In Hüttenberg fehlen Kita-Plätze: Vorklasse soll Situation entspannen
Es ist im Grunde der Traum jedes Bürgermeisters: Junge Menschen ziehen in die eigene Kommune, bauen ein Haus und gründen eine Familie. All das geschieht in Hüttenberg, was im Grunde Anlass zur Freude sein sollte. Doch nicht nur Bauplätze sind in der Gemeinde rar, auch Kitaplätze sind derzeit Mangelware. Um den Platzbedarf im Ortsteil Rechtenbach zu decken, soll eine Vorklasse zumindest kurzfristig Abhilfe schaffen.
Von Christian Keller
Redakteur Wetzlar
Damit in der Kita "Baumgarten" Plätze frei werden, ist eine Vorklasse in der benachbarten Grundschule geplant. Foto: Christian Keller
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HÜTTENBERG - Es ist im Grunde der Traum jedes Bürgermeisters: Junge Menschen ziehen in die eigene Kommune, bauen ein Haus und gründen eine Familie. All das geschieht in Hüttenberg, was im Grunde Anlass zur Freude sein sollte. Doch nicht nur Bauplätze sind in der Gemeinde rar, auch Kitaplätze sind derzeit Mangelware. Um den Platzbedarf im Ortsteil Rechtenbach zu decken, soll eine Vorklasse zumindest kurzfristig Abhilfe schaffen.
Von guten Gesprächen zwischen der Grundschulleiterin, dem Schulträger Lahn-Dill-Kreis und der Gemeinde konnte Bürgermeister Heller (CDU) in der jüngsten Gemeindevertretersitzung berichten. Auch die Eltern der Kinder, die für die Vorklasse infrage kommen, die nicht verwechselt werden darf mit einer Vorschulklasse, hätten auf den Vorschlag positiv reagiert.
20 Kinder sind es, die in besagte Vorklasse kommen könnten. Das entspricht fast genau dem derzeitigen Fehlbedarf von 21 Plätzen, die für das nächste Kindergartenjahr in Rechtenbach gemeldet sind. Im Grunde würde die Gemeinde Hüttenberg beim derzeitigen Entwurf lediglich die Räume in der Grundschule mieten. Verpflegt werden könnten die Kinder in Kooperation mit der ebenfalls direktbenachbarten Gesamtschule.
"Wir sind positiv gestimmt, dass die Vorklasse zustande kommt", sagte Heller. Allerdings ist das auch nur eine kurzfristige Lösung, weshalb die Gemeindevertreter einstimmig dafür stimmten, weitere Lösungsstrategien für weitere Kitaplätze im Jugendausschuss zu erarbeiten.
Vorschläge sind unter anderem das Aufstellen einer Containergruppe auf dem Außengelände der Kita "Baumgarten", neben der Gesamtschule sowie weitere langfristige Strategien wie ein Um- oder Ausbau im Baumgarten. Auch die Kosten der Kinderbetreuung standen in der jüngsten Sitzung des Parlaments auf der Tagesordnung. Quasi turnusgemäß ging es um die Erhöhung der Kita-Gebühren im Rahmen der Haushaltskonsolidierung um jährlich zwei Prozent. Nicht ohne Ironie erklärte Bürgermeister Heller, dass die Gebührenerhöhung mit einer Haushaltskonsolidierung in Anbetracht der explodierenden Kosten für Kinderbetreuung nichts mehr zu tun hätte. "Der Kostenanteil steigt stetig und drückt uns die Luft ab. Das ist sehr unzufriedenstellend", sagte er.
So turnusgemäß wie die Gebührenerhöhung jedes Jahr ansteht, machte die SPD deutlich, dass sie der Gebührenerhöhung nicht zustimmen werde. "Die Gebührenerhöhung ist nicht gerecht, daher werden wir auch nicht zustimmen", erklärte Yvonne Vogt für die SPD-Fraktion.
Diese Begründung reichte Lothar Weber (CDU) offensichtlich nicht aus: "Die SPD sollte sich mal den Haushalt anschauen, warum wir erhöhen, damit sind noch nicht mal die Tariferhöhungen (im öffentlichen Dienst Anm. d. Red.) abgedeckt", sagte er. Sich so aus der Affäre zu ziehen, sei aus seiner Sicht zu einfach. Er sparte allerdings auch nicht mit Kritik an seinem Parteikollegen und hessischen Finanzminister Thomas Schäfer, der hätte ihm auch keine brauchbare Antwort liefern können, wie die Kommunen mit dem stetig steigenden Kostendruck in der Kinderbetreuung umgehen sollen. Bei acht Gegenstimmen der SPD und der FÖBH wurde die Gebührenerhöhung mit 19 Ja-Stimmen angenommen.
Die Kosten für die verschiedenen Betreuungspakete steigen dabei monatlich von maximal 5,50 Euro in der Ganztagsbetreuung bis zu 50 Cent beispielsweise für die erweiterte Vormittagsbetreuung.