Aktivisten stoppen Forstarbeiten im Dannenröder Wald
Nachdem sich mehrere Aktivisten, die gegen den Weiterbau der A 49 und für den Erhalt des Dannenröder Forstes Arbeiten im Wald gestört haben, hat das Schenk'sche Forstamt diese umgehend einstellen lassen.
Von red
Die Polizei begleitet forstwirtschaftliche Arbeiten im Dannenröder Wald, die allerdings abgebrochen werden müssen, weil Aktivisten in den Arbeitsbereich vorgedrungen sind. Foto: @MomozumKreis
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VOGELSBERGKREIS - Nachdem sich mehrere Aktivisten, die gegen den Weiterbau der A 49 und für den Erhalt des Dannenröder Forstes Arbeiten im Wald gestört haben, hat das Schenk'sche Forstamt diese umgehend einstellen lassen. Das teilt das Polizeipräsidium Mittelhessen in Gießen mit.
Ein spezieller Kontaktbeamter der Polizei habe die Aktivisten vor und während der Arbeiten über deren weiteren Verlauf informiert. Zum Schutz der eingesetzten Forstarbeiter, welche die Hindernisse und Barrikaden mit Bagger und Lkw von den Wegen räumten und beschädigte Wege ausbesserten, kam eine entsprechende Anzahl von Kräften der Polizei zum Einsatz, heißt es aus dem Polizeipräsidium in Gießeen. Demnach habe der Defekt an einem Bagger kurzfristig zu Verzögerungen geführt und den Einsatz eines Ersatzgerät notwendig gemacht. "Nachdem ein Teil der Hindernisse entfernt sowie verladen, einzelne Wegstücke ausgebessert waren, begaben sich mehrere Aktivisten in den Wirkbereich der eingesetzten Maschinen. Die gefahrlose Durchführung der durch das Schenck'sche Forstamt veranlassten Arbeiten war daraufhin nicht mehr möglich und diese wurden umgehend eingestellt", berichtet die Polizei. Über weitere Störungen oder Verletzte ist bis zum Berichtszeitpunkt nichts bekannt. Darüber hinaus gehenden Maßnahmen, wie zum Beispiel einen Ausbau der Waldwege, habe es nicht gegeben.
Seit den frühen Morgenstunden begleitete die Polizei auf ein Ersuchen des Freiherrlich Schenck´schen Forstamtes Schweinsberg hin die notwendig gewordenen Arbeiten zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit im Dannenröder Forst. Notwendig geworden seien die Arbeiten wegen massiver Beschädigungen an Zufahrtswegen und im Wald selbst. "Das Forstamt Schweinsberg sieht nicht zuletzt angesichts des hohen Waldbrandrisikos die Sicherheit im Dannenröder Wald durch zunehmende Zerstörungen und Blockaden im Wald in hohem Maße gefährdet", heißt es in einer Pressemitteilung der Deges. Laut dieser bezöge sich die Maßnahme auf den gesamten Forst, nicht nur auf das vergleichsweise kleine Gebiet, das für den Lückenschluss der A 49 im Herbst gerodet werden soll. "Seit Wochen verzeichnen wir im Zusammenhang mit der Waldbesetzung eine massive Zunahme von Sachbeschädigungen. Zufahrtsschranken werden zerstört, Wege und Hochsitze werden wiederholt beschädigt und Baumaterial aus Holz und Beton, das offensichtlich für den Ausbau des Besetzercamps oder für Blockaden gedacht ist, wird illegal in den Wald verbracht", beschreibt Hubertus Bieneck, Leiter des Forstamts Schweinsberg, die allein aus Sicherheitsgründen nicht weiter tragbare Situation.
Beim heutigen Einsatz werden Fremdmaterialien entfernt, ausgehobene Blockadegräben eingeebnet und die Zufahrten zu den Waldbereichen wieder gesichert. In der Vergangenheit war es gehäuft zu direkten Bedrohungen der Forstamtsmitarbeiter durch Waldbesetzer gekommen. Hubertus Bieneck: "Für die Sicherheit der Mitarbeiter und zur Gewährleistung der Durchführung der notwendigen Arbeiten haben wir um Schutz durch die Polizei gebeten!"
Um Spekulationen vorzubeugen, stellen das Freiherrlich Schenck'sche Forstamt Schweinsberg und die DEGES klar, dass es sich bei der heutigen Sicherung des Waldes und des Forstbetriebs nicht um eine Räumung des besetzten Waldes handelt.