Verdacht auf Kinderpornografie: Durchsuchungen in Hessen

ARCHIV - 27.07.2015, Niedersachsen, Osnabrück: SYMBOLFOTO - Ein Blaulicht auf dem Dach eines Polizeiwagens. (zu dpa: «Stiftung: Hohe Dunkelziffer bei rechten Verdachtsfällen in Polizei») Foto: Friso Gentsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
© Symbolfoto: dpa

Die Polizei hat im Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sowie Kinderpornografie in der vergangenen Woche mehrere Wohnungen in Hessen durchsucht.

Anzeige

WIESBADEN. Im Kampf gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch hat die Polizei in der vergangenen Woche hessenweit Wohnungen von mehr als 50 Beschuldigten durchsucht. Dabei seien rund 1250 Datenträger sichergestellt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch in Wiesbaden mit. 250 Polizistinnen und Polizisten der "BAO Fokus" seien im Einsatz gewesen, es habe 24 Vernehmungen gegeben. Untersuchungshaft sei für keinen der Beschuldigten angeordnet worden, teilte eine LKA-Sprecherin mit.

976 Fälle von sexuellem Missbrauch

"BAO Fokus" steht für "Besondere Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern". Die hessische Polizei hat nach Angaben des LKA im vergangenen Jahr 904 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern und 72 Fälle von sexuellem Missbrauch von Jugendlichen erfasst. Hinzu kämen 1692 Fälle des Besitzes, Erwerbs und der Verbreitung von Kinder- beziehungsweise Jugendpornografie.

Anzeige

"Die Dunkelziffer in diesem Deliktfeld ist hoch", erklärte das LKA. "Die Taten ereignen sich häufig innerhalb der Familie oder im sozialen Nah-Raum eines Kindes." Nur ein Bruchteil komme zu Anzeige. Die Polizei sei daher auf Hinweise aus der Bevölkerung, von Eltern, Lehrern, Erziehern, Nachbarn und anderen angewiesen.

Von dpa