Mit knapp 95 000 Euro Minus schließt der Forstwirtschaftsplan von Hessen Forst für die Gemeinde Schöffengrund. Der bleibt derzeit wenig Spielraum an diesem Jahresplan etwas zu ändern. Sie hat den von Bürgermeister Michael Peller (parteilos) eingebrachten Plan jetzt einstimmig verabschiedet.
Von Christian Keller
Redakteur Wetzlar
Dem Wald geht es schlecht: Das macht sich mittlerweile auch in den Kassen der Städte und Gemeinden bemerkbar. Archivfoto: Boris Roessler/dpa
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SCHÖFFENGRUND - SchöffengrundDem Wald geht es derzeit schlecht. Und das bekommen auch die Kommunen aus der Region zu spüren. Nicht nur direkt sichtbar beim Waldspaziergang, sondern auch monetär in der Stadt- oder Gemeindekasse.
Mit knapp 95 000 Euro Minus schließt der Forstwirtschaftsplan von Hessen Forst für die Gemeinde Schöffengrund. Der bleibt derzeit wenig Spielraum, an diesem Jahresplan etwas zu ändern und hat den von Bürgermeister Michael Peller (parteilos) eingebrachten Plan jetzt einstimmig verabschiedet.
"Am Entwurf hat sich seit der Einbringung nichts geändert", erklärte Peller den Gemeindevertretern.
Einem Ertrag von rund 235 000 Euro stehen fast 330 000 Euro an Aufwendungen entgegen. Nicht nur die Wiederaufforstung kostet, auch Pflege, Schutz gegen Wildschäden, Wegeunterhaltung und vieles mehr stehen auf der Kostenseite.
Das Gegengewicht der Erträge fällt derzeit deutlich schwächer aus, da sich der Holzpreis im Sinkflug befindet. Schuld sind die viel zu trockenen Sommer und der damit verbundene Schädlingsbefall. "Das, was wir hier sehen, ist das Ergebnis des Klimawandels", sagte Mario Baumhackel (SPD). 94 000 Euro Miese würden der Gemeinde richtig wehtun und 2021 werde es auch nicht besser werden, stellte er in Aussicht. Früher hätte man noch gefragt: "Was bringt uns der Wald?" heute müsse die Frage lauten "Was ist uns der Wald wert?". Aus Sicht von Hans-Peter Hinz (UWG) müsse man nun vor allem darauf achten, dass nicht noch mehr Bäume abgehackt werden.
Die Frage von Eckhard Hofmann (UWG), ob denn auch Holz aus Schöffengrund, wie in der Zeitung zu lesen sei, mit dem Container nach Fernost exportiert werde, konnte Bürgermeister Peller bejahen. Er berichtete, dass die Holzvermarktung Mittelhessen GmbH - in der auch Schöffengrund Mitglied ist - kürzlich 12 500 Festmeter verkauft habe. "Die gehen nach China, aber auch dieser Markt wird aufgrund der aktuellen Lage bald gesättigt sein", erklärte Peller.
Bürgermeister diskutieren auch die Beförsterung
Stefan Bender (CDU) berichtet, dass auch die CDU-Fraktion den Forstwirtschaftsplan intensiv diskutiert habe. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung müsse die Gemeinde auch die Beförsterungskosten im Blick behalten. Die leistet derzeit in Schöffengrund noch Hessen Forst. Auch für die Beförsterung könnte die gegründete Vermarktungsgesellschaft eine Alternative für die Kommune bieten. Dazu konnte Peller erklären, dass die Bürgermeister auch gemeinsam über dieses Thema sprechen würden.