Braunfelser schreibt Buch über Richard Wagner

Paul Simon Kranz am Rande eines Auftritts als Orchestermusiker. Foto: Veronika Maier
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Im rund 200 Seiten fassenden Buch "Richard Wagner und das Weibliche" setzt sich Paul Simon Kranz mit dem Komponisten und dessen Beziehung zu Frauen und Weiblichkeit auseinander.
Verschiedene philosophische Aussagen, biografische Begebenheiten und nicht zuletzt Frauenfiguren in seinen musikdramatischen Werken werden untersucht.
Kranz stellt fest, dass es zwischen Philosophie, Leben und Werk des Komponisten Wechselwirkungen gibt. Wagners rastloser und exzessiver Lebensstil wird dabei ebenso diskutiert wie seine Schwermut und Weltfremdheit.
Inspiriert wurde Kranz durch Karikaturen, die Wagners Hang zum Femininen hervorbringen, aber auch aktuelle Diskussionen um Geschlechterrollen in Gesellschaft, Kultur und Oper.
Als Ergebnisse seiner Recherche beschreibt Kranz unter anderem Wagners Sehnsucht nach Hingabe, Aufopferung und mütterlicher Fürsorge bis hin zu den femininen Facetten und Affären des Komponisten.
Kranz konstatiert auch, dass Figuren wie Senta, Elisabeth oder Elsa und deren Antagonisten keineswegs wahllos kreierte Figuren sind, sondern dass ihnen eine zielgerichtete Konstruktion und Projektion innewohnt.
Aufgelockert wird das Theoretische durch Abbildungen und zahlreiche NotenbeispieleEs gelingt Simon Kranz zudem, eine Brücke zwischen historischer Musikwissenschaft, philosophischen Perspektiven und aktuellen Diskurs zu schlagen.
Das Buch ist auch für Wagner-Interessierte und Klassik-Fans ohne musikwissenschaftlichem Hintergrund gut lesbar und im Handel für 44 Euro erhältlich. ISBN 978-3-8288-4725-5) (sbe)