Rock-Legenden lassen es auf Burg Greifenstein krachen
Chris Thompson und die Band "AC/DX" haben für ordentlich Stimmung in der alten Burgruine gesorgt. Gut 250 Besucher reisten mit den Musikern in ihre musikalische Vergangenheit.
Von Klaus J. Frahm
Er kann's wie eh und je: Chris Thompson heizt dem Publikum auf Burg Greifenstein ein. Foto: Klaus J. Frahm
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GREIFENSTEIN - Das Feuer brennt noch: Chris Thompson reißt seine Zuschauer mit wie vor Jahrzehnten. Beim "Classic-Rock" hat er am Wochenende auf der Burg Greifenstein auf der Bühne gestanden. Gut 250 Zuschauer waren in die Mauern der alten Burgruine gekommen, um das Festival mitzuerleben.
Den Auftakt machte Rocklegende Chris Thompson. Der 74-Jährige war die Stimme der "Manfred Mann's Earth Band". In Greifenstein eröffnete zunächst der Singer-Songwriter Phil Cory den Abend und brachte die Konzertbesucher auf Betriebstemperatur.
Dann betrat Chris Thompson die Bühne. "I want to see your hands, and I want you to clap them", rief der Rocker mit Bart und Basecap dem Publikum zu. Das ließ sich nicht lange bitten und klatschte den Rhythmus mit.
Chris Thompson sprudelte vor Spiellust und Freude über den außergewöhnlichen Spielort und das begeisterte Publikum. Zu hören gab es all die großen Hits von "Davy's on the Road Again" über "Blinded by the Light" bis hin zu "Mighty Quinn", das Stück aus der Feder von Bob Dylan, mit dem "Manfred Mann's Earth Band" ihren ersten weltweiten Erfolg feierte.
Die Stimme ist zwar rauer, aber die Stimmung bestens
Thompsons Stimme ist rauer geworden in den fünfzig Jahren, und besonders bei den hohen Lagen hatte er einige Schwierigkeiten die Töne zu treffen. Der alte Bühnenfuchs hatte aber ein geniales Mittel parat, dies zu überspielen. Immer wieder forderte er sein Publikum auf, mitzusingen. Und da die eingeschworene Fangemeinde sowieso alle Songs auswendig kannte, entstand ein Gefühl von bestem gemeinsamen Chorgesang. Thompson gab Anekdoten aus seinem Tourneeleben zum Besten und lieferte Hintergründe zu seinen Songs.
"Father of Day" geriet dann zu einer ausufernden Blues-Session, bei der Frank Hovland mit einem ausgedehnten Bass-Solo und Mads Eriksen mit einem fast schon psychedelischen Gitarrensolo brillierten. Schlagzeuger Zsolt Mezzaros gab den alten Hits mit seinem fulminanten Spiel eine ganz neue Härte, und Gunnar Bjelland sorgte für den unvergleichlichen Hammondorgel-Klang an den passenden Stellen.
Chris Thompson holt Gast auf die Bühne
Als Chris Thompson seine Bluesharp hervorzog, kam ihm ein Gedanke - er rief den Schlagzeuger der Vorband, Mario Dick, zu sich auf die Bühne. Bei der Vorbereitung des Konzerts habe er ihn Bluesharp spielen hören und sei begeistert gewesen. Er, Thompson, wolle nicht Bluesharp spielen, wenn im Publikum ein Spieler sei, der so viel besser spiele als er selbst. So kam es zu einer Einlage mit dem Hatzfelder Musiker.
Im Schatten der Zwillingstürme: 250 Besucher reisen mit Chris Thompson zurück in ihre Jugend.
(Foto: Klaus J. Frahm)
Mit dem "Song of Freedom" und dem wohl größten von ihm gesungenen Hit, "Davy's on the Road Again", verabschiedete sich Thompson vom Publikum, das den ganzen Abend begeistert mit gegangen war. Vor wenigen Wochen hatte die Rocklegende mitgeteilt, dass diese seine letzte Tour sein werde. Und so war das Konzert in Greifenstein eine der letzten Gelegenheiten, diese legendäre Stimme noch einmal live zu erleben.
Den Welthits eine eigene Note gegeben
Ein besonderes Erlebnis war dann auch das zweite Konzert, das am Sonntag im Rahmen der "Classic-Rock"-Reihe noch mal für ordentlich Stimmung auf der Burg sorgte. "AC/DX" begeisterten mit ihrer "AC/DC"-Show. Die fünf Musiker aus der Oberpfalz covern die Songs der legendären Rockidole nicht nur, sondern geben ihnen eine eigene Note. Mit "Thunder-Struck", "Highway to Hell" oder "Hells Bells" hat sich das 1973 gegründete Original einen festen Platz in der Musikgeschichte erspielt. Kein Wunder, dass die Stücke auch bei der Show auf Burg Greifenstein funktionierten.
Die Band "AC/DX" hatte sichtlich Spaß bei ihrem Auftritt, nicht weniger das Publikum, und so war das Konzert ein gelungener, rockiger Wochenausklang. Im Vorprogramm hatte zuvor die Kroatin Vanja Sky mit Coverversionen von Rory Gallagher für einen gelungenen Auftakt des Abends gesorgt.