
Das Haus in der Kirchgasse soll nur noch bis zum 30. Juni geöffnet haben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in eine Transfergesellschaft wechseln.
Wiesbaden. Die Galeria-Filiale in der Wiesbadener Kirchgasse 28 des finanziell angeschlagenen Kaufhaus Konzerns „Galeria Karstadt Kaufhof” wird zum 30. Juni geschlossen. Das teilt der Konzern mit. Das Galeria Haus am Mauritiusplatz, früher Karstadt, bleibt im Portfolio des Konzerns enthalten. Die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten das Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Diese soll dabei helfen, sich weiter zu qualifizieren und eine neue Stelle zu finden. 52 von insgesamt 129 Filialen des Konzerns werden geschlossen.
Bundesweit 4.000 Mitarbeiter betroffen
Laut „Galeria Karstadt Kaufhof” ist es geplant, die betroffenen Filialen in zwei Wellen zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024 zu schließen. Von den Filialschließungen sind insgesamt rund 4.000 Mitarbeitende in den Filialen betroffen. Auch in der Essener Zentrale von Galeria sowie den Servicefunktionen wie IT und Facility Management fallen 300 Stellen weg.
In einer Stellungnahme bedauern Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) und die Wirtschaftsdezernentin der Stadt, Christiane Hinninger (Grüne), die Entscheidung des Konzerns. Galeria Karstadt Kaufhof habe der Landeshauptstadt Wiesbaden mitgeteilt, dass die Filiale am Mauritiusplatz erhalten bleibt, die Filiale in der Kirchgasse 28 jedoch geschlossen werde. „Wir bedauern das außerordentlich. Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass vielleicht beide Filialen in Wiesbaden erhalten bleiben. Wir denken jetzt vor allem an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Sicherlich haben einige Beschäftigte teilweise seit Jahrzehnten in dem Haus gearbeitet. Das ist schwer zu ertragen“, zeigen Mende und Hinninger ihr Mitgefühl.
Die Belegschaft ist laut des Schreibens des Generalbevollmächtigten am Montag vor Ort von dem Schließungsbeschluss zum 30. Juni durch die örtliche Filialgeschäftsführung informiert worden. Nach eingehender Prüfung seien beide Filialen gemeinsam auch mit allen denkbaren Anpassungen beziehungsweise konzeptionellen Weiterentwicklungen des Betriebskonzeptes nicht dauerhaft hinreichend wirtschaftlich tragfähig.
„Zeitnahe” Gespräche über Zukunft der Immobilie
„Frau Hinninger und ich werden selbstverständlich zeitnah Gespräche zur Zukunft der Immobilie führen. Sie ist ein Kernstück in unserer Innenstadt und muss einer guten Zukunft zugeführt werden. Für die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener gehört das Haus einfach dazu – es war Horten, Carsch-Haus und zuletzt Galeria Kaufhof“, sagt der Oberbürgermeister.
„Wenn ein so großes Gebäude in der Innenstadt leer steht, ist das ein gravierender Einschnitt für das direkte Umfeld und die Attraktivität unserer Innenstadt“, so die Wirtschaftsdezernentin. „Die weitere Nutzung des Gebäudes sowie die Wirkung möglicher Unterstützung durch die Landeshauptstadt hängen nun in erster Linie von der Gesprächsbereitschaft und den Vorstellungen des Eigentümers ab.“ Unabhängig davon sei es generell für jede künftige Nutzung wichtig, dass auch weiterhin die Besucher-Frequenzzahlen in diesem Bereich hoch, die Innenstadt lebendig sei. „Daher werden auch in diesem Jahr wieder vielfältige Aktivitäten des Wirtschaftsdezernates umgesetzt, die darauf abzielen, Menschen zu einem Aufenthalt in der City zu bewegen“, sagt Hinninger.