Unter den führenden Forschern Europas: Prof. Katja Sträßer. Foto: JLU/Drescher
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GIESSEN (red). Prof. Katja Sträßer ist zum Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) ernannt worden. Damit würdigt die europäische Wissenschaftsorganisation zur Förderung der molekularbiologischen Grundlagenforschung die herausragenden Forschungsarbeiten und exzellenten wissenschaftlichen Leistungen der Gießener Biochemikerin, heißt es in einer Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität (JLU).
Katja Sträßer ist Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Biochemie der JLU. Seit dem Jahr 2014 lehrt und forscht die Wissenschaftlerin in Gießen. Im Fokus ihrer Arbeiten steht die Erforschung bislang unbekannter Prozesse der Genexpression - ein Prozess, bei dem die in den Genen enthaltene Information zum Leben erweckt wird. Sie beschäftigt sich dabei vor allem mit der Fragestellung, wie mRNAs (Abschriften der Gene) von Proteinen verpackt und so zu sogenannten mRNPs werden. Diese an die mRNA gebundenen Proteine bestimmen, wie stark die mRNA exprimiert wird, und verändern sich unter Stress- oder auch Krankheits-bedingungen.
Katja Sträßer wird unter anderem mit einem ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) gefördert. Diese begehrte und mit zwei Millionen Euro dotierte EU-Forschungsförderung kommt ihrem Projekt "Nuclear mRNA Packaging and mRNP Architecture" zugute. Ein weiteres Teilprojekt wird im Rahmen der Programme des Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP-Programme) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt. Dieses Projekt führte Sträßer von Januar bis April dieses Jahres nach Australien, wo sie mit Kollegen an der Monash University in Melbourne der Frage nachging, wie sich mRNPs verändern, wenn sich die Lebensbedingungen ändern, um die Genexpression daran anzupassen. Dieses Forschungsthema stand auch im Fokus einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Monash University finanzierten deutsch-australischen Konferenz, die von Katja Sträßer und ihren australischen Kollegen organisiert wurde. Die Konferenz fand im März in Melbourne statt und bildete den Auftakt für weitere Kooperationen zwischen Forschungsgruppen der JLU und der Monash University.
Von München nach Gießen
Katja Sträßer studierte in Braunschweig, Genf und San Diego und wurde im Jahr 2001 in Heidelberg promoviert. Nach einer kurzen Postdoc-Zeit wurde sie sehr früh wissenschaftlich unabhängig und etablierte ihre eigene Arbeitsgruppe am Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München, ehe sie dem Ruf an die JLU nach Gießen folgte. Für ihre Forschungsarbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, etwa mit einem ERC Starting Grant und vom EMBO-Young Investigator Programm.
Die European Molecular Biology Organization (EMBO) ist eine Organisation von 1800 führenden Forscherinnen und Forschern mit Sitz in Heidelberg, die sich zum Ziel gesetzt hat, Exzellenz in den Lebenswissenschaften zu fördern. Die Ziele von EMBO sind es, talentierte Wissenschaftler in allen Phasen ihrer Karriere zu unterstützen, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern sowie bestmögliche Arbeits- und Forschungsbedingungen in Europa aufzubauen. Nach Informationen der EMBO werden in diesem Jahr 63 Wissenschaftler in das EMBO-Netzwerk aufgenommen. Neue EMBO-Mitglieder werden von anderen Mitgliedern in Anerkennung ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen vorgeschlagen und gewählt.