Gesundheitssystem hat sich als leistungsstark erwiesen
Gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion Karin Maag referiert in Wetzlar über das deutsche Gesundheitssystem.
Von Lothar Rühl
Karin Maag ist zufrieden mit dem deutschen Gesundheitssystem. Foto: Lothar Rühl
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Wetzlar. Durch die Corona-Pandemie haben Gesundheit und Pflege eine neue Wertschätzung erfahren. Darauf hat die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag, bei einem Vortrag im Wetzlarer Hotel Michel hingewiesen.
Im Vergleich zum Gesundheitssystem anderer Länder habe sich das deutsche als leistungsfähig erwiesen. Nirgendwo ist das Nebeneinander von ambulanter und stationärer Pflege so ausgeprägt wie in Deutschland, so Maag. Sieben von acht Corona-Patienten seien von den niedergelassenen Ärzten behandelt worden. "Manchmal unter erschwerten Bedingungen", räumte die Politikerin ein, die auf Einladung der CDU Lahn-Dill nach Wetzlar gekommen war.
Lob hatte sie auch für die Apotheker, die in der Lage gewesen seien, benötigte Desinfektionsmittel selbst herzustellen. Zudem hätten sie es geschafft, einen Lieferservice von Medikamenten gerade für ältere Menschen aufzubauen.
"Ich bin mit dem Gesundheitssystem in Deutschland zufrieden", so Maag. Gleichwohl räumte sie Mängel ein: "Nicht überall läuft es rund". Als Beispiel nannte sie die Digitalisierung im ärztlichen Bereich. Diese sei während der Corona-Krise stärker angenommen worden. Aber im Vergleich zu den Staaten Nordeuropas müsse Deutschland noch deutlich aufholen.
Auch das Thema Gesundheit und Ökonomie sprach Maag an. Seit dem Spargesetz 2008 sei hier nicht mehr gesetzgeberisch eingegriffen worden. Hier müsse etwas geschehen. Auf der einen Seite würden Menschen Medikamente erhalten, die 100 000 US-Dollar kosten. Auf der anderen Seite müsse der Apotheker den Patienten erklären, dass ihr benötigtes Medikament derzeit nicht lieferbar ist. "Da müssen wir ran", gab sich Maag kampfbereit.
In der Corona-Krise dürfe es nicht mehr solche Einschränkungen wie im März geben. Vieles müsse parallel weiterlauf en, sagte sie im Blick auf die Krankenhäuser. Die normale Versorgung müsse weitergehen, auch wenn Corona-Patienten behandelt werden. Die niedergelassenen Ärzte sollten besser in die regionale Versorgungseinheit eingebaut werden.
In der Krise seien auch Anfälligkeiten des jetzigen Systems aufgefallen. Schutzkleidung wurde knapp und die in den Schubladen schlummernden Schutzpläne konnten nicht umgesetzt werden. An dieser Stelle müsse geübt werden. Auch die Bevorratung von Medikamenten müsse neu überdacht werden. Hierbei kritisierte Maag die Abhängigkeit von internationalen Märkten. "Wir wollen wieder mehr Medikamente in Deutschland und Europa produzieren."