Der Nabu Hessen mit Sitz in Wetzlar verweist darauf, dass es immer weniger Schwalben gibt. Dabei profitiert der Mensch von der Arbeit der Insektenjäger. Daher gibt es Tipps, wie jeder den wendigen Fliegern helfen kann.
Von red
Schwalben kümmern sich intensiv um ihren Nachwuchs und füttern ihn bevorzugt mit Insekten. Symbolfoto: sasapanchenko - stock.adobe
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WETZLAR - Zwar macht sprichwörtlich eine Schwalbe noch keinen Sommer, dennoch freuen sich viele Hessen jedes Jahr, wenn die ersten Schwalben aus ihrem Winterquartier in Afrika zurückkehren. "Leider werden die fliegenden Glücksboten von Jahr zu Jahr weniger. Denn sie stehen gleich doppelt unter Druck: Zum einen finden sie weniger Insekten als Nahrung, zum anderen wird es für sie immer schwerer, geeignete Nistplätze zu finden", sagt Maik Sommerhage, Vogelexperte beim Nabu Hessen mit Sitz in Wetzlar. Ein Lichtblick: Immer mehr Hausbesitzer setzen sich inzwischen für den Schwalbenschutz ein.
Lehmpfützen und insektenreiche Gärten
In Hessen stehen Mehl- und Rauchschwalben auf der Roten Liste und sind in ihren Beständen gefährdet. Von der Rauchschwalbe gibt es noch rund 30 000, von der Mehlschwalbe 40 000 Paare. In früheren Jahrzehnten waren die Bestände fast doppelt so hoch.
"Nun besteht wieder die Gelegenheit, den Sommerboten mit Nisthilfen, Lehmpfützen und insektenreichen Gärten zu helfen", ruft Maik Sommerhage dazu auf, den Schwalben unter die Flügel zu greifen. Die Mehlschwalbe baut ihre fast geschlossenen Nester an rau verputzte Hauswände oder unter geschützten Dachvorsprüngen. Dabei nutzen Schwalben als ortstreue Tiere gerne alte vorhandene Nester und bessern sie mit frischem Lehm wieder aus. "Offene, feucht gehaltene Bodenstellen helfen den Schwalben, ihre alten Nester zu ersetzen", erklärt Sommerhage. "Wo dies nicht möglich ist, können unter Vorsprüngen in mindestens 2,5 Meter Höhe Kunstnester angebracht werden."
Rauchschwalben bevorzugen Balken oder Mauervorsprünge in Ställen, Scheunen oder Carports. "Viele Lager und Ställe müssten in der warmen Jahreshälfte nicht komplett verschlossen sein, eine Einflugluke reicht Rauchschwalben bereits aus. Außerdem gefährden sie unsere Gesundheit nicht und sind Vertilger lästiger Fliegen und Mücken", sagt der Vogelexperte.