Kulturelle Zusammenarbeit von Gießen und Wetzlar: 120 000 Euro für 45 Projekte
Gießen und Wetzlar arbeiten im Kulturbereich auf unterschiedlichen Ebenen zusammen. In den vergangenen 13 Jahren sind bereits 120 000 Euro in rund 45 Projekte geflossen.
Von olz
Kulturelle Zusammenarbeit: Auch das Team des Oberhessischen Museums tauscht sich mit den Kollegen aus Wetzlar aus. Archivfoto: Friese
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GIESSEN - Wie läuft die Kooperation von Gießen und Wetzlar im Kulturbereich? Das wollte vor Kurzem die liberale Stadtverordnete Manuela Giorgis vom Magistrat wissen. "Die Zusammenarbeit findet auf formeller als auch informeller Ebene und auch zwischen kulturellen Akteuren statt", erklärte dazu Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz. Insbesondere auch die Museen tauschten sich aus.
Im Zentrum der formellen Zusammenarbeit stehe die "AG Kultur Gießen-Wetzlar". Diese Arbeitsgemeinschaft wurde "als Untergruppe der 'Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Gießen-Wetzlar' am 15. November 2006 gegründet, die vor allem die Entscheidungen über die Förderungen nach den Richtlinien des 'Kulturfonds Gießen-Wetzlar' trifft", so die Sozialdemokratin weiter. Auf Ebene der Kulturverwaltung habe man die Kooperation mit dem Wechsel der Kulturamtsleitung wiederbelebt mit dem Ziel regelmäßiger Konsultationen zwischen Gießen und Wetzlar. An diesem Austausch habe das Kulturamt der Stadt Marburg ebenfalls Interesse, berichtet Grabe-Bolz. Auch engagierten sich Wetzlar und Gießen in der AG Kultur des Städtetages, sie formulierten dort gemeinsam die Interessen der Region. "Wesentlich sind die Kooperationen zwischen Akteuren aus beiden Städten, wie zum Beispiel zwischen dem Chor 'Cantamus' und dem jungen Symphonie-Orchester Wetzlar oder bei der 'Seriale', dem ersten deutschen Filmfestival für digitale Serien. Für diese Kontakte spielt der Kulturfonds als Ausgangspunkt eine große Rolle." Mit Blick auf das Strategiepapier "Gießen- Wetzlar 2030" aus dem Jahr 2003 ergänzt Dietlind Grabe-Bolz, dass bislang eben der "Kulturfonds Gießen-Wetzlar" erfolgreich eingeführt wurde.
Die Raumstation e.G. und die "Urbanautik" erarbeiten derweil konkrete Pläne für eine Nachnutzung der Feuerwache als Kulturgewerbehof. Dazu zählen die Akquise von Nutzern und ein schlüssiges Raum- und Finanzierungsprogramm.
Kreativszene fördern
Der Kulturfonds habe sich als Startermaßnahme gut etabliert und trage zu einer Vernetzung der Kulturakteure aus Gießen und Wetzlar bei. "Er wird von beiden Städten mit jeweils 5000 Euro ausgestattet. Die 10 000 Euro Förderung kommt Projekten zugute, die in beiden Städten wirken. In den bestehenden 13 Förderjahren wurden rund 45 Projekte mit einer Gesamtsumme von rund 120 000 Euro gefördert", erinnert die Oberbürgermeisterin. Ein im Zusammenhang mit dem Kulturfonds vorgesehenes Kulturbüro als Teil einer stadtregionalen Entwicklungsagentur sei dagegen bislang nicht eingerichtet. Insgesamt befinde sich die Entwicklung der Kreativwirtschaft als strategisches Ziel auf einem guten Weg. Was die Förderung der Kreativszene betrifft, solle dies auch so bleiben.