Begeisterter Anhänger der Eintracht vom Main: Jan Moritz Böcher ist SPD-Fraktionsvorsitzender in Lahnau. Foto: privat
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LAHNAU - Nach ziemlich genau drei Jahren heißt der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Lahnauer Parlament wieder Böcher. Die Fraktion hat Jan Moritz Böcher, den Sohn des vorvorherigen Fraktionsvorsitzenden Michael Böcher, an ihre Spitze gewählt.
Die Neubesetzung war nötig geworden, weil der bisherige Fraktionsvorsitzende Ulf Perkitny im Streit über eine ohne Absprache veröffentlichte Presseerklärung zum Amthof zurückgetreten war. Als Gemeindevertreter macht Perkitny aber weiter.
Mit Jan Moritz Böcher stellt die SPD nun den mit Abstand jüngsten Fraktionsvorsitzenden in der Gemeindevertretung und einen der jüngsten im gesamten Landkreis. Der 23-Jährige sitzt seit drei Jahren im Gemeindeparlament, absolviert mithin also seine erste Legislaturperiode. Die Sozialdemokraten vertritt er seit der Kommunalwahl 2016 auch im Kreistag. "Es ist mir wichtig, Verantwortung zu übernehmen", sagt Böcher zu den Gründen seiner Entscheidung. Und merkt mit Blick auf das chaotische Bild der Lahnauer SPD in den vergangenen Wochen an: "Es geht darum, die Kräfte zu bündeln und zu einen, damit wir uns gut für die Zukunft aufstellen." Wichtige Projekte lägen vor der Gemeinde, aktuell der kommende Haushalt.
Mit den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit jedenfalls will Böcher möglichst schnell abschließen. "Wir sollten jetzt weiter machen und nicht zu sehr über die Vergangenheit reden", stellt er klar. Klar sei aber auch, dass sich Vorfälle wie der rund um den Amthof nicht wiederholen dürften. Seinem Vorgänger Ulf Perkitny dankte Böcher herzlich für dessen engagierte Arbeit - Perkitny hatte unter anderem im Jahr 2017 als Bürgermeister kandidiert.
Bliebe noch eine Frage offen: Was sagt eigentlich der Papa dazu, dass der Filius nach gerade einmal drei Jahren in seine Fußstapfen tritt? "Wir haben darüber ehrlich gesagt noch nicht gesprochen", sagt Jan Moritz Böcher. Michael Böcher arbeitet mittlerweile als Professor in Magdeburg. "Aber ich denke, er freut sich."