Für jeden, der diesen Sport liebt, ist eine EM natürlich etwas ganz besonders. Stars auf dem Feld, aber auch daneben. Frank Flatten, der Manager des VfL Gummersbach, gehört jetzt nicht unbedingt in diese Kategorie, steht aber am Pissoir nebenan. Das erste bekanntere Gesicht am Samstagabend. Doch der Promifaktor steigt minütlich.
Daniel Stephan, immerhin Welthandballer von 1998, schiebt sich in der Jahrhunderthalle von Breslau an einem vorbei. Wie auch Uwe Gensheimer, der verletzte Kapitän der deutschen Auswahl. Durch die Mixed-Zone, wo Journalisten auf Spieler treffen, schleicht Magnus Wislander, einer der besten Mittelmänner aller Zeiten herum.
Und dann ist da Ola Lindgren, der Trainer der Schweden. 50 Zentimeter von mir entfernt, analysiert er den 23:21-Erfolg gegen Slowenien. Vor etwa 25 Jahren habe ich den einstigen Abwehrspezialisten das erste Mal wahrgenommen. In der Sporthalle Dutenhofen. 2. Liga. Damals war es wohl mein erstes richtig gutes Handballspiel, das ich gesehen habe. Lindgren, von 1990 bis 1992 für den TSV Dutenhofen aktiv, hatte mich als jungen Handballer beeindruckt. So sehr, dass ich aus der Ferne ein Foto gemacht habe und noch heute weiß, dass ich Tage später aufgeregt in die Drogerie marschiert bin, um zu sehen, ob der Schnappschuss was geworden war. Leider nein. Jetzt in Breslau gäbe es eine neue Gelegenheit für ein Bild. Doch ich bin nicht mehr Fan, sondern Journalist. Das Smartphone, das auch fotografieren könnte, habe ich zwar in der Hand. Aber ich benutze es als Diktiergerät.