Vorstand und Betriebsrat der Leica Camera AG haben sich in Sachen Stellenabbau geeinigt: 80 Arbeitsplätze sollen wegfallen.
Von Tanja Freudenmann
Redakteurin Wetzlar
Vorstand und Betriebsrat der Leica Camera AG haben sich in Sachen Stellenabbau "auf ein sozialverträgliches Gesamtkonzept" für den Standort Wetzlar geeinigt. Archivfoto: Pascal Reeber
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WETZLAR - Nachdem die Leica Camera AG im Juni einen Stellenabbau an ihrem Hauptsitz in Wetzlar angekündigt hatte, haben sich Vorstand und Betriebsrat jetzt "auf ein sozialverträgliches Gesamtkonzept" für den Standort geeinigt. Rund 80 Arbeitsplätze werden abgebaut, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Wir stehen nach dem Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie anfangs 2000 nun 19 Jahre später vor der zweiten digitalen Revolution in der Kamera- und Optikindustrie", sagt Matthias Harsch, Vorstandsvorsitzender der Leica Camera AG. Themen wie "Computational Imaging" - also wenn Bilder indirekt aus Messungen mithilfe von Algorithmen erzeugt werden - werden die Fotografie maßgeblich beeinflussen, so Harsch weiter. Deshalb baue die Leica Camera AG im Rahmen der Zukunftssicherung unter anderem ein Kompetenzzentrum für "Computational Imaging" im kalifornischen Silicon Valley auf.
Durch diesen "notwendigen Kompetenzumbau" finden auch Veränderungen am Hauptsitz in Wetzlar statt, zirka 80 Arbeitsplätze seien betroffen. "Wir haben zusammen mit dem Vorstand ein sozialverträgliches Gesamtpaket verhandelt, das betriebsbedingte Kündigungen vermeiden soll", sagen Edgar Zimmermann, Betriebsratsvorsitzender, und Sibylle Burzel, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Leica Camera AG. "Wir sehen die Notwendigkeit der Veränderung, aber haben immer die Sozialverträglichkeit der Maßnahmen betont."
Durch den Ausbau des Vertriebs über die eigenen Leica-Stores und als Premiummarke könne man sich vom negativen Markttrend mit einem leichten Wachstum von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr vom allgemeinen Markttrend abkoppeln, so Harsch. Die Fotobranche zeige aber generell einen Rückgang von über 20 Prozent. Grund: die steigende Leistungsfähigkeit der Smartphone-Fotografie.
Die Leica Camera AG, weltweit tätiger Kamera-, Sportoptik- und Softwarehersteller, beschäftigt 1800 Mitarbeiter und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 400 Millionen Euro.