ist der 58-jährige Fahrer schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilt, war er mit seiner 22-jährigen Beifahrerin auf der Landstraße von Nieder-Beerbach in Richtung Bundesstraße 426 unterwegs, als plötzlich während der Fahrt ein Baum auf seinen Wagen stürzte. Hierbei durchbohrte ein Ast die Frontscheibe und verletzte den 58-Jährigen am Bein. Der Mühltaler erlitt nach jetzigem Kenntnisstand dadurch schwere, aber keine lebensbedrohlichen Verletzungen und wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. Die 22 Jahre alte Beifahrerin erlitt einen Schock und wurde durch den Rettungsdienst medizinisch betreut. Der dunkelblaue Mercedes musste abgeschleppt werden. Für die Aufräumarbeiten der Feuerwehr und die polizeiliche Unfallaufnahme war die Fahrbahn im dortigen Bereich für etwa eine Stunde voll gesperrt. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro.

„Von den 63 Meldungen in Südhessen liegen uns allein 26 aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg vor“, sagt Polizeisprecherin Christiane Hansmann auf Anfrage.

Auch die Feuerwehr war bereits bis 10 Uhr am Vormittag an mehr als 80 Einsatzstellen quer durch den Landkreis unterwegs, wie der stellvertretende Kreisbrandinspektor, Matthias Maurer-Hardt, auf Anfrage dieser Zeitung mitteilt. Vor allem durch umgestürzte Bäume mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden. „Derzeit liegen uns acht bis zehn Straßensperrungen vor“, so Maurer-Hardt. Unter anderem auf der L 3116 zwischen Babenhausen und Schaafheim, Bäume liegen auch auf der L 3065 zwischen Babenhausen und Langstadt, auf der L 3413 zwischen Binselberg und Raibach/Groß-Umstadt. „Feuerwehrleute sind ebenfalls auf der L 3477 zwischen Ober-Ramstadt und Wembach-Hahn im Einsatz, und auf der K 180 zwischen Eppertshausen und Messel ist die Straße gesperrt“, so der Kreisbrandinspektor. Wie viele Einsatzkräfte derzeit unterwegs seien, konnte er noch nicht sagen. Auf der Burg Frankenstein ist ein großer Baum auf die Panoramaterrasse gestürzt. Die Feuerwehr Mühltal ist dort gerade im Einsatz.

11 Uhr: Sturm wirbelt S-Bahn- und Zugverkehr Richtung Köln durcheinander

Wegen des Sturms ist am Donnerstagmorgen der Verkehr auf einigen S-Bahn-Linien im Rhein-Main-Gebiet eingestellt worden. So fuhren zunächst keine Züge der Linien 3, 4 und 7 mehr. Momentan werde versucht, alle sturmbedingten Probleme aus dem Weg zu schaffen, teilte ein Sprecher der Bahn am Donnerstag mit. Davon hänge ab, wann die S-Bahnen wieder fahren. Auch von Frankfurt nach Köln gebe es momentan keinen Bahnverkehr. Man versuche vor allem im Bereich Fulda, Frankfurt und Mannheim, den Bahnverkehr aufrechtzuerhalten, erklärte der Bahn-Sprecher. Dennoch werde es im Laufe des Tages wohl vermehrt zu Ausfällen und Verspätungen kommen.

10.45 Uhr: Umgestürzte Bäume und abgerissene Stromkabel im Lahn-Dill-Kreis

Sturmtief "Ignatz" ist am frühen Donnerstagmorgen auch über Mittelhessen hinweggefegt. Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Auch in Wetzlar und dem restlichen Lahn-Dill-Kreis fielen Äste von Bäumen und vor allem Baustellen-Warnbaken von Baustellen auf die Straßen. Laut ersten Angaben von Polizei und Feuerwehren blieb es aber bei geringen Schäden. Mehr dazu hier.

10.43 Uhr: Keine größeren Schäden im Rheingau

Im Rheingau hat „Ignatz“ unterdessen noch keinen größeren Schaden angerichtet. Das berichten die Polizeien in Eltville, Rüdesheim und auch die Wasserschutzpolizei am Donnerstagmorgen unisono. Einzig die Feuerwehren seien wegen einiger umgefallener Bäume im Einsatz gewesen. Größere Verkehrsbehinderungen habe es dadurch aber nicht gegeben. Auch auf dem Rhein ist aktuell noch alles ruhig. „Unsere Boote sind draußen und wir halten die Augen offen“, heißt es von der Wasserschutz. Zuvor hatten Rheingauer Kommunen und Feuerwehren unter anderem über Facebook vor dem Sturm gewarnt: Aufenthalte in Waldgebieten sollten vermieden werden. Auf herabfallende Äste, Dachziegel oder Gegenstände sei zu besonders zu achten.

