Lauwarmes Wasser, lange Kleidung und mehr: Wiesbadener Gesundheitsexperten geben Tipps für heiße Tage - und erklären warum man besser nicht nackt schläft.
WIESBADEN. Ob Sonnenanbeterin oder Sommermuffel: Extreme Hitze belastet den Organismus, denn Herz und Kreislauf müssen zusätzliche Arbeit leisten, um den Körper vor Überhitzung zu schützen, erklären Experten der Wiesbadener Helios-Kliniken, HSK und DKD. Sie geben Tipps, wie man Tropentage gut übersteht.
Bei großer Hitze verliert der Körper viel Flüssigkeit. Zweieinhalb bis drei Liter sollten Gesunde über den Tag verteilt trinken. Wasser sei ideal, eisgekühlte Limonaden mit hohem Zuckergehalt und alkoholische Getränke dagegen ungeeignet. „Eiskalte Getränke muss der Organismus erwärmen, dadurch produziert der Körper zusätzlich Wärme, und wir schwitzen noch mehr“, erklärt Markus Ferrari, der Chefarzt der Klinik für Kardiologie und konservative Intensivmedizin der Helios-HSK. Menschen mit Herzschwäche oder Nierenleiden sollten individuell mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, welche Flüssigkeitsmengen für sie unbedenklich sind. „Auch über Lebensmittel kann an heißen Tagen zusätzliche Flüssigkeit aufgenommen werden“, rät der Experte.
Sport, Kleinkinder und die Hitze
Viele Menschen haben bei heißen Temperaturen Probleme mit dem Kreislauf. Kühlung von außen hilft, ihn wieder in Schwung zu bringen. Man kann sich im Schatten ein feuchtes Tuch in den Nacken legen und die Beine hochlegen. Sport sollte man an heißen Tagen reduzieren. Wer dennoch nicht auf die tägliche Joggingrunde verzichten will, sollte zwischen 6 und 9 Uhr trainieren, rät Ferrari.
Für Babys und Kleinkinder im ersten Lebensjahr ist direkte Sonneneinstrahlung tabu. Bei ihnen ist die Regelung der Körpertemperatur über das Schwitzen noch nicht so möglich wie bei Älteren. Am besten schützen Eltern empfindliche Babyhaut mit langer Kleidung. Doris Fischer, die Chefärztin der Klinik für Kinder und Jugendliche an den Helios HSK: „Wichtig ist, auf luftige nicht eng anliegende Kleidung aus Naturfasern, Söckchen und Mützchen mit Nackenschutz zu setzen. Freiliegende Haut sollte mit Sonnencreme für Babys eingecremt werden, besonders Gesicht, Hals, Nacken und Handflächen.“
Nackt zu schlafen ist nicht empfehlenswert
„Ein Patentmittel gegen schlechten Schlaf im Hochsommer gibt es nicht“, sagt Markus B. Specht, der Leiter des Zentrums für interdisziplinäre Schlafmedizin der Deutschen Klinik für Diagnostik. Am besten helfe, das Schlafzimmer so kühl wie möglich zu halten. Nackt zu schlafen sei nicht empfehlenswert, meint Specht. Bei geöffnetem Fenster bestehe die Gefahr von Verspannungen nach einem Luftzug. Um leichter in den Schlaf zu kommen, kann man sich kurz vor dem Schlafengehen mit lauwarmem Wasser abduschen.
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Von der Redaktion