Bares für Rares: Wer ist eigentlich Christian Vechtel?

Mit Schiebermütze auf dem Kopf kennen ihn viele in seiner Wahlheimat Münster. Im Studio bei „Bares für Rares“ darf er sie nicht tragen: Antiquitätenhändler Christian Vechtel.
© ZDF

Seit November 2018 ist Christian Vechtel in der ZDF-Show „Bares für Rares“ zu sehen. Währenddessen hat der Kunst- und Antiquitätenhändler bereits einige Highlights erlebt.

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Region. Für einen Kunststoff-Fuß als Sitzgelegenheit hätte er beinahe 2350 Euro hingelegt, wurde dann allerdings doch noch von seinem Händler-Kollegen Markus Wildhagen mit 2500 Euro überboten. In der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ bietet Christian Vechtel seit 2018 auf extravagante Möbel, aber auch auf unkonventionelle Gemälde, antikes Silbergeschirr oder motorisierte Fahrzeuge. Vor den Zuschauern der Sendung ersteht er sogar sein allererstes Kleinkraftrad und scherzt später auf Facebook: „Vielleicht mach ich ja jetzt in Münster eine Mofa-Gang auf“ – und das, obwohl er sich früher nie für Motor-Fahrräder interessiert habe. Das Video ist einer der wenigen Anlässe, bei denen man etwas Persönliches über den Händler erfährt.

Bei „Bares für Rares“ legt Christian Vechtel den Grundstein für eine mögliche Mofa-Gang

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Mit Schiebermütze auf dem Kopf kennen ihn offenbar viele in seiner Wahlheimat Münster. Im Studio bei „Bares für Rares“ dürfe er sie nicht tragen, denn: „Die wirft Schatten“, verrät er dem „Kreuzvierteler Magazin“ bei einem Interview im Jahr 2021. Mit seinem Kompagnon betreibt Vechtel seit 2012 ein Auktionshaus namens „Zeitgenossen“ in Münster. Dort schätzen die Antiquitäten-Liebhaber beispielsweise den Wert der von Kunden gebrachten Stücke, kaufen und verkaufen seltene Gegenstände, organisieren die Verwertung von Fundstücken aus Haushaltsauflösungen und führen natürlich Auktionen durch.

„Schockverliebt“ in den Händler aus „Bares für Rares“

Was Vechtel an seinem Beruf gefällt: „Jede Auktion ist anders. Das macht es sehr abwechslungsreich und auch deswegen sehr interessant und nie langweilig“, wie er zu seinem Start bei der Fernsehsendung „Bares für Rares“ online erklärt. Bereits während seines Studiums der Kunstgeschichte arbeitete der heute 48-Jährige im Auktionshandel. Begonnen hat seine Leidenschaft noch als Jugendlicher – damals habe er auf Trödelmärkten mit den ersten Raritäten gehandelt, heißt es in seiner Kurzbiografie des ZDF.

Christian Vechtel stellt sich vor

Der gebürtige Lübecker kommt bei vielen „Bares für Rares“-Fans gut an: Mancher ist nach seinem ersten Auftritt sogar „schockverliebt“, wie man in den sozialen Netzwerken liest. In seinem Vorstellungsvideo auf Facebook im November 2018 erzählt er, bei der Sendung freue er sich besonders darauf, neue Objekte kennenzulernen und von seinen Kollegen zu lernen. Außerdem hoffte Vechtel damals darauf, etwas für einen guten, adäquaten Preis ankaufen zu können.

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Für Christian Vechtel geht ein teurer Kindheitstraum in Erfüllung

Doch offenbar scheut er sich auch nicht davor, wesentlich mehr Geld für ein besonderes Stück hinzulegen, als der Verkäufer ursprünglich dafür bezahlt hat: Für eine Schale aus Silber, die den Verkäufer lediglich 2,50 Euro gekostet hatte, gab der Händler in der Sendung 1150 Euro aus. Außerdem hat sich Christian Vechtel während der Dreharbeiten auch schon einen Kindheitstraum erfüllt: den Erwerb eines Personal Computers – und zwar einen der ersten Modelle von Apple, der Macintosh aus dem Jahr 1984. Damals habe sich seine Familie den nicht leisten können, wie er in einem Online-Video nach der Ausstrahlung sagt. Bei „Bares für Rares“ zahlte er nun 820 Euro dafür.

„Immer wenn ich ein bisschen ruhiger werde, bin ich meistens an Objekten interessiert“, gibt er in einer anderen Folge preis. Nicht immer bleiben die Objekte, die er ersteigert, allerdings auch in ihrer Urform bestehen. Hin und wieder macht Vechtel mithilfe von befreundeten Künstlern etwas komplett Neues aus den Fundstücken, die die Verkäufer in die Sendung bringen. Dabei legt er auch selbst Hand an – und wenn es nur das Auftragen der Grundierung für ein neues Kunstwerk ist.

Christian Vechtel möchte dieses wunderliche Möbelstück auffrischen

Hand legt Vechtel ebenso ab und zu für den guten Zweck an den Auktionshammer. 2016 – also bevor er durch seine Auftritte im Fernsehen bekannt wurde – half er, wie die „Westfälischen Nachrichten“ damals berichteten, als Auktionator bei einer Versteigerung von Kunstwerken zugunsten der Hospizbewegung in Münster. Und im Frühjahr 2018 – ebenfalls vor Ausstrahlung seiner ersten „Bares für Rares“-Folge – unterstützte er mit seinem Auktionshaus das Projekt „Art Meets Education“, bei dem Kinder aus finanziell benachteiligten Familien die Möglichkeit bekommen sollen, eigenständig Kunst zu produzieren.

Und so schärft sich der Eindruck: Bei Christian Vechtel dreht sich offenbar alles um Kunst- und Antiquitätenhandel. Privates trägt er nicht viel in die sozialen Netzwerke. Dafür kann man auf Instagram und Facebook zumindest einen Blick hinter die Laden-Kulisse des Händlers, der sich ansonsten gerne rar zu machen scheint, erhaschen.