Rheinhessischer Rockmusiker Billy Crash ist gestorben

Der rheinhessische Musiker Billy Crash ist im Alter von 76 Jahren verstorben.
© hbz/Michael Bahr

Martin Kijaszek alias Billy Crash, ein Urgestein der rheinhessischen Musik-Szene, ist tot. Er wurde 76 Jahre alt. Ein Band-Kollege erinnert sich.

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Rheinhessen. Die rheinhessische Musik-Szene trauert um einen ihrer Größten: Der Gitarrist, Sänger und Multiinstrumentalist Billy Crash aus Stadecken-Elsheim ist gestorben. Das bestätigt sein langjähriger musikalischer Weggefährte, der Pianist Peter Breitmann, auf Anfrage. Billy Crash, der mit bürgerlichen Namen Martin Kijaszek hieß, wurde 76 Jahre alt. Durch Freunde habe Breitmann am Freitag erfahren, dass sein Kollege verstorben sei. Zur Todesursache kann und möchte der Pianist am Samstagmorgen keine Angaben machen.

Billy Crash Trio gab es seit 2004

Schon länger war bekannt, dass Crash an Alzheimer erkrankt war. Ob der Tod des Musikers in Verbindung mit der Krankheit steht, ist unklar. Klar sei: „Die rheinhessische Musikwelt ist sehr traurig“, sagt Breitmann. Mehr als 40 Jahre standen Crash und Breitmann gemeinsam auf der Bühne. Im Jahr 2004 gründete Crash das Musiktrio „Billy Crash Trio“, zu dem neben Breitmann und dem Rock’n’Roller Crash auch der Kontrabassist Gundolf Bauss gehörte.

Insgesamt konnte Crash auf über 60 Jahre auf der Bühne zurückblicken. Seine große Leidenschaft galt eigenen Angaben zufolge der Rock-, Blues- und Popmusik. 1962 gründete er die ersten Rock’n’Roll-Bands. 22 Jahre später, im Jahr 1984, sind die ersten Mundart-Lieder entstanden. Ende der 80er gewann Crash zudem den Wettbewerb um das „Rheinhessenlied“, der damals von AZ, RPR und der Rheinhessen-Weinwerbung ausgeschrieben wurde. Auf der Bühne stand Crash unter anderem im Mainzer Unterhaus, im Frankfurter Hof und auf zahlreichen rheinhessischen Festen. Auch für das Musiktheater begeisterte er sich. So schrieb Crash gemeinsam mit Gerry Jansen das Mundart-Rock-Theater „Vollmondaache“, dessen Soundtrack auch auf CD erschien. Der Musiker war darüber hinaus regional für sein soziales Engagement bekannt, spielte unter anderem 2022 beim Benefizkonzert „Albig rockt“ zugunsten der Ukraine und der Flutkatastrophe im Ahrtal.

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„Wir waren musikalisch wie ein altes Ehepaar“

Besonders werde Pianist Breitmann „den großartigen Sinn für Humor vom Martin“ vermissen. Genauso wie dessen „tolle Ideen und all die gemeinsamen musikalischen Erfahrungen“, auf die er zurückblicke. „Wir waren musikalisch wie ein altes Ehepaar“, erinnert sich Breitmann. Unvergessen blieben zudem seine zahlreichen CDs, die immer Spaß gemacht hätten. „Auf der Bühne haben wir uns blind verstanden, waren ein eingespieltes Team. Der Martin war einfach ein Gesamtpaket.“

Große Anteilnahme in den sozialen Netzwerken

Ebenso wie Breitmann trauert die rheinhessische Community um Billy Crash. Auf Facebook finden sich zahlreiche Trauerbekundungen. „R.I.P. lieber Martin, ich kann es gar nicht fassen! Dennoch, wünsche ich dir auf deiner letzten Reise alles Gute. Einen letzten Gruß“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. Eine andere schließt sich an: „So traurig – gute Reise, lieber Maddin“. Der Stadecken-Elsheimer SPD-Politiker Kurt Zaun zeigt sich ebenfalls traurig, teilt auf Facebook einen Beitrag der „Landesschau“. Weitere Nutzer teilen den Beitrag, die Anteilnahme ist groß.