Von Einbruch zu Einbruch ist er durch ganz Europa gezogen. Jetzt hat die Kripo den Profi-Einbrecher entlarvt.
Von red
Symbolbild Einbrecher. Foto: Daniel Brauner
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WETZLAR - Er ist ein europaweit reisender, professioneller Serieneinbrecher aus Rumänien. Jetzt hat die Kriminalpolizei mit Hilfe von DNA-Spuren zweifelsfrei nachgewiesen, dass der 28-Jährige an vielen Tatorten im Lahn-Dill-Kreis sowie in Nürnberg und in Großbritannien dabei war. Die Polizei geht davon aus, dass er Mitglied einer reisenden Einbrecherbande ist. Die Fahndung läuft.
Im März 2019 waren Unbekannte in ein Einfamilienhaus in der Wetzlarer Innenstadt eingebrochen. Spezialisten der regionalen Tatortgruppe sicherten unter anderem an der Schlafzimmertür DNA-Spuren, die im Hessischen Landeskriminalamt ausgewertet wurden. Ein Abgleich mit der Spurendatei brachte eine Übereinstimmung mit einem rumänischen Staatsangehörigen.
Abgleich-Daten aus England und Frankreich
Kollegen aus Frankreich hatten ihm bei einer erkennungsdienstlichen Behandlung eine Speichelprobe abgenommen. Weitere Recherchen in europäischen Fahndungssystemen ergaben, dass die Justiz in Großbritannien im Zusammenhang mit sieben Wohnungseinbrüchen und einem Raub aus den Jahren 2017 und 2018 mit einem europäischen Haftbefehl nach dem 28-Jährigen fahndet.
Die Einbruchsserie im März dieses Jahres umfasste mindestens zehn Taten im Stadtgebiet Wetzlar sowie einen Fall in der Gemeinde Lahnau. Die Täter warfen entweder mit Steinen Scheiben ein oder benutzten Gartenwerkzeuge, die sie am Tatort fanden.
DNA an einem Stein, der durchs Fenster flog
An vier Tatorten sicherten die Ermittler Blut, das offensichtlich von den Einbrechern stammte. Zudem entdeckten sie identische Schuhspuren. Nach der DNA-Bestimmung des Blutes und einem Suchlauf in der Spurendatei, kam es zu einem sogenannten "Spur/Spur-Treffer". Der bis dahin nicht identifizierte Täter hatte im Jahr 2018 bei zwei Wohnungseinbrüchen in Nürnberg sowie einem in Manchester in Großbritannien mitgewirkt. An einem Stein, der bei einem Einbruch in Wetzlar von den Dieben benutzt wurde, sicherten die Experten ebenfalls DNA.
Ein Abgleich mit der DNA-Datei brachte Übereinstimmungen mit Spuren, die 2016 bei einem Einbruch in Hüttenberg und einem in Dillenburg gesichert wurden.
Die Ermittler des Einbruchskommissariates gehen davon aus, dass es sich um eine mehrköpfige Bande handelt, die für die Einbrüche verantwortlich ist und offensichtlich europaweit agiert. Sie regten im Falle des 28-jährigen Rumänen bei der Staatsanwaltschaft in Wetzlar die Beantragung eines europäischen Haftbefehls an.