Bei einer Waldbegehung erläuterte die neue Revierleiterin Nina Bellof Aßlarer Kommunalpolitikern die Probleme im Forst.
Von Heike Pöllmitz
Nina Bellof und Benjamin Weil erläuterten die akuten Probleme des Waldes. Foto: Heike Pöllmitz
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ASSLAR - AßLAR. Am Dienstagabend traf sich der Magistrat mit dem Bau- und Umweltausschuss der Stadt Aßlar um Vorsitzenden Oliver Menz zur ersten Waldbegehung nach dem Austritt bei Hessen-Forst. Bürgermeister Christian Schwarz (FWG) ging deshalb in der Begrüßung auf die damit einhergegangene Umstrukturierung ein, bei der Nina Bellof, als technische Angestellte seit Jahren für Naturschutz und Landschaftspflege zuständig, die Revierleitung im Aßlarer Stadtwald übernahm. Ihr zur Seite stehen der Forsttechniker Benjamin Weil, der zuvor seit 2015 als stellvertretender Bauhofleiter für die Stadt Aßlar tätig war, sowie zwei Forstwirte.
"Wir arbeiten seit Januar zusammen, die akuten Probleme der Wälder sind auch durch die Presse bekannt und wir möchten uns das heute vor Ort anschauen", so Bellof.
"Wie überall in der Öffentlichkeit diskutiert, hat auch der Stadtwald Aßlar mit den trockenen Sommern der letzten Jahre zu kämpfen", so Bellof und erläuterte konkrete Problempunkte. "Aßlar hat mit rund 2000 Hektar viel Wald, zur Hälfte Buche, ein Viertel Eiche, der Rest ist bunt gemischt und war noch nie mit viel Wasser gesegnet," so die grobe Beschreibung. Durch die Trockenheit und Wassermangel entsteht bei den Buchen eine Schwäche, es folgt eine schüttere Belaubung und Absterbeerscheinungen in der Krone, bis der Baum ganz stirbt. Folgeschäden gibt es durch Käfer- und Pilzbefall. Das Gleiche gilt für Fichten, die dann vom Borkenkäfer befallen werden. "Fichten werden auf Dauer in Aßlar ganz verschwinden und sollen durch andere Nadelbaumarten ersetzt werden", so Bellof weiter. Sie wies auch auf das Eschentriebsterben hin, eine Pilzerkrankung, bei der die Bäume absterben. "Das alles hat wirtschaftliche und auch für die Arbeitssicherheit massive Folgen", verdeutlichte Bellof.
"Wir waren bis jetzt nur mit der Aufarbeitung von Schadholz beschäftigt und haben dabei unser Augenmerk auf die Verkehrssicherheit der Wander- und Radwege sowie Straßen gelegt, weil wir hier auch in der Haftungspflicht sind." Dabei ist das Fällen der vorgeschädigten Bäume für die Waldarbeiter sehr gefährlich. Daher bittet die Revierleiterin die Bürger, auf Absperrungen zu achten und diese auch zu respektieren!
Auf "Vorwald" aus Birken, Erlen und Pappeln setzen
Die Stadt Aßlar wird auf den sogenannten "Vorwald" mit Birken, Erlen, Pappeln, Weiden und anderen Bäumen setzen, der die für die Forstwirtschaft angepflanzten Setzlinge genügend beschattet. "Wir legen jetzt den Grundstein für die nächsten 200 Jahre, aber hundertprozentige Prognosen für die Zukunft kann niemand geben", weiß Bellof. Deshalb müsse man akuten Problemen zeitnah begegnen und auf die aktuelle Entwicklung reagieren. "Die große Frage ist, wo geht es klimatisch hin, deshalb müssen wir die Entwicklung dokumentieren und immer im Austausch bleiben", unterstrich Bellof.