Das Fest der diamantenen Hochzeit begehen heute Ursula und Horst Schaub. Foto: Helga Peter
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HOHENAHR-ERDA - HOHENAHR-ERDA. Auf 60 gemeinsame Ehejahre blicken heute Ursula und Horst Schaub zurück, die sich auf dem Standesamt in Hohensolms da Ja-Wort gaben. Die kirchliche Trauung fand in der evangelischen Kirche in Erda durch Pfarrer Lüttgendorf statt. "Vor unserer Hochzeit arbeiteten wir beide bei der Firma Philips in Wetzlar und so hat der gemeinsame Weg zur Arbeitsstätte auch das nähere Kennenlernen gefördert", erinnert sich das Ehepaar.
Horst Schaub wurde am 5. Juni 1935 in Erda geboren und wuchs zusammen mit einem älteren Bruder auf. Er besuchte die seinem Elternhaus gegenüberliegende Volksschule und erlernte in einem heimischen Betrieb den Beruf des Anstreichers. Nach der Lehre wechselte er zu dem Malerbetrieb Bourcarde (Wetzlar-Hermannstein) und übte über 20 Jahre Renovierungsarbeiten in der Firma Philips aus.
An eine bewegte Kindheit erinnert sich Ursula Schaub, geborene Post, die in Freudenhoch im Kreis Gumbinnen in Ostpreußen am 7. August 1939 das Licht der Welt erblickte. Tief bewegt erzählte Ursula Schaub von der Flucht aus Ostpreußen. Zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und den Großeltern sei die Familie mit einem Pferdegespann, den Kühen und Lebensmittelvorräten geflohen. Der Vater befand sich im Krieg. In einem Försterhaus in Pommern kam die Familie zunächst unter. Danach habe der Weg in ein Lager in der Nähe von Güstrow geführt, wo die Mutter und auch der Großvater an Flecktyphus erkrankt seien. Beide Großeltern, die Mutter und der dreijährige Bruder verstarben, sodass für die Sechsjährige ein Aufenthalt im Kinderheim folgte. In Herborn habe sie nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Vater wiedergefunden, nachdem die Schwester ihrer Mutter Nachforschungen über das Deutsche Rote Kreuz angestellt habe. "In Erda bin ich dann zusammen mit einem Bruder aus der zweiten Ehe meines Vaters aufgewachsen", so Ursula Schaub.
Wert auf eine gute Familie gelegt
In der Schulstraße 5 erbaute sich das Ehepaar Schaub 1961 ein Haus. 1962 wurde die älteste Tochter und 1967 die zweite Tochter geboren. In seiner Freizeit frönte Horst Schaub dem Kunstturnen. Rund 25 Jahre wirkte er als Oberturnwart in der Ausbildung der Nachwuchsturner. Auch ist ihm der Gesang der heimischen Vogelwelt bestens vertraut, wo er die gefiederten Sänger konkret benennen kann. Ihren Garten hatte sich Ursula Schaub zu ihrem Hobby erkoren.
"Wir haben großen Wert auf eine gute Familie gelegt", versichert das Ehepaar Schaub. Gepflegt werde auch nach 60 Jahren noch die Freundschaft mit drei weiteren Ehepaaren und damit obligatorisch der jeweilige Start in ein neues Jahr.
Zu den ersten Gratulanten zählen sicherlich die beiden Töchter, die Schwiegersöhne, die Enkelkinder und das Urenkelkind.