Vor Mudersbach wird eine Brücke neu gebaut, die Straße dorthin ist gesperrt. Die Umleitung führt bislang über die L 3053. Doch die wird am 27. Juni gesperrt.
Von Felix Leyendecker und Gert Heiland
Bei Begegnungsverkehr wird es schnell eng, da weicht man auf die Bankette aus. Foto: Felix Leyendecker
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HOHENAHR - Es gibt Straßen, die zu fahren ist selbst für routinierte Autofahrer unangenehm. Zum Beispiel die L 3053 zwischen Groß-Altenstädten und Ahrdt, zumindest auf Abschnitten. Seitdem die Strecke vom Erdaer Kreuz Richtung Aartalsee wegen des Brückenbaus vor Mudersbach gesperrt ist, muss der Verkehr nun weiter westlich fließen. Lkw müssen sogar über Bermoll fahren. Pkw blieb die Umleitung über jene holprige Piste. Bis jetzt.
Denn am Freitag teilte Hessen Mobil mit, dass die Umleitung über die L 3053 gesperrt wird. Grund: Aufgrund der erhöhten Verkehrsbelastung sind Schäden an den Banketten entstanden. Diese werden ab Montag, 27. Juni, unter Vollsperrung behoben. Während der Arbeiten, die voraussichtlich vier Tage dauern, führt die Umleitung nun über die weiter westlich gelegene L 3052 über Bermoll und Altenkirchen. Der Linienbus kann weiter die L 3053 nutzen.
Getrennte Verkehrsführung gilt dann ab dem 1. Juli
Nach Abschluss der Arbeiten wird ab 1. Juli die Umleitung je nach Richtung getrennt geführt: Der Verkehr von Mudersbach kommend kann wieder über die L 3053 nach Süden fahren. Der Verkehr in Gegenrichtung wird über die L 3052, Bermoll und Altenkirchen geführt. Auch von dieser Regel ist der Linienbus nicht betroffen.
Bei Begegnungsverkehr wird es schnell eng, da weicht man auf die Bankette aus. Foto: Felix Leyendecker
Und plötzlich wird es eng. Blick auf die Umgehungsstraße von Ahrdt kommend. Foto: Felix Leyendecker
Ab Groß-Altenstädten wird die Straße eng. Ausweichbuchten sollen den Fahrzeugen etwas Platz verschaffen. Foto: Felix Leyendecker
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Eine Lösung, die die Gemeinde von Anfang an bevorzugt hat. Und die auch ein aktuelles Ärgernis beheben dürfte. Bislang stellte man als Autofahrer plötzlich fest, dass man nicht auf der Fahrbahn bleiben kann, ohne ein entgegenkommendes Fahrzeug zu touchieren. Im letzten Moment weichen bislang viele eben auf die Bankette aus; was Folgen hatte. Auch Bürgermeister Armin Frink (parteilos) hat so seiner Erfahrungen gemacht: "Man sieht einfach nichts in den Kurven. Ich fahre dann langsam über die Bankette, wenn es sein muss."
Ein erhöhtes Unfallaufkommen ist indes nicht festzustellen gewesen. Beim Regionalen Verkehrsdienst Lahn-Dill der Polizei ist nur ein Unfall auf der Umleitung bekannt. Am 31. Mai krachten im Begegnungsverkehr die Spiegel zweier Pkw aneinander, ein Beteiligter fuhr weiter, ohne sich um den Schaden am Auto des Anderen zu kümmern.
Die Bankette waren auch im Vorfeld schon ein Thema im Rathaus. Bauamtsleiter Olaf Treude: "Nach Ostern sollten die Banketten hergestellt werden. Freitag nach Ostern habe ich mit Hessen Mobil telefoniert und man hat etwas hingezaubert, was funktionieren soll. Die Bankette sind nicht gemacht worden, aber dafür Ausweichbuchten." Kurz vor Beginn der Umleitung habe Hessen Mobil nach mehrmaliger Intervention die Bankette gemacht. Nun also wieder.
Gemeinde ist über Sanierung der Brücke nicht glücklich
Selbst über die Brückensanierung in Mudersbach sind beide nicht wirklich glücklich. "Die Brückenertüchtigung ist auch eine Maßnahme, die wir nicht wollten. Wir wissen, dass die Strecke vom Erdaer Kreuz nach Mudersbach schlecht ist, und wir hatten einen Kreisverkehr am Erdaer Kreuz angedacht", so Treude.
Die Strecke vom Erdaer Kreuz bis nach Groß-Altenstädten werde zum Beispiel grundhaft erneuert. Die zwischen Erda und Mudersbach nicht. "Wiesbaden sagt, dass die Straße in Ordnung ist." Das ärgert den Bürgermeister. "Mir wurde gesagt: Herr Frink, jeder Bürgermeister hat vor seiner Haustür die schlechtesten Straßen. Wenn fünf verschiedene Kriterien nicht erfüllt sind, wird die Straße nicht saniert. Da verzweifelt man vor Ort."
Treude befürchtet, dass nach Neubau der Brücke viele Bürger sich beschweren. "Wir werden viele Anrufe kriegen, wenn die Brücke gebaut und die Straße nicht saniert ist."