10.21 Uhr: Stadt Bingen rät von Rochusberg-Besuchen ab

In Bingen rät die Stadtverwaltung dringend davon ab, auf den Rochusberg oder in den Binger Wald zu gehen. Herabstürzende Äste oder abknickende Bäume können gefährlich werden. Laut Stadt haben die Sicherungsarbeiten bereits begonnen.

10.13 Uhr: Sperrung auf A5 aufgehoben

Die Sperrung der Autobahn 5 zwischen Heppenheim und Hemsbach ist um kurz vor 10 Uhr am Donnerstagmorgen wieder aufgehoben worden, wie Polizei-Sprecherin Christiane Hansmann auf Anfrage mitteilte. Die Autobahn musste am Morgen in beide Richtungen voll gesperrt werden, nachdem der Sturm in Höhe Laudenbach eine Pappel hat umstürzen lassen, die auf einen Strommast gekracht war. Dessen Kopf ist dadurch abgeknickt. Zwei der drei Stromleitungen hingen daraufhin über der Fahrbahn. „Ein hoher Transporter hatte sie mitgezogen, sodass sie gerissen sind“, erklärt Hansmann. Zwischenzeitlich drohte auch die dritte Leitung, auf die Fahrbahn zu stürzen. Inzwischen konnten alle drei Leitungen geerdet und gesichert werden. Verletzt wurde laut Polizei niemand.

Teilweise gesperrt ist derzeit auch die B3 zwischen Heppenheim und Bensheim – wegen eines umgekippten Baumes. Dort ist aktuell die Heppenheimer Wehr damit beschäftigt, die Straße wieder frei zu räumen. Leonhard Einberger / Freiwillige Feuerwehr HP-Mitte
Teilweise gesperrt ist derzeit auch die B3 zwischen Heppenheim und Bensheim – wegen eines umgekippten Baumes. Dort ist aktuell die Heppenheimer Wehr damit beschäftigt, die Straße wieder frei zu räumen. (© Leonhard Einberger / Freiwillige Feuerwehr HP-Mitte)

In Südhessen laufen bei der Polizei derzeit viele Meldungen ein. Gegen 9 Uhr waren es laut Pressesprecherin weit über 30. Die meisten kommen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg. Hierbei handele es sich um umgeknickte Bäume und Verkehrsschilder, die teilweise Straßen und Wege versperren.

9.50 Uhr: Umgestürzte Bäume fordern Wehren im ganzen Odenwaldkreis

Einsätze „eigentlich auf der gesamten Fläche“ meldet der stellvertretende Odenwälder Kreisbrandinspektor Rolf Scheuermann um 9.30 Uhr am Morgen. Vor allem wegen umgestürzte Bäume sind die Feuerwehren gefordert, glücklicherweise sei ihm aber „noch nichts Dramatisches bekannt“. Allerdings sei in Brombachtal ein Baum auf ein Gebäude gestürzt, noch sei aber unklar, wie schwerwiegend dieser Vorfall ist, so Scheuermann.

9.43 Uhr: Glimpflich verlief die Nacht im Untertaunus

Die Bad Schwalbacher Feuerwehren mussten allerdings zu mehreren kleineren Einsätzen ausrücken. Vor allem rund um Langenseifen und Ramschied stürzten Bäume auf die Fahrbahn, die von den Einsatzkräften beseitigt wurden. Auch die Straßenmeisterei Kemel war im Einsatz. Verkehrsprobleme habe es jedoch nicht gegeben, berichtete die Polizei.

9 Uhr: Mittelhessen bisher glimpflich davon gekommen

Für abgebrochen Äste und umgestürzte Bäume zeichnete sich Sturmtief „Ignatz“ auch in Mittelhessen verantwortlich. "Seit 5 Uhr gehen wir diversen Einsatzmeldungen dieser Art nach" teilte Polizei-Pressesprecher Guido Rehr auf Nachfrage mit. Größere Schäden seien bislang aber nicht bekannt. Die Straßenmeistereien würden die Meldungen nun nach und nach abarbeiten. Allerdings brauchen Bahnreisende in der Region derzeit mehr Geduld: Auf den Regionalbahnlinien 45, 90 und 99 im Bereich Limburg-Gießen kam es durch einen Baum auf den Gleisen zu Ausfällen.

