"In vielen hessischen Schwimmbädern könnte es bald kälter werden. Steigende Energiekosten, drohende Gasengpässe und die Abhängigkeit von Russland zwingen zu einem Umdenken", schreibt der Landessportbund in einer Pressemitteilung.
Erste Schwimmbäder hätten bereits Wassertemperaturen gesenkt, vielerorts werde über die Schließung von beheizten Außenbecken und Rutschen nachgedachtEin flächendeckendes Energiesparen und damit verbundenem Verzicht auf Energieträger aus Russland befürwortet Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen. Allerdings betont er auch: "In Nichtschwimmerbecken sollte möglichst die gewohnte Wassertemperatur beibehalten werden." Dies sei für Anfänger sehr wichtig, die sich erst an das Wasser gewöhnen müssten.
Der hessische Sportchef ist sich bewusst, dass bei erheblichen Einschränkungen in Schwimmbädern vielerorts Gäste fernbleiben könnten. Nach monatelangen Corona-Beschränkungen hätten die Menschen gerade erst wieder das Schwimmen für sich entdeckt, das sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit auswirke. Zwar könnten Erwachsene und Jugendliche mit Schwimmerfahrung durchaus in kälterem Wasser schwimmen, dies gelte aber nur bedingt für Anfänger im Kindesalter. Müller appelliert deshalb, diese Zielgruppe bei allen Energiesparmaßnahmen besonders im Blick zu haben.
"Viele Kinder haben wegen monatelanger Corona-bedingter Einschränkungen bislang keinen Schwimmkurs gemacht", verdeutlicht Müller. Die Fachverbände gehen davon aus, dass rund 75 000 Kinder in Hessen pandemiebedingt noch nicht schwimmen können. Weiteren Kindern dürfte es an Erfahrung fehlen, weil sie aus der Übung gekommen sind. "Es besteht die Gefahr, dass künftig noch mehr Kinder die Grundschule als unsichere Schwimmer verlassen", mahnt Müller. In Anbetracht dessen sei es wichtig, dass das Anfängerschwimmen bevorzugt behandelt werde.