Wetzlar hat gezockt und verloren. 36,3 Tonnen statt der erhofften 794 Tonnen CO2 wurden eingespart. Jetzt werden Gutscheine für eine Energieberatung vergeben. Wie man dran kommt.
Von red
Umweltdezernent Norbert Kortlüke (Grüne) schlägt die "Tonne CO2" um. Neben ihm steht der Initiator der Klimawette, Michael Bilharz. Archivfoto: Sebastian Reh
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WETZLAR - Wetzlar hat die von Umweltdezernent Norbert Kortlüke (Grüne) mit dem Verein "3 fürs Klima" eingegangene Umweltwette verloren. Als Wetteinsatz werden von der Stadt nun 26 Gutscheine für eine kostenlose Energieeffizienzberatung vergeben.
1422 Städte sind nach Angaben von Wetzlars Pressesprecher Eckhard Nickig vor der Klimakonferenz in Glasgow zu einer Klimawette angetreten, um bis zum Konferenzstart am 1. November gemeinsam eine Million Tonnen CO2 einzusparen. Nur zwei Kommunen in Baden-Württemberg, Backnang und Renningen, haben ihr Ziel erreicht und damit ihre Wette gewonnen.
Die Domstadt hatte mit der Wetzlarer Gruppe von Fridays for Future das Ziel ausgegeben, 794 Tonnen CO2 (gemessen an 1,5 Prozent der Bevölkerung) gemeinsam mit seinen Bürgern einzusparen. Am Ende waren es 36,3 eingesparte Tonnen, was Wetzlar Platz 105 in der Gesamtwertung aller Städte einbrachte.
GUTSCHEINE
Für einen Gutschein kann sich jeder Bürger mit Wohnsitz in Wetzlar bis zum 18. Januar mit einer E-Mail an umwelt-naturschutz@wetzlar.de, Stichwort: Klimawette, unter Angabe seiner Adresse, Vor- und Zuname sowie einer Telefonnummer, bewerben.
Die ersten 26 E-Mails werden für die Gutscheine berücksichtigt. Wer unabhängig davon eine Beratung vereinbaren möchte oder Fragen zum Themenkreis Energien, Heizen, Dämmung, Klimaschutz hat, kann sich auch direkt an das Klimaschutzmanagement der Stadt Wetzlar, E-Mail bernhard.hornung@wetzlar.de; Telefon 0 64 41-99 39 09 wenden.
"Es ist natürlich schade, dass wir das Ziel nicht erreichen konnten. Da hatte ich tatsächlich ein bisschen mehr erhofft", zeigt sich Umweltdezernent Kortlüke enttäuscht. "Gemeinsam können wir aber einiges erreichen, davon bin ich überzeugt. Kommendes Jahr schreibt die Stadt zum Beispiel ihr Energie- und Klimaschutzkonzept fort, da werden die Weichen gestellt werden."
In Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Hessen machen unabhängige Berater Bürgern und Hausbesitzern Vorschläge zur energetischen Sanierung ihres Wohngebäudes. Gleichzeitig zeigt die Beratung Maßnahmen wie Wärmedämmung, Fotovoltaik, Heizung und Solarthermie auf und listet die entsprechenden Fördermittel von Bund, Ländern und der entsprechenden Kommune auf.