8.55 Uhr: Baum stürzt bei Osthofen auf Oberleitung der Bahn

Auf der S-Bahnstrecke zwischen Worms und Mainz kommt es aktuell zu Behinderungen und Verspätungen durch Sturmtief „Ignatz“. Wie die Bundespolizei Kaiserslautern auf Nachfrage bestätigt, ist bei Osthofen ein Baum auf die Oberleitung gestürzt, die dadurch beschädigt wurde. Zurzeit sei die Strecke an dieser Stelle ohne Strom, erklärte eine Sprecherin. Ein Notfallmanager der Bahn sei bereits vor Ort gewesen und habe einen Arbeitswagen angefordert, der den Baum entfernen soll. Offizielle Meldungen über einen kompletten Ausfall gibt es laut Sprecherin nicht, deshalb gehe man davon aus, dass die Züge über andere Gleise geleitet werden. Die App der Deutschen Bahn meldet allerdings für den Streckenabschnitt zwischen Alsheim und Worms Verspätungen und Zugausfälle in beide Richtungen, nachdem die Strecke kurz nach 7.30 Uhr kurzzeitig komplett gesperrt gewesen sei. Bereits um 6.50 Uhr hatte die Bahn Reparaturarbeiten an einem Bahnübergang in Osthofen gemeldet, weshalb die Züge dort langsamer fahren mussten. Erst gegen 13.30 Uhr war die Bahnstrecke der S6 wieder komplett frei und der Verkehr normalisierte sich.

Auf der Bahnstrecke zwischen Mainz und Kirn hat der private Betreiber Vlexx vorübergehend den Verkehr eingestellt. Auch hier ist ein umgestürzter Baum die Ursache.

Der Mainzer Hauptbahnhof West am frühen Donnerstagmorgen. Michelle Oesterheld
Der Mainzer Hauptbahnhof West am frühen Donnerstagmorgen. (© Michelle Oesterheld)

Die Polizei in Worms berichtet über umgestürzte Bäume an vielen Stellen, etwa um 4 Uhr morgens seien die ersten Meldungen eingegangen. Betroffen sei das gesamte Stadtgebiet von B9 und Flugplatz im Süden über die Innenstadt bis nach Herrnsheim. In Alzey sei aktuell „ausgesprochen wenig“ los, berichtet ein Sprecher auf Nachfrage. Hier ist die Rede von umgestürzten Bäumen auf der K7 zwischen Alzey-Heimersheim und der Landesstraße 409, außerdem habe ein Autofahrer einen umgestürzten Baum neben der Strecke zwischen Erbes-Büdesheim und Alzey gemeldet – dort rage ein Ast auf die Fahrbahn.

8.15 Uhr: Polizei bittet um Vorsicht auf rheinhessischen Autobahnbrücken

Die Polizei bittet daher Autofahrer, auf den rheinhessischen Autobahnen weiter besonders vorsichtig unterwegs zu sein. Besondere Vorsicht sei an den Talbrücken Alzey (an der A61) und Weinheim (an der A63) geboten. Hier gelten aktuell Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zu Unfällen oder Behinderungen sei es auf den Autobahnen durch die Sturmböen bislang nicht gekommen, teilen die Beamten am Donnerstagmorgen mit. Dennoch bittet die Polizei Autofahrer weiterhin um „besonnene Fahrweise und angepasste Geschwindigkeiten.“ Besonders Fahrer mit leichten, hohen oder unbeladenen Fahrzeugen oder Fahrzeugen mit Anhängern sollten die Talbrücken nach Möglichkeit meiden – sie könnten dort durch den heftigen Wind umkippen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes soll der Sturm im Laufe des Donnerstagnachmittags wieder abflauen.

8.05 Uhr: In Hessen ist vor allem der Kreis Fulda stark betroffen

In Hessen gingen vor allem im Kreis Fulda am frühen Morgen zahlreiche Meldungen bei der Polizei ein. Verschiedene Sprecher der Polizei berichteten von umgestürzten Bäumen, herumfliegenden Sonnenschirmen oder einem weggeflogenen Trampolin. Vereinzelt kam es zu kleinen Sachschäden. Berichte über Verletzte gab es am Morgen und in der Nacht nicht. Auch die Bahn meldete landesweit zunächst keine blockierten Strecken oder Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Nach Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach besteht aber in Teilen Hessens noch für Stunden die Gefahr von orkanartigen Böen.

