Lebenshilfe wirbt für Engagement

Thomas Bauer (rechts), Christian Bergner (2. von links) und Sven Köppe (4. von rechts) präsentieren mit den FSJ-lern den Kino-Clip über das FSJ. Foto: Heike Pöllmitz
WETZLAR - Der Lebenshilfe-Landesverband Hessen hat einen "Werbefilm" für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) gedreht, der seine Premiere in der Wetzlarer Kulturstation hatte. Der Vorsitzende der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg, Thomas Bauer, hieß zu der "Kick off"-Veranstaltung auch 16 der aktuell 20 FSJ-ler willkommen.
Hintergrund des Films ist die sinkende Zahl junger Menschen, die in einem FSJ bei der Lebenshilfe Erfahrungen sammeln wollen, um sich auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Der Kurzfilm sollte darstellen, dass man nicht als "billige Arbeitskraft" dient, sondern eine Menge mitnehmen kann und vor allem den Menschen, mit denen man arbeitet, viel geben kann. "Meine Zeit als ,Zivi' war Impulsgeber für meine Tätigkeit in der Behindertenhilfe und so möchten wir auch junge Menschen für diese verantwortungsvolle Arbeit gewinnen, die andererseits mit ihrem unverstellten Blick die Menschen mit Behinderung neu annehmen", so Bauer. Der Lebenshilfe-Landesverband wurde Träger des FSJ und machte die Arbeit in Kooperation mit den lokalen Verbänden zum Erfolgsmodell. "Neben einem Flyer und der Mund-zu-Mund-Werbung haben wir nun ein weiteres Medium, das eine breite Öffentlichkeit schafft", freut sich Bauer.
Christian Bergner, Leiter der Abteilung Freiwilligendienste beim Landesverband, gab einen Einblick in die etwa einjährige Entstehung des 90-Sekunden-Films: "Wir haben uns schon zirka drei Jahre mit der Idee zu einem solchen Film beschäftigt und vor rund einem Jahr wurde es ernst." Eine Filmgesellschaft wurde gefunden, die Split-Screens für die aufgelockerte, ansprechende und witzige Darstellung ausgewählt und an zwei Tagen an der Sophie-Scholl-Schule, bei der Tafel Gießen und dem Atelier 23 der Lebenshilfe gedreht, um den Kinder- und Jugendbereich ebenso wie den Erwachsenenbereich zu Wort kommen zu lassen.
Inklusion soll mehr
sein als nur ein Wort
sein als nur ein Wort
Menschen mit Behinderung stehen im Blickpunkt und es werden unter dem Motto "Damit Inklusion nicht nur ein Wort bleibt" Fragen beantwortet: "Wie soll ein FSJ'ler sein?" oder "Was bleibt in Erinnerung?" Der Film soll einen kurzen Einblick geben und das Interesse für das FSJ wecken.
Der RSV Lahn-Dill, der durch Sven Köppe vom Management vertreten war, und die HSG Wetzlar haben sich bereit erklärt, den Trailer bei ihren Spielen zu präsentieren und auch die Kinos in Wetzlar, Weilburg und Gießen sind schon dabei.
Im Rahmen des FSJ gibt die Lebenshilfe jungen Menschen durch den praktischen Einsatz in Kindertagesstätten, Schulen, Wohneinrichtungen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung sowie durch begleitende Bildungsarbeit die Möglichkeit zum Ausprobieren, Anpacken und zum Sammeln von Erfahrungen. Freiwillig heißt dabei nicht umsonst: Neben einem Taschengeld gibt es nicht nur einen Einblick in die soziale Arbeit mit Kindern und Erwachsenen. Die jungen Menschen lernen auch, sich in Menschen mit Behinderung hineinzuversetzen und in Teams zu arbeiten. Sie erhalten Bestätigung von Menschen, mit denen sie arbeiten und tragen zu einer inklusiven Gesellschaft bei, in der es normal ist, verschieden zu sein. Das FSJ soll zum Türöffner ins Berufsleben werden gleich ob ein Studium oder eine Ausbildung folgt. Mit einem qualifizierten Zeugnis, der bescheinigten praktischen Erfahrung oder einem Wartesemester verbessern sich die Bewerbungschancen. Die Rückmeldungen von Ausbildungsbetrieben, Fach- und Hochschulen bestätigen: Der Einsatz für Andere und die praktischen Erfahrungen durch ein FSJ lohnen vielmals - das zeigt auch der Film.