In den Lahnauen zwischen Dorlar und Atzbach haben sich in den vergangenen Wochen zwei Storchenpaare niedergelassen. In einem der besiedelten Horste sind inzwischen drei Jungstörche geschlüpft.
Von Lothar Rühl
Die Lahnauer Storchenkamera von Raya und Norbert Schmidt zeigt aktuell drei Jungstörche im Nest zwischen Atzbach und Dorlar. Foto: Norbert Schmidt
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LAHNAU-DORLAR - In den Lahnauen zwischen Dorlar und Atzbach haben sich in den vergangenen Wochen zwei Storchenpaare niedergelassen. Das berichtet der Vorsitzende der Natur- und Vogelfreunde Atzbach, Erwin Bierau. Beide Horste sind besetzt.
An Karfreitag seien die Störche auf dem Horst, der von Dorlar und Atzbach einsehbar ist, sehr aktiv gewesen, so Bierau. "Ich kann die Störche auf der Nisthilfe im Gebiet Sändchen von meinem Fenster aus beobachten", erläutert der Vogelwart des Vereins. So sei zu registrieren gewesen, dass das Storchenpaar Eierschalen aus dem Nest warf. Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass der Nachwuchs geschlüpft ist.
Teleskop steht im Atzbacher Storchenweg
"Es sind mindestens zwei, vielleicht auch drei Jungstörche", erzählt Bierau. Der zweite, ebenfalls besetzte Horst in weiterer Entfernung sei erst deutlich später besiedelt worden. Die Nisthilfen sind 14 Meter über dem Boden angebracht. Deshalb sind die Nester von unten nicht einsehbar, sodass der Vogelwart davon ausgeht, dass die Jungstörche dort auch später geschlüpft sind. Bislang aber ist das nur eine Vermutung.
In manchen Jahren zuvor war die Brut infolge der nassen und kalten Witterung eingegangen. Diese Gefahr bestehe in diesem Jahr nicht, so Bierau. Auch, wenn es in den vergangenen Tagen sowohl regnete, als auch unter zehn Grad kühl war. "Hauptsache, die Tiere haben ausreichend Nahrung", meint Bierau.
Dessen Beobachtungen kann das Lehrerehepaar Raya und Norbert Schmidt bestätigen. Die Schmidts haben wieder ein Teleskop auf ihrem Balkon im Atzbacher Storchenweg aufgebaut. Von dort aus ist die Nisthilfe im Gebiet Sändchen nur etwa 500 Meter Luftlinie entfernt. "Im Nest sind deutlich drei Jungstörche zu sehen", so Norbert Schmidt. Das Ehepaar genießt nicht nur selbst den Blick auf die Storchenfamilie, sondern stellt seine Bilder auch ins Internet. Unter sp11.de liefert die Lahnauer Storchenkamera alle drei Minuten ein neues Bild von den Vögeln.
Norbert Schmidt hat einen achromatischen Refraktor, ein sogenanntes Linsenteleskop "Bresser Phönix", mit einer Öffnung von 15 Zentimetern und einer Brennweite von 1200 Millimetern aufgebaut. Als Okular dient ihm ein "Vixen LV 10" mit einer Brennweite von 10 Millimetern. Dies ergibt eine 120-fache Vergrößerung, erläutert der Pädagoge, der die Störche in sein Herz geschlossen hat. In Okularprojektion wird das Bild von einer Webcam aufgenommen und via WLAN ins Internet gestellt.