Für Teile des Landes galt am Morgen bei den Unwetterwarnungen Stufe drei von vier. Es bestehe die Gefahr, dass Bäume entwurzelt oder Dächer beschädigt werden. Menschen sollten auf herabstürzende Äste oder Dachziegel achten. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben. Ein Aufenthalt im Freien sollte möglichst vermieden werden. Bis zum Nachmittag könne es schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 90 Stundenkilometern geben. In der Südhälfte seien in den Vormittagsstunden auch orkanartige Böen bis zu 110 Stundenkilometern möglich.

Im mittelhessischen Gießen meldete die Feuerwehr ebenfalls diverse Einsätze wegen des Sturms. "Mehrere Umgestürzte Bäume und die Sicherung eines Zeltes sind bisher abgearbeitet worden", twitterten die Einsatzkräfte am Morgen.

8 Uhr: Kleinere Schäden in Mainz und der Region

Das Sturmtief Ignatz, das seit der vergangenen Nacht über Deutschland zieht, hat bis zum Morgen auch in Mainz und der Region einige Spuren hinterlassen. Seit etwa 4 Uhr morgens habe es zahlreiche Meldungen von Schäden gegeben, berichtet Bastian Seiter aus der Pressestelle des Mainzer Polizeipräsidiums. Dabei habe es sich meistens um umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste oder andere Gegenstände wie Straßenschilder gehandelt, die auf Gehwege, Fahrbahnen oder geparkte Fahrzeuge gefallen seien. Verletzte seien bislang aber nicht gemeldet worden, so Seiter.

Der Schwerpunkt habe bei den Schadensmeldungen in der Nacht im Bereich Worms gelegen, wo es auf der B9 zu einem Unfall gekommen sei, bei dem ein Auto in einen umgestürzten Baum gefahren sei. In Mainz seien dagegen noch keine größeren Schäden gemeldet worden. Ähnliches berichtet die Mainzer Feuerwehr: Es habe mehrere kleine Einsätze gegeben, bei denen etwa Äste auf Fahrbahnen beseitigt werden mussten, „aber es hält sich alles noch in Grenzen“, so ein Sprecher.

7.40 Uhr: Sturm verursacht Einsätze von Feuerwehr und Polizei

Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, herrenlose Mülltonnen und umgefallene Verkehrsschilder - ein Herbststurm hat in Rheinland-Pfalz und im Saarland am Morgen und in der Nacht viele Einsätze von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. "Feuerwehr und Straßenmeisterei hatten alle Hände voll zu tun", sagte ein Sprecher der Polizei in Trier am Donnerstagmorgen. Allein in seinem Präsidium habe es aufgrund des Sturms in den vergangenen Stunden 65 Einsätze gegeben. Meist sei nur ein kleiner Sachschaden entstanden. In Rheinland-Pfalz kam es wegen Ästen, Bäumen oder Mülltonnen auf der Straße zu mehreren Verkehrsunfällen. Menschen wurden nach Angaben verschiedener Polizeistellen dabei nicht verletzt.

6.34 Uhr: Güterzug kollidiert mit Ast - Fernzüge Köln-Koblenz betroffen

Ein Güterzug ist in der Nacht zu Donnerstag in Bad Godesberg mit einem Ast kollidiert, der Fernverkehr Köln-Koblenz war am Morgen beeinträchtigt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, war der Ast sturmbedingt rechtsrheinisch auf das Gleis gestürzt. "Wir müssen rechtsrheinisch umleiten und arbeiten mit Hochdruck daran, die Schäden zu beheben." Fernzüge zwischen Köln und Koblenz wurden seit den frühen Morgenstunden umgeleitet und hatten Verspätungen zwischen 20 und 90 Minuten. Die Halte Andernach, Remagen und Bonn Hauptbahnhof entfielen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte auch für Nordrhein-Westfalen landesweit eine Sturmwarnung herausgeben. Die Bahn hatte vorab Reparaturtrupps und Einsatzfahrzeuge in Bereitschaft versetzt, um Sturmschäden an Oberleitungen und Hindernisse im Gleisbett wie umgestürzte Bäume oder Teile von Dächern, Planen und Unrat zu beseitigen.

Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind den DWD-Angaben zufolge von Westen her wieder nach. Es wird insgesamt kühler. Am Donnerstag liegen die Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad, im Westen und Norden zwischen 12 und 15 Grad.

Von unseren Reportern