Die Stühle sind zurechtgerückt, Getränke bereitgestellt, der Beamer summt. Die Auszubildenden der Firma Fritz Weg aus Eschenburg wollten wissen wie Journalismus funktioniert und haben eine Pressekonferenz vorbereitet, in der sie ihr Unternehmen vorstellen.
Eschenburg - Die Stühle sind zurechtgerückt, Getränke bereitgestellt, der Beamer summt. Die Auszubildenden der Firma Fritz Weg aus Eschenburg wollten wissen wie Journalismus funktioniert und haben eine Pressekonferenz vorbereitet, in der sie ihr Unternehmen vorstellen.
Dabei gaben Philipp Schmitt, Leon Kreuter und Josia Hain, alle drei angehende Großhandelskaufleute bei dem mittelständischen Unternehmen aus Eschenburg, spannende Details bekannt: „Wussten Sie, dass unser Unternehmen vor einigen Jahren schon einmal eine Schließanlage in einem Gefängnis verbaut hat?“, fragten sie und zeigten mit diesem Beispiel, wie vielseitig das Unternehmen in der Region und darüber hinaus unterwegs ist.
Das seit mehr als 60 Jahren in Familienhand agierende Unternehmen gibt es offiziell eingetragen bereits seit 1948. „Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hat Fritz Weg Senior die Firma in der Wiesenstraße in Eschenburg-Wissenbach in einer Scheune neben seinem Elternhaus gegründet“, erklärt Josia Hain (20), der wie seine Mit-Auszubildenden derzeit am Projekt „Zeitung und Ausbildung in Hessen“ teilnimmt (s. Kasten). Der Firmengründer, so erzählen die Azubis aus der Historie, habe damals noch mit dem Fahrrad die Waren zu den Kunden gefahren.
Das Geschäft lief gut an, zwei Jahre später zog die kleine Firma aus Platzgründen aus der Scheune aus und in Räume am Bahnhof ein. Anfang der 50er Jahre kamen die ersten Mitarbeiter, wieder wurde der Platz zu eng, das Unternehmen wechselte in die Bezirksstraße. 1972 baute Fritz Weg eine Halle im Birkenweg, 1980 zog die weiter gewachsene Firma nach. Inzwischen steht die Firma im Ahornweg mit noch mehr Lagerfläche und einem Fuhrpark, zu dem auch zwei Lastwagen gehören. Die Zeiten, in denen die Waren noch vom Chef mit dem Rad ausgefahren wurden, sind längst Geschichte.
100 Angestellte, 18 im Außendienst
„Wir machen 22 Millionen Euro Umsatz im Jahr, haben 100 Angestellte, davon 18 Außendienstmitarbeiter“, erklären die Azubis bei der Präsentation. Zehn bis zwölf Auszubildende stehen bei der Firma, die inzwischen in der dritten Generation von Daniel Weg – mit Unterstützung seines Vaters, Fritz Jürgen Weg – geführt wird, unter Vertrag .
„Wir verstehen uns als serviceorientiertes Unternehmen, die Beratung steht im Vordergrund“, erklärt Leon Kreuter das Leitbild der Fritz Weg GmbH & Co. KG. „Unser Kundenkreis umfasst Unternehmen aus der Metall-verarbeitenden Industrie und Handwerker sowie Privatkunden und Ausbildungsstätten.“
Apropos Ausbildung: Das Unternehmen bietet seinen Auszubildenden neben der Teilnahme am Leseprojekt „Zeitung und Ausbildung in Hessen“ noch weitere Extras, unter anderem eine wöchentliche Lehrlingsschulung, in der die Außendienstler die Azubis in Warenkunde unterrichten.
Da gibt es viel zu lernen, denn: „25 000 Artikel umfasst unser Lager-Sortiment“, erklärt Philipp Schmitt. Darunter neben Schrauben viele Werkzeugartikel, Maschinen, Bau- und Möbelbeschläge, Arbeitsschutzartikel oder Chemieprodukte.
„Wir haben einen Schärfdienst für Gewindebohrer, Kettensägen oder Messer, einen Druckluftservice für die Wartung von Kompressoren, einen Kalibrierservice und einen Mietpark. Wir verleihen Maschinen tage- oder wochenweise“, so Philipp Schmitt. Auch Schlüssel kann man bei der Eschenburger Firma nachmachen lassen – vorausgesetzt, es handelt sich nicht grade um die Schließanlage im Gefängnis. (iba)