Ein verwüstetes Wohnzimmer, ein verkaterter Mann, eine junge Dame in Unterwäsche – mit dieser Szene beginnt das schräge wie lustige Stück „Zu früh getraut“. 150 Zuschauer amüsieren sich bei der Premiere der Freilichtbühne Bonbaden prächtig.
David (Steffen Wiessner, 2.v.l.) gerät in Erklärungsnot, und das Publikum in der Bonbadener Mehrzweckhalle amüsiert sich.
(Foto: A.-L. Fischer)
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Braunfels-Bonbaden - Ein verwüstetes Wohnzimmer, ein verkaterter Mann, eine junge Dame in Unterwäsche – mit dieser Szene beginnt das schräge wie lustige Stück „Zu früh getraut“. 150 Zuschauer amüsieren sich bei der Premiere der Freilichtbühne Bonbaden prächtig.
Aufführungsort war diesmal nicht die namensgebende Freilichtbühne, sondern – der Jahreszeit geschuldet – die Mehrzweckhalle des Braunfelser Stadtteils.
Regisseur Felix Waidhas hat die Inszenierung federführend betreut: „Wir haben etwa vier Monate dafür geprobt und hoffen nun, dass es beim Publikum gut ankommt.“ Seine Darsteller sind allesamt Laienschauspieler des Vereins Freilichtbühne Bonbaden, die regelmäßig neue Stücke einstudieren. „Im Sommer treten wir auf unserer Freilichtbühne auf. Wir wollen aber auch während der kalte Tage das Theatergeschehen beleben“, erläutert Waidhas im Gespräch während der Pause.
Eine Idee, die beim Publikum bestens ankam.
Herzhaft lachen konnten die Zuschauer über Missgeschicke und Chaos, die über den jungen Arzt David Brandsten (Steffen Wiessner) an dessen Hochzeitstag hereinbrechen. Nach seinem ausufernden Junggesellen-Abschied erwacht der Bräutigam in spe im besagtem verwüsteten Wohnzimmer und in Gesellschaft der leichtbekleideten Tänzerin Florence Taylor (Anke Karbach), die aber leider nicht seine künftige Gattin ist.
Vorhang für die Freilichtbühne hebt sich diesmal in der Mehrzweckhalle
Florence muss der Erinnerung des arg mitgenommen David auf die Sprünge helfen: Sie ist die junge Frau, die während der Party als Überraschungsgast aus der von den Freunden des angehenden Bräutigams gesponserten Torte gehüpft ist. Und dann offensichtlich die Nacht mit David verbracht hat. Den plagt ein immens schlechtes Gewissen, das sich ins Unermessliche steigert, als er in den „Trümmern“ seines Wohnzimmers eine Heiratsurkunde findet, die die Trauung von ihm und Florence beglaubigt.
Passenderweise kommt sein bester Freund Ian (Cedrik Schrenk) vorbei. Er soll’s richten, denn David will ja nicht zum Bigamisten werden. Dass seine Verlobte (Julia Parsch) samt Mutter (Martina Waidhas) sowie Davids Vater Martin (Volker Hellmig) auftauchen, macht es nicht leichter, die Sache zu entspannen. Schließlich tritt auch noch der Friedensrichter (Steffen Karbach) auf, der die nächtliche Trauung vollzogen hat. David jongliert mit Ehefrauen, Bräuten, Vätern und Schwiegermüttern, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Wie es sich für eine Komödie – diese stammt im Übrigen aus der Feder von Klaus Mitschke – gehört, löst sich am Ende alles auf und der richtigen Trauung steht nichts mehr im Wege.
Die Darsteller nahmen nach der Premiere am Freitag weitere Zuschauer in zwei Vorstellungen am Samstag und Sonntag mit auf eine Reise durch Davids wohl verrücktesten Tag.
An deren Ziel waren die Menschen auf und vor der Bühne glücklich: Die Akteure der Freilichtbühne haben großartige Arbeit geleistet und ihren jeweiligen Zuschauern bei allen drei Aufführungen einen rundum schönen Abend bereitet. (ale)