Der Förderverein Römisches Forum hat eine Zusage für die Ausstellung der Replik in Waldgirmes erhalten - aber nicht im Mai.
Von Pascal Reeber
Redakteur Wetzlar
Besucher drängen sich am 19. August 2018 auf der Saalburg um den Pferdekopf aus Waldgirmes, der an diesem Tag nach seiner Restaurierung erstmals öffentlich zu sehen ist. Über ein großes Interesse würde sich auch der Förderverein Römisches Forum bei einer Ausstellung in Waldgirmes freuen. Dass es dazu kommt, steht nun fest. Foto: Pascal Reeber
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LAHNAU/BAD HOMBURG - Mit einem Erfolg kehren der Vorsitzende Wilfried Paeschke und der kommissarische Geschäftsführer Rainer Grabowski von der Saalburg zurück: In Gesprächen mit dem Land hat der Förderverein Römisches Forum die Zusage für eine Ausstellung des Pferdekopfes in Waldgirmes erhalten - wohl gemerkt: der Replik. Kleiner Wermutstropfen: Der geplante Ausstellungstermin am letzten Maiwochenende ist nicht zu halten. Diese Planung war dann doch zu sportlich.
Dennoch klingt Wilfried Paeschke, der Vorsitzende des Fördervereins, überwiegend zufrieden. Und steckt schon wieder Hals über Kopf in Arbeit: Mit der Gemeinde will er nach einem neuen Termin für eine Ausstellung suchen, denn die Lahnauhalle ist an den Wochenenden oft an türkische Hochzeitsgesellschaften vermietet. Zudem hat der Förderverein bei dem Treffen auf der Saalburg die Aufgabe erhalten, ein Ausstellungskonzept zu erarbeiten. Einfach den Kopf in die Halle stellen genügt also nicht. "Wir müssen das Konzept entwickeln, für einen sicheren Transport sorgen und einen Sicherheitsdienst engagieren", erklärt der Vorsitzende. Günstiger Zufall: Eine Firma aus Lahnau ist auf der Saalburg für die Bewachung des Pferdekopfes zuständig, wie Paeschke berichtet. Zudem habe man die Zusage erhalten, dass für die kurze Ausstellung in der Lahnauhalle keine Panzerglasvitrine nötig sei. Dafür aber muss der Pferdekopf vom Sicherheitsdienst 24 Stunden am Tag überwacht werden.
Paeschke ist froh darüber, dass das Gespräch auf der Saalburg mit Vertretern des Landes und Museumsdirektor Carsten Amrhein in einer positiven Atmosphäre verlaufen ist. "Wir haben klar gemacht, dass wir auf keinen Fall Konkurrenz zur Saalburg sein wollen, sondern an einer Kooperation interessiert sind", sagt der Vorsitzende. Das habe Amrhein genauso gesehen.
DIE BEDEUTUNG VON WALDGIRMES
Warum ist der Pferdekopf so bedeutend? Weil er ein Beleg dafür ist, dass sich in Waldgirmes um das Jahr null eine römische Stadt befand, kein Militärlager. Es handelt sich um die erste belegte römische Siedlung rechts des Rheins und nördlich der Donau. Diese Entdeckung ändert das Verständnis für das, was in Germanien zu dieser Zeit passierte. Zeigt es doch, wie weit die römischen Versuche, in Germanien Fuß zu fassen, schon waren. (pre)
Was Waldgirmes keiner nehmen kann: es ist der Originalschauplatz. Sogar nach der Ausstellung des Pferdekopfes in Berlin, erzählt Paeschke, seinen Menschen nach Lahnau gekommen, um zu sehen, wo der Kopf gefunden wurde.