Traditionelle Naturwanderung der "Dorfgemeinschaft Bermoll"
Zur traditionellen Naturwanderung mit dem Nabu-Kreisvorsitzenden Walter Veit, hatte der Verein "Dorfgemeinschaft Bermoll" eingeladen.
Von hpz
Walter Veit vermittelt viel Wissenswertes bei der Wanderung in Bermoll. Foto: Heike Pöllmitz
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ASSLAR-BERMOLL - Zur traditionellen Naturwanderung mit dem Nabu-Kreisvorsitzenden Walter Veit hatte der Verein "Dorfgemeinschaft Bermoll" eingeladen. Die Teilnehmer konnten dabei Naturschätze vor der Haustür rund um Bermoll erkunden.
Mit allen Sinnen galt es, Besonderheiten der Pflanzen, Vögel und Schmetterlinge am Feld-, Wald- und Wegesrand zu erfahren. Dazu hatten sich am Nachmittag trotz hoher Temperaturen über 20 Naturinteressierte eingefunden. Die Route führte vom Haus des Friedens "Hinnerm Schiwwel" bis zur "Pitz" an Waldrändern und Wiesenstücken vorbei, streifte Feldgehölze und nutzte schattige Waldwege der Nordwestecke der Bermoller Gemarkung.
Der erfahrene Naturführer Walter Veit wies auf die ökologische Bedeutung der artenreichen Ackerrandstreifen erstaunlich vieler naturnaher Felder hin. Die mageren, steinigen Böden der sogenannten Scherbenäcker in den Gemarkungen des Oberen Lemp- und Aartals bieten noch Lebensraum für anspruchslose Pflanzen, die bisher nicht durch Überdüngung verdrängt sind. Besonders hervorzuheben war das Ackerlöwenmäulchen, das als sehr gefährdet gilt, auf der Roten Liste steht und dessen Vorkommen auf fünf verschiedenen Äckern von Veit als sensationell bezeichnet wurde.
Bei kurzweiligen Erläuterungen lernten die Teilnehmer mehr als 50 Pflanzen kennen und ihre Merkmale zu bestimmen, davon auf der Roten Liste stehende, wie Heidenelke und Ackerlöwenmäulchen, außerdem etwa 20 Vogelarten. Unter diesen waren besonders hervorzuheben Wachtel, Baumpieper, Klappergrasmücke, Feldsperling und Feldlerche sowie 15 Schmetterlingsarten, unter anderem das auf der Roten Liste stehende Weißbindige Wiesenvögelchen. Aber auch den Schmetterling des Jahres, den Schachbrettfalter, konnten die Wanderer beobachten. Insgesamt also eine erstaunliche Ausbeute an Natureindrücken bei einer nur dreistündigen Exkursion.
Zurück am Ausgangspunkt dankte Vereinsvorsitzender Manfred Killmer dem Referenten für seine interessanten und lehrreichen Ausführungen, die den Teilnehmern nicht nur Artenkenntnis vermitteln, sondern viele Zusammenhänge verdeutlichen konnten. Als Erinnerung an diese Naturführung überreichte er ihm ein naturgetreu gemaltes Aquarell eines Rotkopfwürgers, der vor langer Zeit auch bei uns ein heimischer Vogel war.